Neubeginn in Undeloh
Nach 53 Jahren übergibt Albert Homann das Amt des Bürgermeisters an Werner Rademacher

Seit 1968 hat Albert Homann die Geschicke der Gemeinde Undeloh geleitet | Foto: as
  • Seit 1968 hat Albert Homann die Geschicke der Gemeinde Undeloh geleitet
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as. Undeloh. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat Albert Homann die Geschicke der Gemeinde Undeloh geleitet. Jetzt findet die Ära ein Ende - der 84-Jährige hat sich in der konstituierenden Sitzung nicht mehr als Bürgermeister zur Wahl gestellt. Stattdessen wurde Landwirt Werner Rademacher einstimmig zum Bürgermeister gewählt. Ganz verabschiedet sich Albert Homann nicht aus der Politik: Er bleibt der Gemeinde als Ratsmitglied erhalten.
Albert Homann ist Undeloher mit Leib und Seele. 53 Jahre lang hat er sich als Bürgermeister für seinen Heimatort eingesetzt. Eigentlich wollte Homann 1968 gar nicht für den Gemeinderat kandidieren, hatte er doch gerade das Hotel auf dem Smes Hof eröffnet und war in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Er glaubte, für ein weiteres Ehrenamt nicht genügend Zeit aufbringen zu können. Der Christdemokrat gehörte damals noch keiner Partei an, der Gemeinderat bestand aus einer unabhängigen Wählergemeinschaft. Homann ließ sich zur Kandidatur überreden - und wurde einstimmig zum Bürgermeister gewählt. Als Homann sein Amt antrat, hat der Bürgermeister noch Personalausweise ausgestellt und Lohnsteuerkarten bearbeitet. Nach der Gebietsreform 1972 wurden viele Zuständigkeiten an die Samtgemeinde abgegeben. Trotzdem blieb noch genug zu tun für den Bürgermeister.

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Gleich eines der ersten Projekte des gelernten Landwirtes hatte es in sich. Homann sorgte dafür, dass Undeloh 1972 an die Kanalisation angeschlossen wurde - gegen den Widerstand des damaligen Oberkreisdirektors, der stattdessen ein Schwimmbad in Undeloh bauen wollte. Weitere Großprojekte waren unter anderem ein neues Feuerwehrgerätehaus und ein neuer Friedhof. Homann hat seine Gemeinde ebenso durch ruhige Zeiten gebracht wie durch den Tourismus-Boom der 1980er Jahre. In seiner letzten Amtszeit hat die Gemeinde noch mal kräftig in Infrastruktur investiert, Straßen und Beleuchtung erneuert. Auch unruhige Zeiten erlebte Homann in Undeloh: Als im Februar 2013 bei der Diskussion um eine mögliche Asylbewerberunterkunft während einer Sitzung des Gemeinderates ausländerfeindliche Parolen fielen, stand das Heidedorf bundesweit monatelang in der Medien-Kritik - schnell machte das Vorurteil vom „braunen Nazi-Dorf“ die Runde.

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Mit Werner Rademacher tritt kein Neuling das Amt des Undeloher Bürgermeisters an. Rademacher vertritt die Interessen der Undeloher bereits seit 25 Jahren im Gemeinderat, 20 Jahre davon als Erster stellvertretender Bürgermeister. Werner Rademacher wird bei seiner neuen Aufgabe unterstützt von Olaf Wirth (erster stellvertretender Bürgermeister) und Uta Hofmann (zweite stellvertretende Bürgermeisterin). Allgemeiner Verwaltungsvertreter ist Olaf Wirth.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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