Alt und Jung werden Nachbarn
jd. Harsefeld. Kita wird neben Seniorenheim gebaut. Alt und Jung zusammenbringen: Dieses Vorhaben schreiben sich das Rote Kreuz und der Flecken Harsefeld auf ihre Fahnen. Im Geestflecken wird direkt neben dem DRK-Pflegeheim eine Kita gebaut. Die räumliche Nähe ist bewusst gewählt: Senioren und Kinder sollen sich gegenseitig besuchen und gemeinsame Aktivitäten unternehmen. "Kleine Kinder brauchen Zeit und alte Menschen haben Zeit", bringt es Uwe Lütjen, Vize-Geschäftsführer des Kreis-DRK, auf den Punkt. Der Clou bei der Sache: Die Rotkreuzler übernehmen das Kita-Gebäude, wenn es nicht mehr benötigt wird. Noch steigt die Zahl die Kinder in Harsefeld, doch dieser Trend könnte sich in einigen Jahren umkehren.
"Wir brauchen den Kindergarten-Neubau, um auch künftig genügend Kita-Plätze zur Verfügung zu haben", sagt Verwaltungschef Rainer Schlichtmann. Die große Resonanz beim Neubaugebiet lasse auch den Bedarf bei der Kinderbetreuung ansteigen. Gemeinsam mit dem DRK, das Betreiber sämtlicher Kitas im Flecken Harsefeld ist, schaute sich die Gemeinde nach geeigneten Standorten um. Schließlich schlug die stellvertretende Bürgermeisterin und DRK-Mitarbeiterin Elke Martin vor, die Kita neben das Seniorenheim zu setzen.
Rat beschloss Vorhaben einstimmig
Eine Idee, die bei allen Politikern gut ankam. Der Rat segnete den Plan einstimmig ab. In dem Neubau, der im Kindergartenjahr 2014/15 errichtet werden soll, sind zunächst zwei Gruppenräume vorgesehen - mit der Option für die Einrichtung eines dritten Raumes. Über einen Flur besteht eine direkte Verbindung zum Seniorenheim.
Viele ältere Leute würden durch den Kontakt mit kleinen Kindern geradezu aufblühen, meint Lütjen. Bereits jetzt statteten Kita-Gruppen dem Altenheim Besuche ab. Durch die neue Nachbarschaft soll dieser Austausch zwischen den Generationen intensiviert werden.
"Dieses Modell, das Alt und Jung zusammenbringt, ist wahrscheinlich bisher einmalig im Landkreis Stade", betont Schlichtmann. DRK-Mann Lütjen ist sich sicher, dass davon auch die Kinder profitieren werden. Viele von ihnen wohnen weit entfernt von den Großeltern.
Durch das Projekt hätten die Kleinen dann Ersatz-Omis und -Opis ganz in der Nähe.
Lütjen schweben wöchentliche Treffen vor. Geplant ist, gemeinsam zu backen, Spiele zu spielen, den Garten zu pflegen sowie sich um die Ziegen und Hühner zu kümmern, die bereits jetzt auf dem Gelände am Seniorenheim gehalten werden.
"Die Teilnahme an diesen Aktivitäten ist selbstverständlich freiwillig" betont Lütjen. Niemand werde gezwungen, mitzumachen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.