Verkehrschaos in Apensen
Anwohner ärgert sich über Untätigkeit der Gemeindeverwaltung
Schon jetzt ärgert sich Anwohner Günter Schadwinkel aus Apensen jeden Morgen über das Verkehrschaos in den Straßen Teichstraße, St.Pauli und Im Grund. Wenn aber am 24. August die Sommerferien enden und die Schüler wieder zur Schule gehen, macht er sich ernsthafte Sorgen um die Sicherheit der Kinder.
Der Grund: Aufgrund von Baumaßnahmen an der Bahnhofstraße ist die Durchfahrt durch den Ort gesperrt. Ortskundige Autofahrer umfahren die Baustelle aber nicht auf der als Umleitung ausgeschilderten Umgehungsstraße, sondern nehmen den kürzeren Weg durch die Seitenstraßen. Für zusätzliches Chaos sorgen dort die zahlreichen Autos, die am Straßenrand abgestellt sind. "Dort parken nicht nur die Anwohner der Bahnhofstraße, sondern unter anderem auch Patienten der anliegenden Arztpraxis und Besucher der Geschäfte", weiß Günter Schadwinkel. "Morgens ist in den engen Straßen so viel Verkehr, dass wir aus unseren Einfahrten kaum noch rauskommen. Es passen keine zwei Autos mehr aneinander vorbei, sodass eines auf den Fußgängerweg ausweichen muss. Die Autos fahren sich hier regelrecht fest."
Eine Lösung sieht der ehemalige stellvertretende Samtgemeindedirektor und Bürgermeister der Gemeinde Neu Wulmstorf darin, dass das absolute Halteverbot in der naheliegenden Neukloster Straße zumindest auf einer Seite aufgehoben wird und dafür ein Halteverbot in den besagten Seitenstraßen eingeführt wird. "Dann könnte ein Teil der Anwohner dort parken und in den Seitenstraßen wäre mehr Platz zum Ausweichen", so der Vorschlag, den Günter Schadwinkel der Samtgemeinde und Gemeinde Apensen machte. Doch aus dem Rathaus ist keine Hilfe zu erwarten: Zum einen sei man nicht zuständig, da die Baustelle vom Land Niedersachsen in Auftrag gegeben wurde und die Seitenstraßen nicht als Umleitung angegeben wurden. Das absolute Halteverbot in der Neukloster Straße sei eingerichtet worden, um den Buslinienverkehr aufrecht zu erhalten. Andernfalls würde das entsprechende Busunternehmen den Buslinienverkehr einstellen, so die Antwort aus dem Rathaus.
Mit dieser Antwort will sich Günter Schadwinkel nicht zufrieden geben: Es sei eine „Stader Krankheit“, genau zu wissen, warum man eigentlich nichts tun müsse", so der ehemalige Bürgermeister aus dem Landkreis Harburg. "Ich war einst stolz darauf, dass „meine“ Gemeindeverwaltung Aufgaben sah und im Zweifel für die Gemeinde und für die Bürger tätig wurde. Wenn etwas, was andere Träger zu verantworten haben, nicht im Interesse der Gemeinde ist - und hier muss das Interesse aller Bürger abgewogen werden, dann muss ich als Verantwortlicher tätig werden und nicht den Weg des geringsten Widerstandes beschreiten."
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