Bundesverdienstkreuz für Heike Meyer
Gestalterin der ruhigen Art
os. Buchholz. Sie ist keine Lautsprecherin. Ihr Engagement ist von ruhigen, aber bestimmten Tönen geprägt. Ihr Instinkt, mit Mut und Entschlossenheit die richtigen Entscheidungen herbeizuführen, hat dem Landkreis Harburg, der Stadt Buchholz und der Buchholzer Ortschaft Reindorf gutgetan. Für ihren jahrzehntelangen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit hat Heike Meyer (73) jetzt das Bundesverdienstkreuz erhalten. "Wir alle sind sehr stolz, Sie als Bürgerin in unserer Mitte zu wissen", lobte Landrat Rainer Rempe, als er Heike Meyer die Auszeichnung am vergangenen Freitag im Freilichtmuseum am Kiekeberg übergab. Rund 40 Gäste aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft wohnten der Feierstunde bei.
Dass das Bundesverdienstkreuz am Kiekeberg übergeben wurde, war kein Zufall. Das Freilichtmuseum habe sich in den zurückliegenden Jahrzehnten zu einer modernen, zeitgemäßen und lebendigen Bildungs- und Kulturinstitution entwickelt, die beliebter denn je sei, erklärte Landrat Rempe. "Sie, liebe Frau Meyer, haben diesen Wandel begleitet und mitgestaltet. Darauf können Sie stolz sein." Heike Meyer führte die Stiftung des Freilichtmuseums seit der Gründung im Jahr 2003 insgesamt 14 Jahre lang vorbildlich und erfolgreich. In ihre Amtszeit fiel u.a. die Eröffnung der Erlebniswelt Landwirtschaft, bestehend aus dem "Agrarium" und dem landwirtschaftlichen Entdeckergarten, sowie die Aufnahme des Betriebs im Wohnheim Wenners-torf für Menschen mit Behinderung. 2017 übergab Meyer den Stiftungsvorsitz an ihren Nachfolger Klaus-Wilfried Kienert. Meyers Verdienst ist es auch, dass der Übergang des langjährigen Museumsdirektors Prof. Dr. Rolf Wiese zu einem Nachfolger Stefan Zimmermann reibungslos verlief.
Auch in der Lokalpolitik hat Heike Meyer viel bewegt. Ihr politisches Engagement begann 1975 im Ortsausschuss Hamburg-Süderelbe. Trotz ihrer Sozialisierung in einer stark sozialdemokratisch geprägten Familie fand die Geehrte ihre politische Heimat bei der CDU. Der Einsatz für Gleichberechtigung und für mehr Raum für Frauen in der Politik war ein bestimmendes Element in ihrem politischen Leben.
1985 zog Heike Meyer mit ihrem Mann Hans-Jürgen nach Buchholz-Reindorf. Das Paar hat zwei Kinder und mittlerweile zwei Enkelkinder. In der kleinsten Buchholzer Ortschaft fasste die Neubürgerin schnell Fuß. Die Bürger vertrauten ihr, sodass sie 1991 zur Ortsvorsteherin gewählt wurde. Dieses Ehrenamt gab sie erst mit der Kommunalwahl in diesem Jahr auf. Dorffeste auf dem eigenen Grundstück und der Einsatz für ihren Ort waren für Heike Meyer ebenso selbstverständlich wie das Sinn für das Machbare, z. B. den Bau eines Radwegs von Reindorf nach Lüllau.
27 Jahre lang, von 1994 bis 2021, war Heike Meyer Mitglied des Buchholzer Stadtrates. Von 1996 bis 2016 war die Christdemokratin zudem Teil des Kreistages. Bauen und Stadtentwicklung waren ihre Hauptthemen, in den Fachausschüssen führte sie auch den Vorsitz. Die Auseinandersetzung mit politischen Gegnern führte sie hart in der Sache, aber freundlich im Ton.
Heike Meyer bedankte sich für die Auszeichnung. "Ich war sehr überrascht, freue mich aber, dass mein Engagement gewürdigt wird." In der Kommunalpolitik könne man nur gemeinsam etwas erreichen, betonte sie. Deshalb, wandte sie sich an die anwesenden Kreispolitiker, "geht ein Stück des Bundesverdienstkreuzes an jeden Einzelnen von Ihnen!"
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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