Merkwürdige Holzgestelle: Konstruktionen sollen Autofahrer vor herabfallenden Seilen schützen
(jd). Manchem Autofahrer dürften sie schon aufgefallen sein: die großen, merkwürdigen Holzgestelle, die vor Kurzem entlang einiger Straßen vor allem im Großraum Buxtehude, Neu Wulmstorf und Moisburg aufgestellt wurden - und zwar immer dort, wo die Straße unter einer Überlandleitung hindurchführt. Die hölzernen Konstruktionen dienen der Sicherheit: Im Auftrag des regionalen Netzbetreibers Avacon wird das oberste Seil der Hochspannungsleitung auf 70 Kilometern Länge zwischen Bremervörde und Nenndorf bei Buchholz ausgetauscht. Die überdimensionalen Holzstützen verhindern, dass das Seil direkt auf die Straße fällt, falls es - was so gut wie nie passiert - doch einmal abrutschen sollte.
Im Gegensatz zu den Hauptleitungen dieser Stromtrasse, die mit 110 Kilovolt (kV) unter Hochspannung stehen, wird durch das vom Austausch betroffene Seil kein Strom transportiert. Dieses sogenannte "Leiterseil", das an der obersten Stelle der Masten befestigt ist, dient neben dem in gleicher Höhe geführten "Erdseil", das als Blitzableiter fungiert, ausschließlich der Datenübertragung.
Laut Avacon stammt das vorhandene Kupfer-Kabel aus den 1940er Jahren und reicht für die heutigen Anforderungen nicht mehr aus. Um die künftigen Datenmengen zu bewältigen, wird nun ein Glasfaserkabel installiert. Über diese Leitungen werden auch die Umspannwerke von verschiedenen Windparks gesteuert, sodass die Kabelarbeiten auch unter dem Aspekt der Energiewende von Bedeutung sind. Neben der Hauptleitung sind zwei kleinere Stichleitungen nach Neu Wulmstorf und Buxtehude-Eilendorf betroffen. Diese Maßnahme, die von der Spezialfirma "EQOS" aus Hessen ausgeführt wird, kostet insgesamt rund zwei Millionen Euro.
Avacon besitzt umfangreiches Leitungsnetz
Der Netzbetreiber Avacon versorgt weite Teile Nord- und Mitteldeutschlands mit Energie. Die Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen haben eine Länge von insgesamt 66.000 Kilometern. In unserer Region wird der Strom aus den Avacon-Leitungen in die Erdleitungen der EWE bzw. der örtlichen Stadtwerke eingespeist. Avacon sieht sich als wichtiges Bindeglied bei der Energiewende: Das Unternehmen, das mehrheitlich zum E.ON-Konzern gehört, kümmert sich derzeit um den bedarfsgerechten Ausbau der regionalen Verteilnetze.
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