Neuer Rekordumsatz bei der "Stader Saatzucht"

Die Stader Saatzucht hielt in der Harsefelder Festhalle ihre Generalversammlung ab.
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  • Die Stader Saatzucht hielt in der Harsefelder Festhalle ihre Generalversammlung ab.
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jd. Stade/Harsefeld. Die "Stader Saatzucht" möchte - wirtschaftlich gesehen - künftig eine höhere "Ernte" einfahren: Die Genossenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, das Verhältnis zwischen Umsatz und Betriebsergebnis zu verbessern. "Wir müssen uns bemühen, bei den Gewinnmargen mehr Kante zu geben", erklärte Vorstandsmitglied Axel Lohse jetzt auf der Generalversammlung in Harsefeld. Ansonsten zeigte sich die Saatzucht-Spitze mit den Zahlen des Geschäftsjahres 2011/12 mehr als zufrieden.
Lohses Vorstandskollege Hans-Jürgen Brunkhorst zog in seinem Bericht zu den Handelsaktivitäten und Investitionsmaßnahmen eine durchweg positive Bilanz.
In der Ära des Vorstandsduos Lohse/Brunkhorst hat sich der Umsatz des Unternehmens binnen zehn Jahren verdoppelt: Er beläuft sich laut Jahresabschluss vom 30. Juni auf mehr als 280 Millionen Euro. Das ist eine neue Rekordmarke.
Dagegen nimmt sich das, was unterm Strich herausgekommen ist, eher bescheiden aus: Das Ergebnis vor Steuern beträgt knapp 2,6 Millionen Euro. Bezogen auf 100 Euro Umsatz ist das eine Marge von 90 Cent. Ein Wert, den der Vorstand nicht zufriedenstellend findet: Bei vielen Firmen aus dem Agrarsektor würde die Quote weitaus höher liegen, so Lohse. Als ein Beispiel nennt er Nordzucker: "Die kommen auf immerhin auf ein Ergebnis von zehn Euro je 100 Euro Umsatz." Die Margenverteilung in der Branche müsse gerechter werden, meint Lohse.
Auch Politiker und Medien bekamen ihr Fett weg: Lohse kritisierte, dass die öffentliche Meinungsmache Finanzgeschäfte mit Agrarprodukten an den Warenbörsen zunehmend erschwere. Es sei der falsche Weg, wenn sich Unternehmen wie die Deutsche Bank auf Druck von Politik und Presse aus dem Handel mit landwirtschaftlichen Rohstoffen zurückziehen, so Lohse.
Einen Zielkonflikt machte er bei der Erzeugung von Lebensmitteln aus: Einerseits würden immer mehr Auflagen bei Ackerbau und Viehhaltung gefordert, so der Saatzucht-Chef, andererseits drohe angesichts des rasanten Bevölkerungswachstums eine Nahrungsmittel-Knappheit. Statt auf Mode-Erscheinungen aus der Öko-Ecke zu reagieren, müsse man sich den "wirklich wichtigen Themen stellen", so Lohse: " Es geht darum, auch in Zukunft die Versorgung der Menschen mit Nahrung und Energie zu organisieren."
Auf der Versammlung gaben Lohse und Brunkhorst einen Ausblick auf die künftige strategische Ausrichtung des Unternehmens: Unter anderem wird das Tankstellennetz weiter ausgebaut. Ziel ist es, entlang aller wichtigen Verkehrsachsen in der Region Stationen zu betreiben. In Kürze wird die 20. Tankstelle eröffnet. Auch die Einzelhandelssparte setzt weiter auf Wachstum: Derzeit entsteht in Harsefeld der mit Abstand größte Raiffeisen-Baumarkt.
• Der Jahresüberschuss in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro wird größtenteils in die Rücklagen fließen. "Wir investieren stark. Daher muss auch unsere Eigenkapitalbasis weiter wachsen", erklärte Lohse. Die Generalversammlung folgte dem Vorschlag des Vorstandes, an die 2.571 Mitglieder eine Dividende von vier Prozent auszuschütten.
• Gastredner war der Stader IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Orlemann. Er entwarf Szenarien für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Region zwischen Heide und Elbe.

Die Stader Saatzucht hielt in der Harsefelder Festhalle ihre Generalversammlung ab.
Sind zufrieden mit der Geschäftsentwicklung der Stader Saatzucht: die beiden Vorstandschefs Hans-Jürgen Brunkhorst und Axel Lohse sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Henning Ehlers (v.li.)
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Jörg Dammann aus Stade

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