Winsen
Bürgerinitiative legt der Stadt Positionspapier vor
Es ist schon reflexartig: Kaum wird von der öffentlichen Hand irgendwo etwas geplant, gründet sich eine Bürgerinitiative (BI). So jetzt auch wieder in Winsen. Dort will die Stadt am Hagebuttenweg ein Flüchtlingsdomizil für Ukrainer bauen. In einer Bürgerversammlung wurden die Pläne jetzt öffentlich vorgestellt. Schönheitsfehler: Die Bürger wurden nicht beteiligt, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt. Denn der Bau wurde bereits im Dezember nach Vorgabe der Verwaltung beschlossen.
Und genau dort die hakt die Bürgerinitiative Hagebuttenweg ein. "Durch das beschleunigte Bauverfahren werden Aspekte der langfristigen Planung außer Acht gelassen. Das scheint nicht angemessen", heißt es in einem vierseitigen Positionspapier, das die BI jetzt bei der Stadt eingereicht hat. Ein besonderer Knackpunkt dabei ist die geplante Erschließung. Diese soll nämlich über die Straßen Am Halloh, Hermann-Löns-Weg und Ilmer Weg und damit genau über die von der Stadt eingerichtete Fahrradstraße führen. Zwar werde eine Zuwegung für Baustellenfahrzeuge über den Ilmer Moorweg geprüft, diese könne jedoch nicht zugesichert werden, heißt es weiter. "Eine Zuwegung zu dem neuen Baugebiet über den Ilmer Moorweg ist aus unserer Sicht alternativlos", sagt BI-Sprecher Felix Michels.
Ein weiterer Kritikpunkt: "Wir haben wahrgenommen, dass bei der Planung ausschließlich die
kurzfristige Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge berücksichtigt wird", so Michels. " Unter dem Aspekt der ungewissen Ereignisse in der Ukraine, den jetzt schon bestehenden Bedarf an sozialem Wohnraum und einer wahrscheinlichen Erweiterung der Wohnsiedlung, macht eine strategische Planung des Gesamtgebietes verbunden mit einer adäquaten sozialen und gesellschaftlichen Durchmischung von Beginn an unerlässlich, um eine Ghettoisierung zu vermeiden."
Eine Antwort der Verwaltung steht noch aus.
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