Nur gute Erfahrungen: Austauschschüler Samuel Arregoces lebt drei Monate bei einer Familie in Buxtehude
Drei Monate verbringt Samuel Arregoces (16) in Buxtehude. Seit April lebt der Austauschschüler aus Kolumbien bei einer Buxtehuder Familie in Ottensen, um seine Deutschkenntnisse zu verbessern und Land und Leute kennen zu lernen. Samuel kommt aus Barranquilla, Karnevalshochburg und Industriestadt mit zwei Millionen Einwohnern im Norden Kolumbiens. "Am Wochenende ist dort erheblich mehr los als hier", erzählt er. Zuhause darf er als 16-Jähriger bereits Auto fahren, während er hierzulande auf das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist.
Der Schüler glaubt aber, dass die Lebensqualität in Deutschland grundsätzlich besser ist. Überrascht war Samuel, wie sauber es in Buxtehude ist. "In Barranquilla liegt viel Müll herum, hier gar nicht." Mit den Bewohnern hat der junge Kolumbianer nur gute Erfahrungen gemacht. "Die Leute sind sehr nett und offenherzig und viel geduldiger und toleranter als bei uns." Im Gymnasium Süd, wo er die achte Klasse besucht, und auch im Fußballverein SV Ottensen hat Samuel in der kurzen Zeit schon viele Freunde gefunden.
"Etwas lustig" findet es der Austauschschüler, dass seine deutschen Klassenkameraden den morgendlichen Gruß der Lehrerin im Chor beantworten. "Das gibt es bei uns nicht." Ansonsten sei der Unterricht recht ähnlich wie in seiner Heimat, wo Samuel die zehnte Klasse einer Privatschule besucht. "In Kolumbien macht es einen großen Unterschied für die berufliche Laufbahn, welche Schule und vor allem welche Universität man besucht", erzählt er. Daher möchte Samuel, dessen Berufswunsch Ingenieur ist, später in Deutschland studieren, auch weil die guten Universitäten in seiner Heimat sehr teuer seien. Außerdem gefällt ihm, dass hierzulande für den Erfolg in erster Linie die Leistung und weniger die Familienzugehörigkeit von Bedeutung ist. Als Sohn einer Anwältin habe er schön häufiger mitbekommen, dass es in seiner Heimat für die Abschlussprüfung von Vorteil sein kann, mit dem Bürgermeister verwandt oder freundschaftlich verbunden zu sein.
Weitere spannende Geschichten aus Buxtehude im aktuellen Magazin unter
http://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/magazine/Buxtehude/15062016/
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