Kunden warten bis zu 14 Tage und mehr auf Briefe
Ärger mit der Postzustellung
"Wir haben seit neun Tagen keine Post mehr erhalten, obwohl wichtige Unterlagen unterwegs sind. Das kann nicht mehr sein." "Ist euch bekannt, dass unser Gebiet seit mittlerweile zehn Tagen keine Post bekommen hat? Auf Nachfrage bekommt man nur die Antwort, alles ist überfüllt und kein Personal da." Solche und ähnliche Nachrichten erreichten die WOCHENBLATT-Redaktion in den vergangenen Tagen häufig. Offenbar gibt es derzeit wieder massive Probleme bei der Zustellung durch die Deutsche Post.
In Buchholz wartete WOCHENBLATT-Leser Steffen Christensen auf einen wichtigen Vertrag. Als dieser nach 14 Tagen noch immer nicht eingetroffen war, fuhr er persönlich zum Vertragspartner in Hamburg und ließ ihn sich vor Ort noch einmal ausstellen. Christensen hat nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen unbekannt wegen des bewussten Zurückhaltens von Post gestellt.
Der Malereibetrieb Harms aus Winsen-Hoopte ist stinksauer auf die Deutsche Post. "Der Briefkasten am Hoopter Elbdeich, der rund 100 Meter von unserer Firma entfernt steht, wurde über eine Woche nicht geleert. Mittlerweile quillt das Ding über. Unsere ganze Firmenpost liegt darin", klagt eine Sprecherin. Kurios: Als sie sich bei der Post beschwerte, bekam sie zur Antwort, dass der Briefkasten, der dort schon über lange Jahre hinweg steht, gar nicht im System der Post auftaucht und deswegen wohl auch nicht geleert werde.
Neu sind die Zustellprobleme bei der Post nicht. Bereits im Oktober hatte das WOCHENBLATT unter der Überschrift "Klappt, klappt nicht: Wenn Postzustellung Glückssache ist" über massive Verzögerungen im Landkreis Stade berichtet. Die Post hatte damals versprochen, sich des Themas anzunehmen. Seitdem sind die Beschwerden im Landkreis Stade tatsächlich weniger geworden.
Wie sieht die Deutsche Post die jetzige Situation? Es gebe in einigen Bereichen tatsächlich Probleme, räumt Sprecherin Maike Wintjen ein. Zum einen seien zahlreiche Postzustellerinnen und -zusteller erkrankt, zum anderen sei das Aufkommen von Postsendungen z.B. durch die Rabatt-aktion Black Friday zuletzt stark angestiegen. Zuletzt seien teilweise 49 Millionen Briefe und elf Millionen Pakete an nur einem Tag angefallen. Mehr als 80 Prozente der Briefe kämen am ersten Tag beim Empfänger an, 95 Prozent spätestens am zweiten Tag. Da Pakete das größere Volumen haben, würden die vordringlich ausgeliefert. "Der Eindruck, dass wir Briefe nicht versenden, ist aber definitiv falsch", betont Postsprecherin Wintjen. Man habe kein Interesse daran, Briefe zu horten: "Das bringt uns nicht weiter! Wir halten nichts zurück!"
Es gibt auch Lob für das Krisenmanagement der Deutschen Post. Eine WOCHENBLATT-Leserin aus Buchholz, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, erhielt zeitnah ihre Briefe, nachdem sie sich an den Kundenservice (www.deutschepost.de/kundenservice) gewandt hatte. (os/thl).
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Haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, in jüngster Vergangenheit auch Probleme mit der Postzustellung gehabt? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an red-buch@kreiszeitung.net (Stichwort: Postzustellung).
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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