Zukunftswerkstatt Buchholz
Forschung in Corona-Zeiten

Seit 2018 Geschäftsführer der Zukunftswerkstatt: Prof. Dr. Wolfgang Bauhofer
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  • hochgeladen von Oliver Sander

os. Buchholz. Bis auf die Abschlussklassen befinden sich auch im Landkreis Harburg die Schüler im Distanzunterricht zu Hause. Für die Zukunftswerkstatt Buchholz, den außerschulischen Lernstandort für den Landkreis Harburg, ist das kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Im Interview mit dem WOCHENBLATT berichtet Prof. Dr. Wolfgang Bauhofer, Geschäftsführer der Zukunftswerkstatt, wie die Forschungseinrichtung in Corona-Zeiten funktioniert.
WOCHENBLATT: Wie läuft Ihr Alltag in der Corona-Pandemie?
Prof. Dr. Wolfgang Bauhofer: Da wir keine größeren Präsenzveranstaltungen durchführen können, setzen wir derzeit vor allem auf Online-Angebote. Das sind zum Beispiel Mittmachexperimente mit Sachen, die man zu Hause hat wie Papier. Wir zeigen auch digital, wie man aus einer Batterie, eine Schraube und einem Magneten einen einfachen Elektromotor machen kann.
WOCHENBLATT: Gibt es weitere spezielle Angebote?
Bauhofer: Im Rahmen des Projekts "Make Your School" haben wir ein besonderes Projekt mit drei Schulen aus dem Landkreis Harburg. Bei diesen sogenannten "Hack-Days" (Hack = technische Idee, d. Red.) haben wir Schülern spezielle Päckchen nach Hause geschickt, z. B. mit Sensoren und Mikrocontrollern. Die Teilnehmer machen damit Experimente und überlegen, wie sie ihre Schule mithilfe digitaler und technischer Lösungen noch besser machen können. Im Gymnasium Hittfeld haben wir das Projekt schon durchgeführt, in der vergangenen Woche war das Gymnasium in Winsen an der Reihe. Anfang März bildet die IGS Seevetal den Abschluss.
WOCHENBLATT: Gibt es auch Projekte, die Sie derzeit nicht durchführen können?
Bauhofer: Ja, wir haben alles, was mit Laborarbeit zu tun hat und vor Ort beaufsichtigt werden muss, gestoppt. Auch das Angebot "Brot backen" haben wir ausgesetzt, weil wir das aus der Entfernung nicht überwachen können. Die Sicherheit aller Beteiligten geht bei uns immer vor.
WOCHENBLATT: Wie kann man Schüler motivieren, sich in der Corona-Zeit mit Distanzunterricht für die Forschung an der Zukunftswerkstatt zu motivieren?
Bauhofer: Bei den aus sich selbst heraus motivierten Schülern ist das kein Problem. Bei der Zielgruppe, die bislang keinen Bezug zu den MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) hatte, ist das derzeit schwieriger. Diese Schüler wollen wir gezielt ansprechen, wenn die Corona-Beschränkungen gelockert werden.
WOCHENBLATT: Wie bereiten Sie sich auf diesen Zeitpunkt vor?
Bauhofer: Sobald die Schulen wieder in den Wechselunterricht gehen, werden wir das Thema "Berufsorientierung" wieder aktivieren. Da haben wir bereits seit dem Sommer die nötigen Vorkehrungen getroffen und sind gut vorbereitet. Solange gibt es auf unserer Internetseite (www.zukunftswerkstatt-buchholz.de) z. B. einen Erfahrungsbericht eines Auszubildenden zur Fachinformatiker. Vor Ort treffen sich gerade in Kleingruppen drei Teams, die am Wettbewerb "Jugend forscht" teilnehmen. Langweilig wird es in der Zukunftswerkstatt also nicht.
WOCHENBLATT: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Prof. Dr. Bauhofer.

Stichwort Zukunftswerkstatt

Die Zukunftswerkstatt im Schulzentrum II am Kattenberge in Buchholz (Sprötzer Weg 33f) wurde im Jahr 2014 eingeweiht. In dem außerschulischen Lernstandort sollen Schüler aus dem gesamten Landkreis Harburg für MINT-Themen begeistert werden. Träger ist die "Stiftung zukunftswerkstatt buchholz". Der Förderverein "zukunftswerkstatt buchholz e.V." unterstützt die Stiftung finanziell.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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