Das Vorhaben wird positiv gesehen
Für die Deicherhöhung soll Kleierde aus Bützfleth auf Krautsand zwischengelagert werden
Kritik von den Fraktionsvorsitzenden der im Drochterser Rat vertretenen Parteien gibt es nicht, aber Vorschläge zur Optimierung: Für das Stader Flüssigerdgas-Terminal (LNG) muss eine Hafenvertiefung in Bützfleth erfolgen. Rund 1,25 Millionen Kubikmeter des dabei anfallenden Klei- und Sandaushubs sollen zeitweilig auf Krautsand am Ruthenstrom zwischengelagert werden, um das Material später für die geplante Erhöhung des Deiches nutzen zu können.
Bei der Zwischenlagerfläche handelt es sich um ein 8,5 Hektar großes Areal in der Nähe des Krautsander Hafens Am Ruthenstrom. Das Gebiet ist im Flächennutzungsplan als Mischgebietsfläche und Sondergebietsfläche „Reiten, Sport, Spiel“ ausgewiesen. Vor knapp fünf Jahren sollte hier ein Ferienhausprojekt verwirklicht werden. Vorgesehen ist, dass der Klei- und Sandaushub per Schiff zum Anleger im Hafen Am Ruthenstrom transportiert und dann per Lkw zur Lagerfläche gebracht wirde. Wenn der Schlick im Zwischenlager getrocknet ist, soll er für die anstehende Deicherhöhung verwendet werden. Eigentümer des Hafens ist die Gemeinde Drochtersen.
Die Drochterser Verwaltung ist deshalb dabei, mit den Sprechern der Parteien eine Stellungnahme zum Vorhaben der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG – sie plant das Terminal - zu erarbeiten. Das LNG sei extrem wichtig, um unabhängiger von russischen Gasimporten zu werden, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Hannes Hatecke. Das allein sei jede Unterstützung wert. Und: „Wenn wir dabei sogar Vorarbeit für die Deicherhöhung leisten können, profitiert die Gemeinde gleich doppelt.“ Die Transportlogistik der Kleierde werde aber dennoch zu einer Mammutaufgabe geraten. „Aus der sich keine Nachteile für die bisherigen Nutzer der Wege, Gräben und des Hafens entwickeln dürfen.“ Das gelte es durch die Stellungnahme einzufordern und zu garantieren.
Auch Kai Schildt (SPD) spricht von einer guten Lösung, weil der Transport über das Wasser erfolge. „So unterbleiben viele Fahrten, die sonst über die Straße nötig wären.“ Auch die FWG unterstützt das Vorhaben, beantragt aber, schnell eine gemeinsame Sitzung des Bauausschusses und des Ausschusses für Gemeindeentwicklung, Umwelt und Tourismus einzuberufen. Die Bevölkerung und insbesondere auch potenziell Betroffene hätten einen Anspruch auf vollständige Informationen zum geplanten Schlick-Zwischenlager, so der Sprecher Cornelius van Lessen.
Die Verwaltung begrüßt das Vorhaben. Es müsse nicht die Frage „Ob“, sondern „Wie“ gestellt werden, so der stellvertretende Bürgermeister Marcus Pritsch. Und da sei der Transport in den Hafen am Ruthenstrom der richtige Ansatz. Der Hafen werde aufgewertet, gewinne an Bedeutung.
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
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