Winsen
Diakonie berät bei Sorgen wegen Preissteigerungen
Mit den ersten kalten Tagen des Winters werden die Sorgen vieler Menschen vor einer finanziellen Notlage durch die rasant steigenden Heizkosten konkret. Das Diakonische Werk Hittfeld/Winsen bereitet deshalb gemeinsam mit der Caritas ein Angebot vor: Ehrenamtliche sollen ratsuchende Menschen in ihren Haushalten besuchen und konkrete Tipps zur Reduzierung der Energiekosten geben.
"Viele Menschen machen sich Sorgen, wie sie durch den Winter kommen sollen“, sagt Ines Appel, Sozialpädagogische Geschäftsführerin der Diakonie. "Wir möchten ein ganz konkretes Hilfsangebot machen und vor Ort schauen, wo noch eingespart werden kann, ohne dass die Menschen sich im Alltag wirklich einschränken müssen. Viele Energiesparmaßnahmen sind einfach und schnell umzusetzen. Dafür suchen wir jetzt ehrenamtliche Helfer.“ Es gelte, die "Stromfresser“ zu identifizieren und gezielt zu heizen und zu lüften - schon mit einfachen Mitteln wie der Nutzung von Kippschaltern und energiesparender Beleuchtung seien über das Jahr gerechnet deutliche Einsparungen möglich. Wenn jemand einen Besuch für eine Beratung wünsche, könne dies vor Ort gezeigt werden: "Durch einen ‚Durchlaufbegrenzer‘, der einen Wasserstrahl aufsprudelt, kann mit einem ganz simplen Gegenstand deutlich Wasser gespart werden, ohne dass zum Beispiel das Händewaschen sich anders anfühlt als vorher“, sagt Ines Appel.
Wer sich vorstellen kann, ehrenamtlich mitzuarbeiten und Hausbesuche in Zweier-Teams durchzuführen, kann sich unter Tel. 0151 - 22296419 melden. "Wer mitmachen möchte, sollte ca. zwei Stunden pro Woche plus Fahrtzeit für einen Besuch einplanen. Natürlich werden alle Ehrenamtlichen geschult und es gibt regelmäßige Austauschtreffen. Wir freuen uns über alle, die mitmachen“, lädt Ines Appel ein. Gute Voraussetzungen seien Offenheit und Lust, mit unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch zu gehen. "Das Projekt trägt neben der Hilfe für die einzelnen Menschen auch zum Klimaschutz bei, weil wir den Gesamtenergieverbrauch senken“, so Appel.
Die Mittel für das Projekt stammen aus einem unbeabsichtigten Nebeneffekt der Energiepauschale für Arbeitnehmende. "Die 300 Euro Energiezuschuss, die Arbeitnehmende im Herbst erhalten haben, müssen versteuert werden“, erläutert Malte Frackmann, Pressesprecher des Kirchenkreises Winsen. "Dadurch erhält die Landeskirche Hannover mehr Kirchensteuereinnahmen. Die Mehreinnahmen gibt die Landeskirche direkt an die Kirchenkreise weiter (Hittfeld 54.000 Euro, Winsen 36.000 Euro), um Angebote für Bedürftige zu machen. Die Kirchenkreise geben die Hälfte dieser Einnahmen sofort an das gemeinsame Diakonische Werk weiter, um dort Beratungsleistungen zu erhöhen – das stellt die Finanzierung des beschriebenen Projekts sicher. Die andere Hälfte der Mehreinnahmen wird an die Kirchengemeinden weitergeleitet, um vor Ort für Aktivitäten für Bedürftige zu initiieren.“ Auf lokaler Ebene beschäftigt das Thema die Verantwortlichen. "Es gibt einen regen Austausch über die Pläne für den Winter im Angesicht von Corona und den Folgen des Ukrainekrieges in den Gemeinden“, berichtet Superintendent Christan Berndt.
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