"Grünes Abitur" trotz Corona
Jägerschaft Landkreis Harburg freut sich über 50 neue Jäher / Eduard Donhauser ist der beste Absolvent.
(mum). Die Jägerschaft Landkreis Harburg (JLH) begrüßt 50 neue Jungjäger, die erfolgreich die Prüfung absolviert haben. Besonders erfreulich: Jedes Alter ist vertreten. Luca Schneider ist mit 17 Jahren der jüngste Teilnehmer und Gerhard Wagner hat mit 70 Jahren ebenfalls nochmals die Schulbank gedrückt. Bester Teilnehmer war Eduard Donhauser (Rosengarten) mit einer Durchschnittsnote von 1,4.
Trotz erschwerter Lernbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie fand die Prüfung jetzt statt. In alter Tradition wurden die Jägerbriefe durch Kreisjägermeister Norbert Leben sowie JLH-Vorsitzenden Horst Günter Jagau auf dem Schießstand in Garlstorf an den Nachwuchs überreicht.
Die Jägerausbildungsgruppe Rosengarten mit Ausbildungsleiter Paul Marin hatte 30 Teilnehmer angemeldet, von der Ausbildungsgruppe Winsen unter der Leitung von Rudolf Klippel kamen 20 Prüflinge.
Im Oktober vergangenen Jahres waren die Bewerber zum Unterricht angetreten. Die insgesamt etwa 300 Unterrichtsstunden mündeten in einer schriftlichen Prüfung, der praktischen Schießprüfung und einem mündlich-praktischen Teil, in dem die Kenntnisse der Wildtierarten, Wildbiologie und des Naturschutzes, des praktischen Jagdbetriebs, Hundewesens, der Wildkrankheiten, der Wildbrethygiene, des Feld- und Waldbaus, des Jagd- und Naturschutzrechts sowie praktische Waffenkenntnisse und Waffenhandhabung gefordert wurden. Die bestandene Prüfung, das sogenannte "grüne Abitur", berechtigt die Jäger nun, bei der Unteren Jagdbehörde einen Jagdschein zu beantragen.
"Wir freuen uns, die Jungjäger in den Hegeringen des Landkreises begrüßen zu dürfen", so Bernard Wegner, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit. Mit der Jagd in Deutschland gehe viel Verantwortung einher. "Ein Jäger ist ein Fachmann in der Natur und ein wichtiger Umweltschützer. Keine anderen Naturschützer sind so oft und so intensiv direkt in Feld und Flur und Forst und kennen ihre Reviere und die Naturzusammenhänge so gut wie die Jäger." Die niedersächsischen Jägerschaften kümmern sich auch um Tierarten, die nicht bejagt werden. Die Gründung der Seehundaufzucht- und Forschungsstation Norden-Norddeich vor mehr als 40 Jahren sei nur ein Beispiel von vielen für die erfolgreichen Artenschutzprojekte. Ein weiteres Beispiel sei der Schutz und Erhalt der Birkwildpopulation in der Lüneburger Heide. Zum Erhalt der Artenvielfalt leisten die Jäger jährlich ehrenamtlich etwa 100.000 Stunden Projekt-arbeit.
Mit dem Jagdrecht verbunden ist die Hegeverpflichtung. Diese fordert von den Jägern, für den Erhalt und die Sicherung der natürlichen Lebensbedingungen der Wildtiere zu sorgen. "Als anerkannter Naturschutzverband nehmen wir diese Aufgabe ernst", so Wegner. "So haben wir durch unsere 'Aktion Biotopschutz' seit 1963 mehr als 100 Flächen erworben, die wir naturnah entwickeln und erhalten. Das sind neue Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten."
• Mehr Informationen gibt es unter www.jlh-online.de.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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