Wildpark Lüneburger Heide
Nachwuchs mit schlappen Ohren
Eselfohlen "Jacques" fehlt noch die Spannkraft.
mum. Hanstedt-Nindorf. Im Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt-Nindorf ist ein Poitou-Eselfohlen derzeit der Publikumsliebling schlechthin. Der kleine Hengst, der auf den edlen Namen "Jacques de Lüneburg" hört, ist mit seinen staksigen Beinen, aber vor allem seinen langen, schlappen Ohren ein echter Hingucker. Dass die Ohren, die übrigens die längsten von allen Jungtieren im Wildpark sind, nach der Geburt wie bei einem Schlappohr-Kaninchen herunterhängen, ist zwar nicht normal, passiert aber ab und an einmal.
Das stört Jacques’ Eltern, den 13-jährigen Hengst "Spock" und seine elf Jahre alte Mutter "Undine", aber überhaupt nicht. Jacques ist bereits das fünfte Fohlen, das "Undine" im Wildpark zur Welt gebracht hat - dementsprechend entspannt ist die Eseldame im Umgang mit ihrem Nachwuchs und mit Menschen. Es versteht sich von selbst, dass so ein knuffiger Esel von den Tierpflegern besonders viele Streicheleinheiten bekommt, die "Jacques" dankend entgegen und die seine Mutter wohlwollend zur Kenntnis nimmt.
Die Schlappohren des Hengstfohlens, die einmal bis zu 40 Zentimeter lang werden können, sind inzwischen aber auf dem besten Weg, sich aufzustellen, so dass "Jacques" bald ein ganz normaler neugieriger und verspielter Poitou-Esel sein wird.
Poitou-Esel stehen auf der Liste der stark gefährdeten Tierarten, waren vor wenigen Jahrzehnten fast ausgestorben und werden zurzeit hauptsächlich in Tierparks und von einigen privaten Züchtern gehalten. Diese Eselrasse hat ihren Namen von der gleichnamigen Region in Frankreich. Dort sind die schwersten Esel der Welt ursprünglich als Last- und Zugtiere gezüchtet worden. Ein Poitou-Hengst kann bis zu 450 Kilogramm auf die Waage bringen und mit einer Widerristhöhe von bis zu 1,50 Metern hat er durchaus Pferdegröße. Weltweit gibt es auch heute nur sehr wenige reinrassige Poitous. "Spock", der Vater des kleinen Hengstes, ist einer von ihnen. Damit setzt der Wildpark Lüneburger Heide das Zuchtprogramm für die seltene Eselrasse mit Erfolg fort. Dem Wildpark ist sehr daran gelegen, eine gesunde Zucht aufzubauen und dem weltweiten Genpool langfristig möglichst reinrassige Tiere zur Verfügung zu stellen.
• Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.wild-park.de.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.