Ein Tag auf dem Großsegler
Buxtehuder Hauptschüler auf 3. Regattaplatz
Ein großartiges Abenteuer für 20 Sieben- und Achtklässler der Buxtehuder Hauptschule Süd: Sie durften im Rahmen des Projektes "Boarding Next Generation" in Wilhelmshaven auf einem Großsegler an der Regatta teilnehmen und erreichten schlussendlich mit ihrem Schiff Gulden Leeuw bei 13 Teilnehmern den dritten Platz.
Und das, obwohl sowohl den Schülern als auch ihren drei Lehrerinnen Marieke Wübker, Heike Groß und Hilke Burke anfangs erst einmal der Atem stockte, als sie merkten, worauf sie sich eingelassen hatten.
"Wir hatten uns auf Empfehlung eines Kollegen für das Projekt beworben. Auf der Busfahrt nach Wilhelmshaven haben wir uns dann genauer über das Schiff informiert und gesehen, wie riesig es ist", sagt Lehrerin Marieke Wübker. Bei Platz für rund 200 Personen befürchteten die Lehrerinnen, dass ihre Schüler in den Hintergrund gedrängt werden würden. "Als die Kinder an Bord dann auch noch feststellten, dass die Crew aus den Niederlanden stammte und sie daher englisch sprechen mussten, fühlten sie sich völlig überfordert", so Wübker.
Aber weit gefehlt. Schließlich ist eines der Ziele von "Boarding Next Generation", Inklusion und Teamgeist zu fördern und den Kindern und Jugendlichen die Freude am Segelsport zu vermitteln. Die rund 200 Teilnehmer wurden in Gruppen auf dem Traditionssegler verteilt und die Buxtehuder, deren Teilnahme übrigens von mehreren Firmen finanziell ermöglicht wurde, landeten auf dem Vorschiff. Dort war Anpacken angesagt: Die Kinder halfen, die vielen Segel zu setzen und immer wieder neu auszurichten. Überrascht waren sie über die Schräglage - Krängung -, in der sich die Gulden Leeuw übers Wasser bewegte. "Wir mussten uns festhalten, um nicht übers Deck zu rutschen", berichtet die Lehrerin. Zwei Schüler durften später sogar ins Klüvernetz klettern, um die Vorsegel zu bergen. "Das war ein Kracher", sagt Marieke Wübker, für die es auch ein tolles Erlebnis war, ihre Schüler in einem ganz anderen Umfeld zu sehen und zu beobachten, wie sie auf dem Schiff immer mehr aus sich herauskamen und selbstbewusster wurden. "Wenn sie etwas nicht verstanden haben, wurde es ihnen gezeigt. Gefühlt waren alle die ganze Zeit in Aktion", sagt die Lehrerin. "Zum Schluss trauten sie sich sogar, Englisch zu sprechen."
Richtig stolz waren die Schüler dann aber bei der Siegerehrung. "Wir wussten nicht, welchen Platz wir gemacht hatten und freuten uns bei jedem hinteren Platz, nicht genannt worden zu sein", sagt Marieke Wübker. "Zusätzlich zu dem ohnehin schon tollen Tag auf See ist der dritte Platz eine Bestätigung und Ansporn für die Kinder, sich zu überwinden und an Unbekanntes heranzuwagen. Sie können viel mehr, als sie glauben."
www.wilhelmshaven-sailing-cup.de/schiffe-maritimes/boardingnextgeneration
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