Winsen: Andrea Röhrs hat den Ratsvorsitz
thl. Winsen. Rund zweieinhalb Stunden hat es gedauert, bis sich der neue Winsener Stadtrat konstituiert hatte.
Dr. Erhard Schäfer (77, Grüne) durfte als ältestes Ratsmitglied die Sitzung eröffnen. Eine Situation, die vermutlich einmalig für ihn bleiben wird. Entsprechend kostete er es aus und benötigte allein für die Begrüßung und einige Erklärungen schon fast 20 Minuten. Allerdings verpatzte er auch eine Premiere, denn die Ratssitzung wurde das erste Mal live im Internet über den YouTube-Kanal der Stadt übertragen. Dadurch, dass Schäfer das Mikrofon allerdings nie an den Mund nahm, sondern immer in Bauchhöhe hielt, war er zwar in der Stadthalle zu verstehen, im Netz aber nicht. So dachten die rund 70 Zuschauer in der ersten Zeit wohl, sie gucken einen Stummfilm.
Dem Stadtrat gehören die Gruppe CDU/FDP, der Anja Trominski als Fraktionsvorsitzende und Nino Ruschmeyer als ihr Stellvertreter vorstehen, an sowie die SPD mit Benjamin Qualmann als Vorsitzendem und Christine Glawe sowie Michael Schulze als Vize, die Grünen mit Margot Schäfer (Fraktionschefin) und Janine Herzberger (Vize). Fraktionsvorsitzender der AfD ist Manuel Wittenberg, sein Vertreter Torsten Drossel. Außerdem gibt es noch die Basis mit Helena Becker, die durch ihr Abstimmungsverhalten schon in der ersten Sitzung auf sich aufmerksam gemacht hat. Denn sämtliche Personalentscheidungen lehnte sie ab, oder sie enthielt sich. Auf die Frage nach dem Warum, kam nur ein kurzes: "Dazu sage ich nichts."
Andrea Röhrs (CDU) wurde zur neuen Ratsvorsitzenden gewählt. Die Christdemokratin ist die erste Frau an der Spitze des Stadtrates. Sie mahnte gleich zu Beginn ihrer Amtszeit in dem Gremium einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander an. Zu ihrem Vertreter wurde Michael Schulze (SPD) gewählt, zweite Vertreterin ist Janine Herzberger (Grüne).
Auch die Wahl des Vize-Bürgermeisters (Dr. Cornell Babendererde/CDU) und seines ersten Vertreters (Sabine Lehmbeck/SPD) ging glatt durch (das WOCHENBLATT berichtete). Lediglich um den Posten des zweiten Vertreters gab es eine Kampfabstimmung zwischen Sebastian Trenkner (CDU) und Hella Boltz (Grüne), die Trenkner am Ende mit 22:16 für sich entschied. Eine Stimme war ungültig.
Diskussion gab es auch um einen Plan der CDU, die Sitzzahl im Verwaltungsausschuss (VA) von jetzt acht auf zehn zu erhöhen. Denn SPD und Grüne wollten da nicht mitziehen. Trotzdem setzte sich die Gruppe CDU/FDP am Ende mehrheitlich durch. Die Folge: Die Gruppe hat jetzt in dem wichtigsten Ausschuss die absolute Mehrheit.
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