Winsen
Jahreshauptversammlung Heimat- und Museumsverein
Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder des Vereins im vergangenen Jahr eröffnete der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Rolf Wiese die diesjährige Mitgliederversammlung des Heimat- und Museumsvereins, begrüßte die Anwesenden und bedankte sich noch einmal für die konstruktive Mitgliederversammlung des vergangenen Jahres. In 2023 war in einem umfangreichen „basisdemokratischen“ Prozess eine neue Satzung für den Heimat- und Museumsverein beschlossen worden. Die alte Satzung, die im Laufe der vergangenen 60 Jahre mehrfach ergänzt worden war, war vom neuen Vorstand grundlegend überarbeitet, den aktuellen Anforderungen angepasst und neu gestaltet worden. Im Rahmen dieses Prozesses wurde auch der Vereinsname durch ein Fugen-S ergänzt und so gilt die neue Satzung nun für den „Heimat- und Museumsverein Winsen (Luhe) und Umgebung e. V.“. Nach Abschluss des lang andauernden Überarbeitungsprozesses hatten alle Anwesenden einstimmig ohne Enthaltungen der neuen Satzung zugestimmt. Diese eindeutige Zustimmung sollte sich auch bei wichtigen Punkten der diesjährigen Mitgliederversammlung fortsetzen.
Zu Beginn der diesjährigen Versammlung berichtete der Vorsitzende über das Museumsjahr 2023 und betonte dabei unter anderem die außerordentlich positive Besuchsentwicklung in 2023 und den großen Erfolg der kultursommerpreisgekrönten Sonderausstellung „Gartenlust und Ernteglück“ mit umfangreichem Begleitprogramm. Zu diesem Thema hatte Hartmut Blecken im Rahmen der Schriftenreihe des Vereins unter dem Titel „Gemüse, Obst und Blumen aus Marsch und Heide“ ein umfangreiches Standardwerk zur Entwicklung des Erwerbsgartenbaus im Landkreis Harburg beigesteuert.
Als eine weitere Publikation in der Schriftenreihe war in Kooperation mit der Gemeinde Seevetal ein Werk über die Elbfischerei im Landkreis Harburg von Nils Kagel erschienen.
Als besonders erwähnenswerten Neustart stellte der Vorsitzende das „Historische Jahrbuch für den Landkreis Harburg“ heraus. Im Gemeinschaftsarbeit eines Redaktionsteams unter der Federführung der kaufmännischen Geschäftsführerin des Vereins, Giesela Wiese, war die Erstausgabe 2024 entstanden. Das Jahrbuch ersetzt den vom Landkreis Harburg eingestellten Kreiskalender mit großem Erfolg. Bereits drei Monate nach Erscheinen war die erste Auflage ausverkauft.
Neben neuen Formaten für die Bildung und Vermittlung des Museums, Forschung- und Ausstellungsprojekten und einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm verwies der Vorsitzende auf ein großes Ziel des amtierenden Vorstands, den Heimat- und Museumsverein „fit für die Zukunft“ zu machen. Mit dem Ankauf des historisch wertvollen Hauses in der Luhestraße, das zukünftig musealen Zwecken dienen soll, und dem Erwerb eines Grundstücks in der Nachbarschaft des Museums im Marstall, das langfristig der Unterbringung von Infrastruktur des Museums dienen soll, hat der Verein erstmals neue Wege beschritten.
Des Weiteren werden seitens des Vorstands Überlegungen angestellt, wie der Verein und sein Museum noch breiter in der Stadtgesellschaft verankert und zukunftsfähig aufgestellt werden kann. Dazu entwickelte der Vorstand die Idee einer eigenen Stiftung, die den Verein beim Betrieb des Museums unterstützen und gleichzeitig einer Vermögenssicherung dienen könnte. In Vorgesprächen bei der Stiftungsaufsicht in Lüneburg und der Sparkasse Harburg-Buxtehude hatten sich Vorstandsmitglieder entsprechend informiert. Auf der Mitgliederversammlung stellte die kaufmännische Geschäftsführerin Giesela Wiese ausführlich die grundlegenden Gedanken einer Stiftungsgründung vor und erläuterte anschließend den Lösungsvorschlag für den Heimat- und Museumsverein. Dabei betonte sie noch einmal ausdrücklich die Bedeutung für die Zukunftssicherung des Vereins, die dem Vorstand außerordentlich wichtig sei.
In der anschließenden Diskussion erörterten die Mitglieder diese neue Idee. Im Ergebnis begrüßten alle Anwesenden das Vorhaben, stimmten (wieder) einstimmig ohne Enthaltungen für die Gründung einer Stiftung und beauftragten den Vorstand gemeinsam mit den fachlichen Beratern Frank Stoppel und Jan Malte Wieben die erforderlichen Schritte durchzuführen. Wie bereits bei der neuen Satzung, so gab es auch in diesem Fall eine überwältigende Zustimmung für diese zukunftsweisende Idee.
Der Vorsitzende bedankte sich bei seinen Vorstandskollegen und bei Giesela Wiese für die Vorstellung der neuen Idee, die in den nächsten Monaten zügig umgesetzt werden soll.
Die Mitgliederversammlung endete mit einer kleinen Überraschung. Die Museumsleiterin Ilona Johannsen und der Museumspädagoge Tammo Hinrichs präsentierten ein Kaspertheaterstück aus dem 19. Jahrhundert. Zu guter Letzt wurde bei einer kleinen Erfrischung im Foyer des Marstalls über den Verlauf der Mitgliederversammlung und weitere Museumsthemen gefachsimpelt.
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