Nachhaltigkeitsserie im WOCHENBLATT
Strom kann sogar auf dem Balkon erzeugt werden
Der eigene Strom, Sonne oder Wind in der Steckdose, dabei unabhängig vom Stromlieferanten und auch noch zum Klimaschutz beitragen, das ist durchaus möglich. Solaranlagen zur Stromerzeugung gibt es in vielen unterschiedlichen Größen, sagt Florian Zager-Rode, Betreiber einer eigenen Anlage mit Speicher, der mit Marcel Schwarzwälder von den Buxtehuder Stadtwerken und Burkard Kalwar von der Initiative "Buxtehude im Wandel" in dieser Folge der WOCHENBLATT-Nachhaltigkeitsserie Tipps für umweltbewusstes Verhalten im Alltag gibt.
Solaranlagen sind inzwischen auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich und haben eine relativ kurze Amortisationszeit. Seinen eigenen Strom zu erzeugen und zu nutzen, ist sogar für Wohnungsbesitzer oder Mieter möglich, so Zager-Rohde. So gibt es Photovoltaik-Module für den Balkon oder für den Platz unter dem Fenster. Vermieter bzw. Wohnungseigentümergemeinschaft müssen allerdings um Erlaubnis gefragt und die Anlage ordnungsgemäß angemeldet werden.
Mit etwas Installationsaufwand gibt es Kleinanlagen, die schon 600 Wp (Watt peak) erzeugen, erklärt Marcel Schwarzwälder. Diese sind ab 500 Euro zu haben und amortisieren sich in der Regel nach ca. fünf Jahren. PV-Anlagen auf Hausdächern nutzen viele Eigenheimbesitzer und produzieren ihre eigene regenerative Energie. Für Buxtehude gibt es zum einen das „SWB Solardach“ von den Stadtwerken Buxtehude. Hierbei kann der Kunde wählen, ob er die Photovoltaik-Anlage selbst finanzieren möchte oder das „SWB-Solardach komfort“-Paket in Anspruch nimmt.
Auch die
Bürgerenergie Buxtehude eG unterstützt bei Planung, Anschaffung und Einrichtung einer PV-Anlage auf dem Hausdach.
Der Strom, kann sofort selber genutzt, in einer Batterie für spätere Nutzung gespeichert oder ins Netz gespeist werden, erklärt Burkhard Kalwar, Mitglied der Bürgerenergie. Eine Einspeisung zum festen Preis nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), aktuell für Anlagen bis 10 kWp bei 7,81 Ct/kWh (April 2021), sei weniger wirtschaftlich, als den Eigenbedarf an Strom aus dem Netz zu reduzieren.
Strombedarf berücksichtigen
die richtige Größe wählen
Südausrichtung ist optimal, aber auch Ost- und Westausrichtungen sind möglich
Veranda intelligent nutzen (z.B. Photovoltaik als Sonnenschutz nutzen)
Komponenten aufeinander abstimmen
Balkon/Dachzustand prüfen, evtl. vorher renovieren
Sonnenstrom evtl. mit Wärmepumpe und oder Speicher kombinieren
E-Mobilität doppelt nutzen. (PKW, E-Bike laden)
Frühzeitig Spezialisten für die Planung einbeziehen, Fachhandwerker auswählen
Förderungsmöglichkeiten prüfen
Auch bei der Windenergiegewinnung gibt es Mikro-Windanlagen für den Haus- oder Balkongebrauch, sagt Florian Zager-Rode. Hier sollte man allerdings gut rechnen, denn der Wind wird in Siedlungsgebieten oft abgebremst. Wichtig ist der Bautyp, der unbedingt geräuscharm sein sollte, damit die Nachbarn nicht gestört werden. Die Mikroanlagen erzeugen ab 10 Watt bis 1.000 Watt. Die Energie kann, je nach Anlagentyp, gespeichert oder über einen Wechselrichter eingespeist werden. Die Amortisationsdauer ist allerdings deutlich länger, als bei Mikro PV-Anlagen, so Zager-Rode.
Weitere Informationen rund um Nachhaltigkeit gibt die Initiative
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