Gymnasium Meckelfeld wird erweitert
Kreistag gibt einstimmiges Votum für Anbau / Keine vierzügige IGS für Hollenstedt
thl. Winsen. Mit einer 45-minütigen Verspätung ist am Donnerstag die Sitzung des Kreistages gestartet. Grund waren technische Probleme bei der überwiegend virtuellen Sitzung.
Erster Knackpunkt der Sitzung war die Schulentwicklung. Einstimmig wurde beschlossen, dass das Gymnasium Meckelfeld einen Anbau erhalten soll. Bis zum Baubeginn wird allerdings noch rund ein Jahr vergehen. Abgelehnt wurde dagegen die Einrichtung einer vierzügigen Integrierten Gesamtschule (IGS) in Hollenstedt mit gleichzeitiger stufenweisen Aufhebung der bestehenden Oberschule. Auch ein Antrag der Gruppe Grüne/Linke, im Einzugsbereich der Oberschulen in Hanstedt, Hollenstedt, Jesteburg und Rosengarten umgehend eine Elternbefragung und eine Anhörung der dortigen Oberschulen mit dem Ziel durchzuführen, dass diese Schulen beginnend mit dem Schuljahr 2022/23 in IGS umgewandelt werden, fand keine Mehrheit. Zuvor hatte Dr. Erhard Schäfer noch für eine Zustimmung geworben: "Die IGS Buchholz erfährt von Beginn an großen Zuspruch. Zeitweise werden mehr Schüler abgewiesen als aufgenommen. Dies ist mit dem Elternwahlrecht der weiterführenden Schulform unvereinbar und erfordert deshalb unverzügliches Handeln." Die gewünschte Entlastung des Schulstandortes Buchholz erreiche man aber nur mit der Einrichtung von Gesamtschulen im Umfeld und Einzugsbereich. Das betreffe die OBS-Standorte Hanstedt, Hollenstedt, Jesteburg und Rosengarten.
Brigitte Somfleth (SPD) wies darauf hin, dass die eingerichtete Arbeitsgruppe für die Schullandschaft noch kein endgültiges Ergebnis beschlossen habe. Klar sei aber, dass Elternbefragungen erst durchgeführt werden sollen, wenn Änderungen anstehen. "Von daher finde ich diesen Antrag jetzt unverantwortlich", so die Sozialdemokratin. Ähnlich sahen es auch die anderen Fraktionen. Dr. Hans-Heinrich Aldag (CDU) sagte: "Es sollte das Ziel sein, jede Stadt oder Samtgemeinde mit weiterführenden Schulen auszustatten."
Einigkeit bestand hingegen darin, dass die Arbeitsgruppe fortgeführt werden soll, um die Entwicklung der Schullandschaft nebst Maßnahmen zu vertiefen. Dabei sollen vor allem die Ober- und die Berufsbildenden Schulen gestärkt werden.
Erheblichen Diskussionsbedarf hatten die Kreistagsabgeordneten auch beim Punkt "Beschaffung von Raumluftreinigern für Schulen". Am Ende wurde sowohl der Antrag der Freien Wähler, die aktuell laufenden Hygienekonzepte an den weiterführenden Schulen durch die Anschaffung von Raumluftreinigern zu ergänzen, als auch der Antrag der LKR-Fraktion (Liberal-Konservative Reformer), alle Klassenräume der Klassen fünf bis neun mit Luftreinigern der Schwebstofffilterstufe HEPA 14 auszustatten, abgelehnt. Stattdessen erhielt die Verwaltung einen Prüfauftrag, wie Virenschutz in anderen Kommunen umgesetzt wird. Dass der Kreistag erst mit einer Verspätung von 45 Minuten startete, war der Technik geschuldet. Denn viele Politiker bekamen keinen Zugang zur Votebox, mit der sie virtuell abstimmen konnten. Doch auch Politiker haben ihre Tücken. Gunnar Hofmeister (FDP) wollte die technischen Probleme mit Kai Uffelmann telefonisch besprechen, gab aber im Eifer des Gefechtes eine falsche Rückrufnummer an.
Und Dr. Jörn Lüttjohann (CDU) nutzte die Verspätung, um noch etwas zu arbeiten. Dumm nur, dass er dabei vor laufender Kamera nicht nur ein persönliches Gespräch führte, sondern dabei auch noch das Mikro angeschaltet hatte. Das trug während der Wartezeit zur allgemeinen Belustigung bei.
Thomas Lipinski Die Tücken der Politiker
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.