Europawahl: Lucke (AfD) schließt Bündnisse mit Extremisten aus

AfD-Vorsitzender Bernd Lucke | Foto: archiv
  • AfD-Vorsitzender Bernd Lucke
  • Foto: archiv
  • hochgeladen von Oliver Sander

AfD und SPD stark im Landkreis Harburg / FDP verliert dramatisch

(os). Das Ergebnis der Europawahl im Landkreis Harburg am vergangenen Sonntag spiegelt das Ergebnis im Bund wider: Die CDU verlor leicht, die SPD legte kräftig zu, die Alternative für Deutschland (AfD) setzte aus dem Stand zum Höhenflug an und die FDP droht im politischen Nirvana zu landen. Die Wahlbeteiligung im Landkreis lag bei 52,2 Prozent.
Die Zahlen: Die CDU kam im Landkreis Harburg auf 37,4 Prozent (Bund: 35,3), die SPD auf 29,1 Prozent (27,3), die Grünen auf 11,7 Prozent (10,7), die AfD auf 8,9 Prozent (7,0), die Linke auf 3,7 Prozent (7,4) und die FDP auf 3,3 Prozent (3,4).
Großer Gewinner der Wahl im Landkreis ist die Alternative für Deutschland. Deren Vorsitzender, Prof. Bernd Lucke (51) aus Winsen, zieht als einer von wahrscheinlich sieben AfD-Abgeordneten ins Europäische Parlament ein. Die AfD werde keine Allianz mit rechtsextremen Parteien eingehen, betonte Lucke im Interview mit dem Fernsehsender ZDF. "Und auch nicht mit linksextremen Parteien", ergänzte Lucke unter dem Gelächter der Wahlbeobachter im Winsener Kreishaus. Die AfD steht nicht im Verdacht, im politischen Spektrum weit links zu stehen.
Die Kreis-SPD vergrößerte ihren Stimmanteil von rund 17.000 bei der Europawahl 2009 auf jetzt 29.460 Stimmen. Besondere Hochburgen der Sozialdemokraten bleiben Neu Wulmstorf und die Samtgemeinde Elbmarsch: Hier überflügelte die SPD sogar die Christdemokraten, die in allen übrigen Städten und Gemeinden die Mehrheit holten, teilweise mit großem Vorsprung. In der Samtgemeinde Hanstedt etwa kam die CDU auf 41,8 Prozent der Stimmen, die SPD nur auf 24,0 Prozent.
Nicht recht von der Stelle kommen die Grünen. Sie holten 11,7 Prozent der Stimmen - 2,6 Prozent weniger als bei der Europawahl 2009.
Verlierer der Wahl sind eindeutig die Freidemokraten. Die FDP kam nur noch auf 3,3 Prozent der Stimmen, 10,5 Prozent weniger als vor fünf Jahren. Nach dem Rauswurf aus dem Bundestag ein weiterer herber Schlag für die FDP. Bundesvorsitzender Christian Lindner ermutigte die Parteifreunde, den eingeschlagenen Weg der Erneuerung weiter mitzugehen. Eine Niederlage wie im Bund mache man nicht in wenigen Monaten wett.