Ein Engagement mit viel Herzblut
Nachruf zum Tode der Elbmarscher Gleichstellungsbeauftragten Christa Stüven
Kürzlich verstarb Christa Stüven, Gleichstellungsbeauftragte der Samtgemeinde Elbmarsch, mit 68 Jahren nach schwerer Krankheit. Ihr Engagement würdigt ihre Salzhäuser Kollegin Astrid Warburg-Manthey auch im Namen des Arbeitskreises der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Harburg in folgendem Nachruf:
"Christa Stüven hatte die Aufgabe 2000 zuerst als Frauenbeauftragte, später als kommunale Gleichstellungsbeauftragte mit viel Engagement, Freude und Herzblut ausgeübt. Trotz ihrer langjährigen Erkrankungen führte sie diese Aufgabe mit großem Engagement aus. Überhaupt prägten die drei Säulen 'Sport', 'Ehrenamt' und 'Familie' ihr Leben.
Besonders die Rechte der Frauen, und die Gleichstellung der Geschlechter stellten einen wesentlichen Bestandteil ihres ehrenamtlichen Engagements dar. Sie begann Projekte zu initiieren und aufzubauen, und sich auch über die Gemeinde Marschacht hinaus, in der sie bis zu ihrem Tod verwurzelt war und lebte, zu engagieren.
Seit Beginn ihrer Tätigkeit arbeitete sie im 'Arbeitskreis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Harburg' mit. Ihre umfangreiche Vernetzung half ihr bei ihrer Aufgabe. Sie arbeitete gemeinsam mit vielen Kolleginnen an Organisation und Umsetzung von zahlreichen Veranstaltungen wie der jährlichen 'Jobbörse', mit der gezielt junge Menschen angesprochen werden sollten, oder auch an Projekten wie der großen Ausstellung zum Thema 'Gewalt in Paarbeziehungen - Rosenstraße 76', die der Verein 'Gewalt überwinden e.V.' in den Landkreis holte.
Regionaler Bezug und die Vernetzung in ihrer Kommune waren ihr ebenso wichtig wie die Aspekte der 'großen' Politik. Sie brachte Themen von frauen- und sozialpolitischer Bedeutung ein, über die sie - oft gemeinsam mit Kolleginnen des Arbeitskreises - über öffentliche Veranstaltungen wie z.B. den 'Internationalen Frauentag', den 'Equal Pay Day', oder den 'Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen' nicht nur die Bürgerinnen und Bürger ihrer Gemeinde informierte.
Ihre Erfahrungen und Ideen, ebenso wie ihre Besonnenheit und ihr Humor waren eine Bereicherung für die gemeinsame Arbeit. Nicht nur aufgrund ihrer so langen Tätigkeit stellte sie - zusammen mit weiteren ehemaligen Frauen- und später Gleichstellungsbeauftragten - eine der 'Grande Dames' der Frauen- und Gleichstellungspolitik im Landkreis Harburg dar. Denn sie sah ihre Aufgabe als Gleichstellungsbeauftragte sowohl in der eigenen Kommune als auch als Teil der gemeinsamen Arbeit im Landkreis Harburg.
Mit ihrer klugen, strukturierten, hilfsbereiten und dabei immer bodenständigen Art nahm sie die gesellschaftlichen Themen, Veränderungen und Bedarfe wahr und brachte sie in ihre Arbeit ein. So initiierte sie 2003 die Tafel in ihrer Kommune nach einem persönlichen Erlebnis mit einer bedürftigen Familie. Gerade auch durch ihre praktische Art konnte sie Menschen begeistern und mitziehen. Sie und zwei weitere Mitbegründerinnen der Tafel wurden die 'Drei Golden Girls' genannt, die mit ihrem Engagement die Tafel der Elbmarsch zu einer Bereicherung der sozialen Institutionen machten.
Christa Stüven sah auch die besondere Notwendigkeit, ältere Menschen einzubinden und engagierte sich für Seniorinnen und Senioren. Nicht nur, weil sie selbst ein Familienmensch war, sondern auch, weil die Kenntnis des demographischen Wandels ihr zeigte, dass von der Vernetzung von Jung und Alt alle Seiten profitieren. So fand sie auch in den unterschiedlichen Altersgruppen Unterstützung für die von ihr initiierten Projekte in der Gemeinde. Und sie war Ansprechpartnerin für all diejenigen, die in irgendeiner Form Unterstützung und Hilfe benötigten. Ihr Engagement galt einer friedlichen, sozialen, gleichberechtigten Gesellschaft. Es war ihr wichtig zu schauen, wie eine wirkliche Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern in der Gesellschaft
erreicht und umgesetzt werden kann.
Diejenigen, die sie kannten, nahmen sie als klugen, freundlichen, hilfsbereiten, bescheidenen und dabei bodenständig gebliebenen Menschen wahr. Mit ihrem manchmal sehr trockenen Humor konnte sie die Herzen ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger öffnen. Trotz der langjährigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen hat sie immer wieder Kraft gefunden, ihre ehrenamtlichen Aufgaben mit Freude auszuüben. Doch in den letzten Jahren musste sie sich notgedrungen zurückzuziehen und dann ganz aufhören, weil ihre Krankheit alle Kräfte aufzehrte. Ihr Abschied fiel ihr schwer, da sie sich Zeit ihres Lebens engagiert hatte.
Auch wenn viele neue Mitglieder des Arbeitskreises sie nicht mehr persönlich kennenlernten, ist ihr Name doch immer wieder genannt worden. Mit großer Trauer wurde ihr früher Tod von den Kolleginnen des Arbeitskreises aufgenommen. Christa Stüven wird als Mensch und als Gleichstellungsbeauftragte in besonderer Erinnerung bleiben."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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