Die "Kinderwelt" blickt auf 50-jähriges Bestehen
Mit Herz und neuen Ideen
pm. Buchholz. Es hat sich viel getan in den 50 Jahren seit der Eröffnung des ersten Buchholzer Kindergartens im Jahre 1972. Früher noch unter dem Namen Kindergarten "Klaus-Groth-Straße" bekannt, erstrahlt die "Kinderwelt" mittlerweile in neuem Glanz. Das alte Gebäude wurde vor einigen Jahren abgerissen, es wich einer freundlichen, modernen Kita, die auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten ist. Mittlerweile finden rund 120 Kinder und 25 Erzieher ihren Platz in der "Kinderwelt", mehr als doppelt so viel wie vor dem Umbau. "Die Stadt Buchholz gibt ihr Möglichstes, genügend Kitaplätze bereitzustellen - es mangelt aber an Personal. Alleine in unserer Kita fehlen fünf Vollzeitstellen", erklärt Leiterin Jana Sauerbrei.
Auch das pädagogische Konzept der Kita hat sich komplett gewandelt. Die Kinder werden heutzutage mittels Projektarbeit, bei deren Themenfindung sie auch selber mitwirken dürfen, sowie durch ein eigens entwickeltes Vorschulprogramm gefördert. "Es hat sich viel verändert in der Erziehung, es gibt Bildungspläne, die beispielsweise Sprachförderung und Kinderteilhabe vorsehen. Das war früher lange nicht so differenziert", sagt Jana Sauberbrei.
Vor 17 Jahren übernahm sie die Leitung der Kita und veranlasste grundlegende Umgestaltungen zur Modernisierung. Angefangen beim Namen, der aus dem Kindergarten "Klaus-Groth-Straße" die "Kinderwelt" machte - ein Name, der die Kinder als Mittelpunkt der Kita in den Vordergrund rückt. Das mit den Eltern gemeinsam gestaltete Logo, das einige Jahre die Kita repräsentierte, zeigte passend zum neuen Namen eine Weltkugel. Besonders wichtig war Sauerbrei aber die Umbenennung der Kita-Gruppen. In den ersten Jahren nach der Eröffnung waren diese noch nach Farben benannt. Einige Jahre später folgte die Benennung nach beliebten Buchhelden, wie Pumuckl, Lars der Eisbär oder die Räuber. Sauerbrei wollte jedoch Namen, die niemanden bewerten, jeden gleich machen. Sie entwickelte die Idee der "außerirdischen" Gruppen-Namen, die schlichtweg nichts aussagen sollten und neutral sind. So entstanden Gruppen wie Umix, Dimox und Kalix - eine Idee, die vor allem die Kinder super fanden.
"Jana Sauerbrei hat hier richtig frischen Wind reingebracht, das hat die Kita belebt", erinnert sich Renate Prochnow, die bereits seit 1982 im Kindergarten arbeitet. Viele "ihrer" ehemaligen Kinder bringen mittlerweile ihren eigenen Nachwuchs in die "Kinderwelt". Die 44-jährige Nina Fehse, die damals selbst in die Gruppe von Renate Prochnow ging, schickt heute ihren vierjährigen Sohn Lias in die Kita. "Das Vertrauen ist generationsübergreifend, man kommt zurück zu den Wurzeln. Als Mutter fühlt man sich hier als ein Teil des Ganzen", sagt Nina Fehse, die vor Kurzem noch einmal beruflich umsattelte und bald selbst als Sozialpädagogische Assistentin in der "Kinderwelt" arbeiten wird. "Wir möchten eine transparente Kommunikation mit den Eltern und bei uns wird niemand bewertet", versichert Sauerbrei, der das Vertrauen der Mütter und Väter sehr wichtig ist.
Ganz besonders begeistert ist das Team der "Kinderwelt" von der Kooperation mit dem benachbarten "Kursana" Pflegeheim. Gemeinsam mit den Senioren backen, singen oder musizieren die Kinder. "Die Senioren sind so begeistert und dankbar für die Kooperation", bestätigt Elke Larisch, die vor 17 Jahren als "Lese-Oma" in der Kita angefangen hat. Sie sei damals einem Aufruf des WOCHENBLATT gefolgt, in dem Lese-Paten für Schulen gesucht wurden - gelandet ist sie dann im Kindergarten. Ein Glücksgriff für beide Seiten, denn die lesebegeisterte 77-Jährige liebt Kinder und mit der wöchentlichen Lesestunde bereitet Elke Larisch nicht nur den Kindern eine Auszeit vom Alltag, sondern entlastet die Erzieher zusätzlich.
Es hat sich viel getan in 50 Jahren "Kinderwelt" - geblieben ist aber stets die Herzlichkeit und der Spaß an der Sache. "Ich habe schon in verschiedenen Einrichtungen gearbeitet und ich kann sagen, dass die 'Kinderwelt' und vor allem das tolle Team wirklich etwas Besonderes sind", bestätigt Jana Sauerbrei.
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