Welttag der Ergotherapie
Was ist eigentlich Ergotherapie?
(wd). Ergotherapie gehört, so die Deutsche Therapeutenauskunft, zu den medizinischen Heilberufen. Ergotherapie stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Gesundung durch Handeln und Arbeiten".
Mit dem Welttag der Ergotherapie am 27. Oktober will der Weltverband Antworten auf die oft gestellte Frage "Was ist eigentlich Ergotherapie?" geben. Egal ob Entwicklungsverzögerung beim Kind oder Schlaganfall beim Senior: Grundsätzlich hilft diese Therapie Menschen dabei, fehlende oder z.B. durch eine Krankheit verlorengegangene Fähigkeiten im Alltag wieder oder neu zu erlangen. Dabei hat Ergotherapie einen ganzheitlichen Ansatz und bezieht nicht nur Bewegungsabläufe, sondern auch Wahrnehmung und Aufmerksamkeit mit ein, um ein harmonisches Zusammenwirken der einzelnen Aspekte zu bewirken.
So unterstützen Ergotherapeuten Kinder mit visuellen Wahrnehmungsstörungen. Diese äußern sich laut Deutschem Verband für Ergotherapie (DVE) z.B. dadurch, dass sich die Kinder beim Schreiben nicht an die Lineatur halten, Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben haben oder Konzentrationsschwächen zeigen. Bei Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen lernen diese Kinder, für sich passende Bewältigungsstrategien zu entdecken und dadurch besser durch die Schulzeit zu kommen.
Auch das Leben älterer Menschen, deren geistige Fähigkeiten zum Beispiel durch die Isolation in der Pandemie nachgelassen haben, kann laut DVE oft in positive Bahnen gelenkt werden, wenn die Betroffenen selbst oder deren Umfeld bereits bei den ersten Anzeichen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Dabei kommen Ergotherapeuten zum Teil auch zu ihren Patienten nach Hause, um konkrete Hilfestellung zu geben. Zum Beispiel, wenn ständiges Suchen von Dingen unnötig Energie erfordert, die der Patient an anderer Stelle benötigt, um den Alltag zu bewältigen. Gemeinsam mit ihren Patienten und gegebenenfalls auch weiteren im Haushalt lebenden Personen können Ergotherapeuten z.B. das Vorhandene auf das tatsächlich Benötigte reduzieren und so für einen besseren Durchblick sorgen. Anders als Laien können die Profis die "Logik", nach denen z.B. ihre dementen Patienten handeln, oft erkennen und entsprechend mit ihnen kommunizieren. Menschen mit Stresssymptomen wie Kopf- oder Rückenschmerzen, Magenproblemen oder Zähneknirschen sind ebenfalls bei Ergotherapeuten an der richtigen Adresse. Die Profis helfen, Stressfaktoren herauszufinden und individuelle Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Denn was den einen Betroffenen entspannt, kann bei einem anderen für zusätzlichen Stress sorgen.
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