Aus dem Leben in einer Diktatur
Der belarussische Autor Sasha Filipenko war zu Gast an der IGS Buchholz
lm. Buchholz. Mit der Frage ob und inwieweit Literatur politisch ist, haben sich vor Kurzem die Schüler des 8. und 11. Jahrgangs der IGS Buchholz auseinandergesetzt. Zu Gast war der belarussische Autor Sasha Filipenko. Bereits im Dezember hatte die Schule mit der Journalistin Ljubov Kaspjarowitsch Besuch aus Belarus, die über die Zustände in ihrer Heimat berichtete.
Im vergangenen Jahr erschien Filipenkos Debütroman "Der ehemalige Sohn" aus dem Jahr 2014 in deutscher Sprache. In dem Werk geht es um einen jungen belarussischen Mann, der nach einem schweren Unfall von Ärzten und Familien aufgegeben wird. Lediglich seine Großmutter ist der festen Überzeugung, das er eines Tages wieder die Augen aufschlagen und seinen Weg zurück ins Leben finden wird. Das geschieht auch nach zehn Jahren, an den diktatorischen Zuständen in seinem Heimatland hat sich allerdings in dieser Zeit nichts geändert, was der Handlung die Pointe verleiht.
Ausschnitte aus dem Roman dienten als Hintergrund zur Diskussion hochaktueller Fragen nach dem Leben und dem Überleben in einer Diktatur und der Rolle der Schreibenden in Zeiten politischer Krisen. Was macht es mit einem Menschen, wenn er nicht in seine Heimat zurückkehren kann, weil er damit rechnen muss, verhaftet zu werden? Was kann man als Schriftsteller im Exil bewirken? Angesichts der aktuellen Ereignisse in der Ukraine waren viele Schüler besonders bewegt.
Die Schüler des 8. und 11. Jahrgangs erhielten neben einem Einblick in das Leben eines Autors die Gelegenheit, über die Verantwortung eines Einzelnen bei der Erhaltung und Umsetzung der Demokratie nachzudenken.
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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