Niedersachsen /Landkreis Harburg
Die Spargelsaison hat begonnen

- Das gesunde Gemüse wird jetzt gestochen und frisch an den Marktständen und in den Hofläden angeboten
- Foto: bwgv
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Nach einer Wetterperiode mit wenig Regen und noch ausreichend Feuchtigkeit im Boden haben die meisten niedersächsischen Spargelanbaubetriebe die Saisonvorbereitungen erfolgreich abgeschlossen. Die Flächen seien gut befahrbar, so dass die Spargelernte starten könne, berichtete die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK).
Auf den ersten Feldern wird das Edelgemüse bereits gestochen (das WOCHENBLATT berichtete).
Zunächst ist laut LWK damit zu rechnen, dass die Erntemengen nur langsam wachsen. Spargel aus beheizten Anlagen wird zwar zunehmend von Erntemengen von dreifach abgedeckten Flächen ergänzt – die Mengen bleiben aber überschaubar. Im Laufe des Monats könnte die Ernte auch unter wärmender Doppelabdeckung in Gang kommen. Dort fehlen noch einige Sonnenstunden, um das Pflanzenwachstum in den Dämmen richtig in Gang zu bringen. Zum Ende des Monats dürften die einfach bedeckten, auf schwarz gedrehten Anlagen in die Ernte kommen.
Vorbereitung läuft seit Herbst 2024
Die Vorbereitung der Flächen für die Spargelsaison beginnt bereits im Vorjahr: Im Herbst ziehen Anbaubetriebe die Dämme, legen Folien und stecken Stäbe für die spätere Tunnelfolie als zweite Abdeckung. Hintergrund dieser Vorbereitungen ist nicht ausschließlich ein früher Erntebeginn des Gemüses, sondern auch die bessere Befahrbarkeit der einzelnen Schläge. Während diese Vorbereitungen im regenreichen Herbst 2023 vielerorts gar nicht möglich waren, liefen die Vorarbeiten für die Spargelsaison 2025 meist reibungslos.
Neben der Arbeit auf den Feldern gilt es jetzt gleichzeitig die Vermarktung vorzubereiten und das Personal zu schulen. Zur Unterstützung befinden sich bereits Saisonarbeitskräfte auf den Betrieben.
Die Kosten für Löhne sind gestiegen
War die Nachfrage nach Spargel 2022 aufgrund der Nachwirkungen der Corona-Pandemie verhalten, zeigt der Trend für das Edel-Gemüse seit 2023 wieder nach oben. Großer Kostenpunkt für die Betriebe sind auch in diesem Jahr der gestiegene Mindestlohn sowie die erhöhten Energiekosten. Es ist daher davon auszugehen, dass die Anbaufläche und die Zahl der Anbaubetriebe weiter sinken wird.
Anbaufläche und Erntemenge
Nach Angaben des Landesamts für Statistik ist Niedersachsen 2024 deutsches Spargelland Nr. 1 geblieben, doch die Abnahme von Anbaufläche und Erntemenge machen sich bemerkbar. Daten für 2025 liegen noch nicht vor. Auf 3.900 Hektar (ha) ertragsfähiger Fläche (2023: 4.400 ha) wurden im vergangenen Jahr 21.700 Tonnen (t) Spargel geerntet. Im Vergleich zu 2023 (22.800 t) ist die Erntemenge damit um 4,8 Prozent gesunken. Die ertragsfähige Fläche wurde 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent reduziert. Mit 56,2 Dezitonnen pro Hektar lag der Spargelertrag 2024 7,9 Prozent über dem Durchschnitt des Vorjahres (52,1 dt/ha).
Mit 20,3 Prozent lag 2024 in Niedersachsen der größte Anteil der deutschen Anbaufläche für Spargel (bundesweit rund 20.000 ha). 223 Betriebe bauten 2024 in Niedersachsen den Asparagus officinalis an. 23 Betriebe produzierten Spargel durch ökologischen Anbau.
Spargel ist nach Zwiebeln/Zwiebelgewächsen die flächenstärkste Kultur im niedersächsischen Gemüseanbau. Zu den Zentren des niedersächsischen Spargelanbaus gehören die Regionen rund um Hannover, Nienburg, Lüneburg, Uelzen sowie das Osnabrücker Land.
Auf die Temperaturen kommt es an
Damit die Spargelsaison in Niedersachsen bis zum traditionellen Ende am Johannistag, dem 24. Juni, erfolgreich verläuft, sind bestimmte Wetterverhältnisse ideal. Milde Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius sind perfekt. Sie sorgen für gleichmäßiges Wachstum ohne Stress für die Pflanzen.
Nächtliche Kälteperioden oder Spätfröste hemmen hingegen das Wachstum und können die empfindlichen Spitzen schädigen. Ausreichende, aber nicht übermäßige Niederschläge sind ebenfalls wichtig. Der Spargel braucht Feuchtigkeit, um zart und saftig zu bleiben. Staunässe oder anhaltender Regen hingegen erhöhen das Risiko von Fäulnis und Schimmel. Sonnenschein mit wechselnder Bewölkung bietet die beste Kombination. Das fördert das Wachstum, ohne dass der Boden zu schnell austrocknet. Werden diese Bedingungen erfüllt, dürfen sich Verbraucher auf eine lange und qualitativ hochwertige Spargelsaison freuen.
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