Neue Kita mit sechs Gruppen
Stadt Buchholz erwirbt Gebäude im Gewerbegebiet Vaenser Heide II
Kinderbetreuung statt Rehabilitation
Um die nach wie vor sehr hohe Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen befriedigen zu können, errichtet die Stadt Buchholz an der Brauerstraße im Gewerbegebiet Vaenser Heide II eine Kita mit sechs Gruppen. Der Stadtrat hat dem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit zugestimmt. Die Buchholzer Liste enthielt sich. "Wir haben nichts gegen weitere Kita-Plätze, halten aber das Raumkonzept dort für falsch", betonte Christoph Selke, Ratsherr der Buchholzer Liste.
Die Stadt Buchholz hat ein Gebäude gekauft, das bisher als Rehabilitationseinrichtung genutzt wurde. Zum 1. August geht das Haus in städtischen Besitz über. "Wir können es mit einem vertretbaren Aufwand umbauen", erklärte Erster Stadtrat Dirk Hirsch. Da dort bisher bereits behinderte Menschen betreut wurden, biete es sich an, auch in der künftigen Kita den Grundgedanken der Inklusion zu leben, betonte Hirsch. Es sei geplant, dort bei Bedarf Inklusionsgruppen einzurichten. Zudem sei vorgesehen, den Betrieb der Küche und der Hauswirtschaft nach Möglichkeit durch eine berufliche Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung vornehmen zu lassen.
Die Buchholzer Liste scheiterte mit ihrem Antrag, die Kita nur mit fünf anstatt sechs Gruppen zu errichten. Drei Gründe sprächen für die kleinere Variante, erklärte Anna Lorscheider, Ratsfrau der Buchholzer Liste: Für die sechs Gruppen stünde nur ein viel zu kleiner Sozialraum zur Verfügung. Zudem fehlten schon jetzt in den städtischen Kitas 30 Erzieherinnen und Erzieher, sodass durch sechs neue Gruppen ein noch deutlich größerer Mangel drohe. Und schließlich bedürfe es für eine so große Kita einer Sondergenehmigung der Behörde in Lüneburg.
Erster Stadtrat Hirsch entgegnete, dass durch das "rundum ausgewogene Konzept" für alle Gruppen genügend Räume zur Verfügung stehen. Richtig sei, dass eine Gruppe ein paar Meter im Gebäude zurücklegen müsse, um den Sozialraum zu erreichen. "Ich denke, das ist zumutbar", betonte Hirsch. Der Mangel an Erzieherinnen sei bekannt, deshalb werde die Kita sukzessive bis zur maximalen Auslastung aufgebaut. Zudem habe die Genehmigungsbehörde in Lüneburg bereits signalisiert, dass einer Inbetriebnahme nichts im Wege stehe.
Die Kita soll in städtischer Trägerschaft bleiben, auch um Verzögerungen bei der Einrichtung zu vermeiden. Hintergrund: Wenn die Kita an einen freien Träger vergeben würde, müsste eine europaweite Ausschreibung erfolgen, was mit einem Zeitaufwand zwischen vier und sechs Monaten verbunden wäre. Die Namensgebung für die neue Kita befindet sich derzeit in der Abstimmung und soll dem Stadtrat vermutlich in der Sitzung am 27. September zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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