Landkreis Harburg
Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 vorgestellt

Polizeioberrätin Julia Köhn leitet den Zentralen Kriminaldienst | Foto: Polizei
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Die Zahl der Straftaten im Landkreis Harburg steigt weiter an, aber auch die Aufklärungsquote (AQ) steigt glücklicherweise. Das geht aus der Kriminalstatik (PKS) 2023 hervor, die die Polizeiinspektion (PI) Harburg heute veröffentlicht hat.

Im vergangenen Jahr wurden für den Bereich der PI 13.272 Straftaten statistisch erfasst. Dies bedeutet einen Zuwachs von 134 Taten (+1,02 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2022. Die Entwicklung liegt somit deutlich unterhalb des direktions- (+4,97 Prozent) und landesweiten (+5,57 Prozent) Trends. Innerhalb der Polizeidirektion Lüneburg verzeichnet die Polizeiinspektion Harburg den drittniedrigsten prozentualen und absoluten Zuwachs an Fallzahlen.

"In der Langzeitbetrachtung ist erkennbar, dass sich die Fallzahlen für das Jahr 2023 nach dem Corona-bedingten historischen Tiefstand 2021 knapp oberhalb des zehnjährigen Mittelwertes befinden", sagte Polizeioberrätin Julia Köhn, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes.

Die Aufklärungsquote hat um 1,04 Prozentpunkte zugenommen und liegt somit bei 61,17 Prozent.

Die polizeiliche Kriminalstatistik wird auf Grundlage der bundeseinheitlichen "Richtlinien für die Führung der Polizeilichen Kriminalstatistik" erstellt. Erfasst werden hierbei die im Kalenderjahr von der Polizei an die Strafverfolgungsbehörden abgegebenen Vorgänge (Ausgangsstatistik). Die Aktualität der PKS wird daher durch Straftaten mit langer Ermittlungsdauer (besonders über den Jahreswechsel) gemindert.

Angaben zu Tatverdächtigen

Im Berichtsjahr 2023 konnten im Bereich der Polizeiinspektion Harburg 6.250 Tatverdächtige ermittelt werden. Dies bedeutet einen Zuwachs um 3,70% (+223). Ein starker Zuwachs ist im Altersbereich der Erwachsenen (+6,79%) erkennbar. Im Gegensatz dazu gab es einen starken Rückgang (-15,97%) bei den Heranwachsenden. Bei den Kindern gab es einen Rückgang (-3,21%). Die Anzahl der Jugendlichen ist nahezu unverändert geblieben (-0,67%).

Dazu Julia Köhn: „Trotz der breiten Berichterstattung über eine Serie von Straftaten, bei der eine Gruppe Jugendlicher aus dem Raum Buchholz unter Tatverdacht steht, ist die Zahl minderjähriger Tatverdächtiger insgesamt rückläufig. Das zeigt, dass die Präventionsarbeit an Schulen und mit unseren Netzwerkpartnern Früchte trägt.“

Von den 6.250 ermittelten Tatverdächtigen waren 4.046 deutsch und 2.204 nichtdeutsch. Dies macht eine prozentuale Verteilung von 64,74% zu 35,26% aus. Der Anstieg bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen fällt im Vergleich zu den deutschen Tatverdächtigen prozentual stärker aus.

Angaben zu Geschädigten

Im Berichtsjahr 2023 sind in der Polizeiinspektion Harburg 3.117 Personen Opfer einer Straftat geworden und somit 123 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg betrifft hauptsächlich die Altersgruppe der Erwachsenen. Die höchsten Zahlen sind in den Deliktsbereichen Körperverletzung und Bedrohung zu verzeichnen.

Häufigkeitszahl

Die Häufigkeitskennzahl (Zahl von erfassten Straftaten pro 100.000 Einwohner) im Landkreis Harburg beträgt im aktuellen Berichtsjahr 5.068 und liegt somit deutlich unter dem Wert auf Direktionsebene (2023: 6.254) oder auf Landesebene (2023: 6.796).

Betrachtung der Hauptgruppen und ausgewählter Deliktsbereiche

HG 0 - Straftaten gegen das Leben

Von den 11 Straftaten gegen das Leben im Berichtsjahr 2023 handelt es sich in 7 Fällen um Versuchstaten. Die 4 vollendeten Taten (1 Mord, 3 fahrlässige Tötungen) sind auf gleichem Niveau zum Vorjahr und liegen unterhalb des langfristigen Mittelwertes.

Die Aufklärungsquote beträgt 81,82% und ist im Vergleich zum Vorjahr rückläufig.

HG 1 - Sexualdelikte

Im Berichtsjahr 2023 kam es in der Polizeiinspektion Harburg zu 366 Sexualdelikten und somit zu einem Anstieg von 38,11% (+ 101 Taten). Von den 366 Taten entfallen 196 Taten (ca. 54%) auf den Bereich „Verbreitung pornografischer Inhalte“, insbesondere Verbreitung/Besitz von kinderpornografischen Inhalten. Zunahmen gab es zum Beispiel in den Deliktsbereichen Sexueller Missbrauch von Kindern (von 30 auf 38 Taten) und sexuelle Belästigung (von 46 auf 55 Taten).

Die Aufklärungsquote beträgt in dieser Hauptgruppe 91,26% und ist damit die höchste der letzten 10 Jahre.

Köhn: „Die Initiierung zahlreicher Vorgänge durch Datenübermittlung aus dem Ausland an das BKA sorgt für eine Aufhellung des Dunkelfeldes und eine Steigerung der Fallzahlen. Zur Bearbeitung dieser inhaltlich und quantitativ belastenden Strafverfahren wurde ein spezielles Sachgebiet im Zentralen Kriminaldienst eingerichtet."

Bei der Verbreitung pornographischer Inhalte ist ein Rückgang von 66,67% zu verzeichnen. Dafür gab es im Bereich Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung von Jugendpornographie einen erheblichen Anstieg von 366,67% von 6 auf 28 Taten. Ebenfalls gab es einen großen Anstieg im Bereich der Kinderpornographie von 86 auf 157 Taten (+82,56%). Im gesamten Deliktsfeld kam es insgesamt zu einem Anstieg von +68,97%.

Die Tatverdächtigen teilen sich wie folgt in die Altersgruppen auf: Kinder (13,72%), Jugendliche (23,45%), Heranwachsende (6,64%) und Erwachsene (56,19%, insbesondere 30-40 Jahre).

HG 2 – Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Eine Steigerung um 2,44% (+57 Taten) im Vergleich zum Vorjahr liegt in der HG 2 „Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit“ vor. Dies ist ein deutlich geringerer Anstieg als noch vor einem Jahr. Die Aufklärungsquote sinkt leicht um 0,16%-Punkte auf 90,67%.

Bei den Raubdelikten gibt es leichte Verschiebungen innerhalb der Untergruppen und übergreifend eine Zunahme um 4,49% (+4 Taten). Die Taten bei „Raub, räuberische Erpressung“ ergeben sich aus Fällen des sonstigen Raubs und räuberischer Diebstahl. Es konnten 67,74% der Raubtaten aufgeklärt werden. Hier ist der Anteil minderjähriger Tatverdächtiger mit 34,57% deutlich höher als in anderen Deliktsfeldern. Besonders deutlich wird das bei den Taten „sonstige räuberische Erpressung auf Straßen, Wegen oder Plätzen“, den sogenannten Abziehdelikten.

Die „Entziehung Minderjähriger“ ist mit insgesamt 4 Taten im Vergleich zu einer Tat in 2022 um 3 Taten angestiegen. Bedrohungstaten sind von 552 auf 517 zurückgegangen. Auch Fälle von Stalking sind von 68 auf 45 zurückgegangen.

HG 3/4 – Diebstahlsdelikte

Bei den Diebstahlsdelikten ist mit +4,47% (+206 Taten) ein nicht mehr so starker Anstieg wie im letzten Jahr zu beobachten. Die Gesamtzahl einfacher und schwerer Diebstähle liegt somit bei 4.816 (4.610). Ausgewählte Bereiche werden folgend näher betrachtet.

Die Aufklärungsquote liegt bei 34,72 % und ist im 10-Jahresvergleich die Höchste.

Wohnungseinbruchdiebstahl/Tageswohnungseinbruch (WED/TWE)

Bei den WED/TWE-Taten kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer Steigerung um 22,53% (+57 Taten). Die erfassten 310 Taten liegen aber noch deutlich unter dem langjährigen Mittelwert vor 2020 (für die Jahre 2013-2019 liegt der Mittelwert bei 790 Taten). Der Versuchsanteil liegt bei 40,65% (126 Taten) und ist somit zum Vorjahr (48,62%) gesunken. Dies könnte daran liegen, dass die Taten durch eine professionellere Täterklientel begangen wurden oder Taten im Versuchsstadium abgebrochen wurden, bevor sie Spuren verursachten, und somit unerkannt geblieben sind.

Durch die Taten wurden Werte in Höhe von 649.291 Euro erlangt.

Die Aufklärungsquote ist um 1,62 % gesunken und liegt bei 14,19%.

Köhn: „Zwar liegen die Einbruchszahlen erneut deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau, dennoch ist das Phänomen Wohnungseinbruchsdiebstahl nach wie vor ein Schwerpunkt in der polizeilichen Arbeit. Geschädigte von Einbrüchen empfinden den Eingriff in die Privat- oder Intimsphäre als extrem belastend. Deswegen verfolgen wir diese Delikte mit allem Nachdruck.“

Ladendiebstahl

Bei den Ladendiebstählen ist es zu einer Steigerung der Fallzahlen um +18,39% (+164 Taten) gekommen. Neben einem veränderten Anzeigeverhalten, dem verstärkten Einsatz von Überwachungstechnik und Ladendetektiven (dafür spricht unter anderem die erhöhte Aufklärungsquote) dürfte es auf Grund der Preisentwicklung in den Supermärkten auch zu einer tatsächlichen Steigerung der Taten gekommen sein.

Fahrraddiebstahl

Die Fallzahlen bei den Fahrraddiebstählen (gesamt) erhöhen sich um 4,89% auf 836 Taten. Die Höhe der erlangten Werte beläuft sich, bedingt durch immer hochwertigere Fahrräder und den stetig steigenden Anteil an Pedelecs/E-Bikes, auf 995.760€. Der durchschnittliche Schaden beträgt 1.245 Euro (nur vollendete Taten) und liegt über dem Wert auf Direktionsebene. Die Aufklärungsquote steigt auf 15,91%.

Taschendiebstahl

Die Taschendiebstähle erfahren einen Rückgang um 9,17% auf 198 Taten bei einer Aufklärungsquote von 6,06%. Bei der Entwendung unbarer Zahlungsmittel führen die entsprechenden Anschlusstaten teilweise zu hohen Schadenssummen.

Neben den klassischen Taschendiebstählen kommt es in Vergangenheit auch immer wieder zu Diebstählen aus Handtaschen etc., welche während des Einkaufes im Einkaufswagen abgelegt und unbeobachtet waren. Dabei handelt es sich statistisch um einen Diebstahl in Verkaufsräumen oder ähnlichem. In diesem Feld ist die Fallzahl auf 48 deutlich zurückgegangen (Vorjahr: 168).

An/aus/von KFZ

Bei den Taten „Diebstahl von Kraftwagen“ gab es im Vergleich zum Vorjahr eine Tat weniger. Es gab eine Steigerung von 27,87 % (+17 Taten) bei Diebstahl unter erschwerenden Umständen. Die Aufklärungsquote lag bei 20,45 %. Die Schadenssumme beläuft sich auf 2.151.553 Euro, das entspricht einer durchschnittlichen Schadenshöhe von 32.599 Euro (nur vollendete Taten). Der Wert liegt über dem Durchschnittswert auf Direktionsebene.

Tathäufungen lassen sich insbesondere beim Toyota RAV4 erkennen.

Im Bereich „Diebstahl an/aus KFZ“ gab es einen Rückgang von -1,40% (-9 Taten) im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote liegt bei 12,18% und ist somit um 0,46%-Punkte im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Tatbetroffen sind unter anderem Firmentransporter mit der Zielrichtung hochwertige Motorgeräte/Werkzeuge, Ausstattungen von Pkw (Airbags, Informationssysteme usw. bei BMW und Mercedes) aber auch im Pkw zurückgelassene Wertgegenstände.

Das Phänomen Ladungsdiebstahl ist im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. So sind die Taten durch „Planenschlitzer“ zum Beispiel von 3 auf 46 Taten gestiegen.

Geldausgabeautomaten

Im Jahr 2023 wurden im Bereich der Polizeiinspektion Harburg drei Geldautomatensprengungen erfasst (Brackel, Winsen, Buchholz).

HG 5 – Vermögens- und Fälschungsdelikte

Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten gab es insgesamt einen leichten Rückgang um 4,13% (-82 Taten) auf 1.905 Taten. Den wesentlichsten Anteil an der Gesamtzahl haben die Betrugstaten in all ihren Ausprägungen. Die Aufklärungsquote ist leicht gestiegen auf 66,51%.

HG 6 - Sonstige Straftatbestände (StGB)

Bei den sonstigen Straftatbeständen (StGB) hat sich die Gesamtzahl mit 2.764 Taten zum letzten Jahr nicht verändert. Es gab aber Verschiebungen in den Untergruppen. Es gab einen deutlichen Anstieg im Bereich Erpressung um 85,71% (+12 Taten) auf 26 Taten. Lediglich in den Bereichen Brandstiftung (-3,53%/-3 Taten) und alle sonstigen Straftaten gem. StGB (-5,09%/-107 Taten) gab es Rückgänge zu beobachten.

Sachbeschädigungen

Die Sachbeschädigungen sind insgesamt um -5,69% (-77 Taten) rückläufig und liegen im Jahr 2023 bei 1.276. Davon waren in 445 Fällen Kraftfahrzeuge betroffen.

34,25% der Sachbeschädigungen konnten aufgeklärt werden.

HG 7 – strafrechtliche Nebengesetze

Bei den Straftaten nach den strafrechtlichen Nebengesetzen gab es einen Rückgang um 12,45% (-145 Taten) auf 1.020 Taten. Den größten Rückgang gab es bei den Rauschgiftdelikten um 22,37% (-172 Taten). Die Aufklärungsquote ist auf 93,14% gesunken.

Rauschgiftdelikte – Betäubungsmittelgesetz (Btm)

Bei den Btm-Delikten sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr (769) insgesamt um -22,37% (-172 Taten) gesunken und liegen für das Berichtsjahr bei 597. Lediglich bei den Verstößen mit Methamphetamin gab es einen Anstieg von 100% (+4 Taten). In allen anderen Untergruppen gab es einen Rückgang bzw. keine Veränderungen. Bei dem allgemeinen Verstoß mit Cannabis und Zubereitungen gab es den größten Tatenrückgang von 454 auf 338 (-25,55%, -116 Taten).

Straftaten mit Stichwaffen

Im Berichtsjahr 2023 kam es in 100 Fällen zu einem Einsatz einer Stichwaffe. Dies war ausschließlich das Tatmittel Messer und überwiegend bei Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit sowie in 3 Fällen bei Straftaten gegen das Leben. Insgesamt liegt eine Zunahme von 2 Taten im Vergleich zum Vorjahr vor.

Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte

Im Berichtsjahr 2023 kam es in 91 Fällen zu Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte (PVB). Dabei wurden 214 (156 männlich, 58 weiblich) PVB zum Opfer. 23 PVB wurden leicht verletzt. Zu schweren Verletzungen ist es glücklicherweise nicht gekommen. Insbesondere bei den Maßnahmen Identitätsfeststellung/Sachverhaltsklärung und Festnahme/Ingewahrsamnahme kam es zur Gewalt gegen PVB.

Insgesamt liegt eine Steigerung um +10 Taten vor.

Häusliche Gewalt

Im Berichtsjahr 2023 kam es in der Polizeiinspektion Harburg zu insgesamt 686 Fällen der häuslichen Gewalt. Dabei handelte es sich in 185 Fällen um familiäre Gewalt, in 415 Fällen um partnerschaftliche Gewalt (in Summe 555 Fälle, da ein Fall auch beide Kriterien erfüllen kann). Die 2 Straftaten gegen das Leben sind 1 vollendeter Mord und 1 versuchter Totschlag.

Es gab insgesamt 624 Opfer (mit direktem Bezug zur häuslichen Gewalt). Davon 196 männlich und 428 weiblich. 68 Opfer waren minderjährig, 556 mindestens 18 Jahre alt.

Zur Opfer-Täterbeziehung lassen sich folgende Angaben machen. Bei den Opfern handelte es sich 271-mal um den Ehepartner/Partner, 144-mal um den ehemaligen Partner, 80-mal um die Kinder und 57-mal um die Eltern (Aufzählung nicht abschließend).

Ein Vergleich zu den Zahlen der Vorjahre ist auf Grund einer Anpassung der Erfassungsweise nicht möglich.

Jugendkriminalität

Im Berichtsjahr 2023 waren von den 6.250 ermittelten Tatverdächtigen 862 minderjährig. Das entspricht einem Anteil von 13,8%. Weitere 421 (6,74%) zählen zur Altersgruppe der Heranwachsenden. Im Jahr 2022 lag der Anteil der Minderjährigen bei 14,52% und bei den Heranwachsenden bei 8,31%. Jugendliche Tatverdächtige haben insbesondere bei den Diebstahlsdelikten und bei den Rohheitsdelikten einen erhöhten Anteil.

Internetkriminalität/Computerkriminalität (Cybercrime)

Die Taten mit „Tatmittel Internet“ haben insgesamt um 25,79% (+172 Taten) zugenommen. Die Zunahmen in der Hauptgruppe 1 liegen nahezu ausschließlich im Bereich „Verbreitung pornografischer Inhalte“. In der Hauptgruppe 5 sind überwiegend die Anstiege beim sonstigen Warenkreditbetrug für die Gesamtzunahme verantwortlich. Die Aufklärungsquote ist von 75,41% auf 82,24% gestiegen.

Unter der Computerkriminalität sind die Deliktsfelder Betrug mittels rechtswidrig erlangter Debitkarten mit PIN, Betrug mit Zugangsberechtigung zu Kommunikationsdiensten/Fälschung beweiserheblicher Daten, Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung, Datenveränderung/Computersabotage, Ausspähen/Abfangen von Daten einschl. Vorbereitungshandlungen und Softwarepiraterie mittels private Anwendungen und in Form gewerbsmäßigen Handelns zusammengefasst.

Die Fallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr um -15,22% (-28 Taten) gesunken. Die Aufklärungsquote stieg um 8,41%-Punkte auf 48,08%.

Phänomenbetrachtung Callcenter-Betrug

Bei der Phänomenbetrachtung Callcenter-Betrug fällt auf, dass die Taten überwiegend rückläufig sind. Der Anzahl von 18 Versuchstaten stehen 17 vollendete Taten gegenüber (Vorjahr: 27 Versuchstaten, 20 vollendete Taten).

Der entstandene Schaden lag 2023 bei 84.364 Euro und damit etwas niedriger als im Vorjahr (94.866€ im Jahr 2022).

Thomas Ring, Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg, dazu: „Dass es einen Rückgang der Fallzahlen im Bereich des Callcenter-Betruges gibt, zeigt mir, dass unsere Präventionskampagnen erfolgreich sind und hebt nochmal deren Wichtigkeit hervor. Beispielsweise die Präventionskampagne 'Die Polizei geht zum Friseur', bei der über 60 Friseursalons im Bereich Lüneburg und der Lüneburger Heide in Zusammenarbeit mit den Friseurinnungen von unserer Präventionskampagne begleitet wurden, um so Kundinnen und Kunden zu erreichen und zu sensibilisieren, die über klassische Medien und auch Socialmedia-Angebote nicht erreicht werden können. Wir werden auch in Zukunft weiter verschiedene Wege bestreiten, um einen möglichst großen Personenkreis mit unseren Kampagnen ansprechen zu können.“

Straftaten durch/gegen Geflüchtete

Im Jahr 2023 kam es in der Polizeiinspektion Harburg zu 115 Straftaten gegen Geflüchtete, 843 durch Geflüchtete und 214 unter Geflüchteten (alles ohne ausländerrechtliche Verstöße). Die Straftaten gegen Geflüchtete sind im Vergleich zum Vorjahr um 8 Taten (7,48%) gestiegen, die durch Geflüchtete begangenen Straftaten haben um 11,21% (+85 Taten) zugenommen. Der größte Anstieg der Fallzahlen ist bei Vermögens- und Fälschungsdelikten sowie bei Rohheitsdelikten zu erkennen.

Abschließend stellt Köhn fest: „Statistikzahlen wirken zunächst nüchtern, bedeuten aber für jede betroffene Person einen massiven Eingriff in das Sicherheitsempfinden. Deswegen werden wir auch dort nicht nachlassen, wo Fallzahlen gesunken oder Aufklärungsquoten gestiegen sind. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es professionelle und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und genau die habe ich! Dafür gilt ihnen mein besonderer Dank.“

Fast zwei Drittel der Kriminalfälle im Kreis Stade werden aufgeklärt
Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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