Versicherungen: Eine Branche im Umbruch
Corona, Digitalisierung, Inflation, Klimawandel, Niedrigzinsen: Die dynamischen Entwicklungen und Krisen der letzten Jahre gehen auch an den Versicherern nicht spurlos vorbei. Die Unternehmen müssen sich in gleich mehreren Bereichen schnell verändern, um auch morgen noch am Markt erfolgreich bestehen zu können.
Digitale Kundenberatung
Bereits vor Corona befanden sich die Versicherer im Umbruch: Der digitale Wandel hatte die Branche
bereits fest im Griff, und durch die Folgen der Pandemie hat sich diese Entwicklung nochmals
beschleunigt. Ein gutes Beispiel ist hier der Anstieg bei den kontaktlosen Videoberatungen.
Dabei erwarten besonders junge Kundengruppen eine Kommunikation auf allen digitalen Kanälen.
Ein Beispiel hierfür ist die Schadensmeldung per App, wie sie beispielsweise von der ERGO Group für
diverse Policen angeboten wird.
Ein anderes Beispiel ist die
Multifunktions-App des Finanzdienstleisters tecis.
Mit „mytecis“ sind Versicherungskunden des Unternehmens in der Lage, via Smartphone oder Tablet ihre Konten von verschiedenen Kreditinstituten zu bündeln und Online-Depots mobil zu verwalten.
Außerdem ist es möglich, mit der mytecis-App Versicherungsverträge digital zu archivieren. Dabei garantiert tecis durch zertifizierte Rechenzentren und eine durchgehende Überwachung der Sicherheitsstandards ein Höchstmaß an Datensicherheit.
Wachstumsmarkt Elektro-Autos
Auch auf die Entwicklung der Elektromobilität müssen die Versicherungsunternehmen schnell
reagieren, denn die Zahlen der E-Autos auf den Straßen steigen rasant, wie eine
Zusammenfassung von Statista zeigt: Gab es im Jahr 2012 gerade mal 4.500 Elektro-Pkw in Deutschland, so ist diese Anzahl bis zum Jahr 2022 auf etwa 618.500 Fahrzeuge angestiegen
Ihr Anteil am Gesamtbestand aller Pkw in Deutschland liegt zurzeit bei ungefähr 2,6 Prozent. Dabei wird prognostiziert, dass diese Zahl im Jahr 2025 auf über 11 Prozent ansteigt. Bis 2030 ist eine weitere Steigerung auf über 24 Prozent möglich. Die Kfz-Versicherer haben zwar eine gute Erfahrungsgrundlage mit Verbrennern, doch gibt es einige Unterschiede im Versicherungsschutz zu beachten.
Schutz vor den Folgen von CyberkriminaIität
Und auch der Schutz vor den Folgen von Cyberkriminalität muss künftig in höherem Umfang gewährleistet werden, da die Angriffe zunehmen:
Die Bundesregierung hat es erwischt und kleine sowie große Unternehmen auch: Desinformation, Erpressung, Sabotage und Spionage sind endgültig im Netz angekommen.
Laut Zahlen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
hat sich die Cyberkriminalität mittels Ransomware und DDOS-Attacken stetig ausgeweitet, zudem kommt es täglich zu etwa 40.000 Bot Infektionen von IT-Systemen in Deutschland
Vor diesem Hintergrund ist klar, dass Versicherungen in Bezug auf eine Schadensregulierung dieser Angriffe hier zunehmend in der Pflicht stehen – von Konzernen und kleinen, mittelständischen Unternehmen ebenso wie von Privatpersonen.
Cloud-Computing in Versicherungsunternehmen
Und auch interne Veränderungen betreffen die Branche: Immer mehr Versicherer setzen bei ihrer IT
auf die sogenannte Cloud. Bei ihr handelt es sich um Server, die in externen Rechenzentren stehen und auf denen Software und Datenbanken ausgeführt und verwaltet werden. Durch den Zugriff auf die Cloud muss das Unternehmen keine eigenen Server mehr verwalten und Programme auf ihren eigenen Rechnern speichern.
Diese Ausgliederung setzt sich aufgrund ihrer Vorteile immer mehr durch: Laut einer
Studie von PricewaterhouseCoopers erwarten 58 Prozent der befragten IT-Entscheider in Versicherungsunternehmen, dass die Cloud-Nutzung innerhalb der Branche in den nächsten zwei Jahren weiter zunehmen wird.
Um hier erfolgreich mitzuhalten, müssen Versicherer auf einen strategischen Ansatz setzen. Dabei sind zurzeit große Herausforderungen zu bewältigen – bei den regulatorischen Anforderungen ebenso wie bei der Gefahr drohender Compliance-Verstöße.
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