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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Nisthilfen am Bargstedter Glockenturm
Zimmer frei für Mauersegler

Naturfreund Wilhelm Holsten (li.) und Pastor Andreas Hellmich erhielten jüngst von Biologin Janette Hagedoorn-Schüch (Landkreis Stade) eine Plakette der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ für die Bargstedter Kirche | Foto:  Landkreis Stade/Christian Schmidt
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  • Naturfreund Wilhelm Holsten (li.) und Pastor Andreas Hellmich erhielten jüngst von Biologin Janette Hagedoorn-Schüch (Landkreis Stade) eine Plakette der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ für die Bargstedter Kirche
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Die „Wohnung“ für die Mauersegler ist eingerichtet – für Mai wird der Einzug erwartet. Am Glockenturm der Bargstedter Kirche hängen seit dem vergangenen Jahr Nisthilfen für die rasanten Jäger der Lüfte, freut sich Pastor Andreas Hellmich. Kirchennachbar und Naturfreund Wilhelm Holsten hatte sie in luftiger Höhe installiert. Jetzt braucht es noch einen Trick, um die flinken Flieger in die neue Unterkunft zu locken. „Gerade junge Mauersegler, die bisher nicht gebrütet haben, tun sich schwer, noch leerstehende Nistkästen zu besiedeln, aus deren Richtung kein Ruf von Artgenossen erschallt“, weiß Janette Hagedoorn-Schüch, Diplom-Biologin beim Landkreis Stade. 2022 wurden zwar an der Kirche vorbeifliegende Mauersegler beobachtet, aber es hatte noch keine Besiedlung der neuen Nistkästen stattgefunden.

Die Mauerseglerkästen fügen sich von der Form und Farbe perfekt an die Gestaltung des Glockenturms an
 | Foto: Landkreis Stade/Janette Hagedoorn-Schüch
  • Die Mauerseglerkästen fügen sich von der Form und Farbe perfekt an die Gestaltung des Glockenturms an
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„Damit die Mauersegler die neuen Nistkästen finden, können sie mit bestimmten Rufen, die vorher aufgezeichnet worden sind, angelockt werden – das hat auch bei uns am Kreishaus funktioniert“, erklärt Biologin Hagedoorn-Schüch. Wilhelm Holsten, der in der unmittelbaren Nachbarschaft zur Bargstedter Kirche wohnt, will nun versuchen, mit dem Abspielen der Rufe die Mauersegler in diesem Frühsommer anzulocken. Denn auch dort, wo Nistkästen fachgerecht angebracht worden sind, finden Mauersegler sie meistens nicht. Stare und Sperlinge sind da weitaus findiger. In den Morgen- und Abendstunden führen die Nichtbrüter unter den Mauerseglern oft Flugspiele aus und umkreisen in Gruppen aus meistens zehn bis 50 Tieren laut rufend die Gebäude, in denen sich Nistplätze befinden. Die dort brütenden Artgenossen antworten.

Wilhelm Holsten hat die Mauersegler-Nistkästen im vergangenen Jahr am Bargstedt Kirchturm angebracht.
 | Foto: Holsten
  • Wilhelm Holsten hat die Mauersegler-Nistkästen im vergangenen Jahr am Bargstedt Kirchturm angebracht.
  • Foto: Holsten
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Aus ihren Winterquartieren kehren Mauersegler Ende April oder Anfang Mai in den Landkreis Stade zurück, um ihn in der Regel schon Ende Juli oder Anfang August wieder zu verlassen. Die beste Zeit zum Vorspielen der Antwortrufe ist somit Anfang Mai bis Anfang Juni, so Fachleute. Nichtbrüter, die beispielsweise erst Mitte Juli auf Nistkästen aufmerksam werden, können zwar nicht mehr im selben Jahr nisten, merken sich die Stelle jedoch für das folgende Frühjahr.
Janette Hagedoorn-Schüch, Diplom-Biologin beim Landkreis Stade: „Die Lebensbedingungen für den Mauersegler haben sich in den letzten Jahrzehnten spürbar verschlechtert, da beim Abreißen oder Renovieren alter Gebäude viele Brutgelegenheiten verloren gingen. Gebäude neuerer Bauart aber weisen nur selten geeignete Schlupfwinkel auf.“ Die Schutz-Aktion für Mauersegler in Bargstedt ist Teil des Projekts „Lebensraum Kirchturm“, das im Landkreis Stade 2009 vom Naturschutzamt initiiert und als Gemeinschaftsaktion mit den Kirchen, Naturschutzverbänden, der Ornithologisch-Naturkundlichen Arbeitsgemeinschaft (ONAG), der ökologisch fledermauskundlichen Arbeitsgemeinschaft (ÖFLAG), dem Lions Club Stade und der Hansestadt Stade durchgeführt wird.

Foto: Holsten

„Lebensraum Kirchturm“ informiert darüber, wie sich Kirchen mit einfachen Maßnahmen für die biologische Vielfalt engagieren können und über tiergerechte Kirchturmsanierungen. Biologin Hagedoorn-Schüch: „Eine Kirche ist nämlich für viele Tierarten attraktiv. Im Bereich der Fensternischen können zum Beispiel Turmfalken brüten. Die Dachtraufe bietet Nistplätze für Mauersegler, und im Dachgebälk halten sich häufig Fledermäuse versteckt. Die Spalten, Vorsprünge oder Nischen bieten ursprünglich höhlenbewohnenden Tieren einen hervorragenden Lebensraum.“
Im Namen der Aktion überreichte Biologin Hagedoorn-Schüch der Mauerseglern Unterkunft bietenden Bargstedter Kirchengemeinde jüngst eine Plakette, die am Gotteshaus befestigt werden kann.
Informationen zum Projekt Lebensraum Kirchturm unter www.landkreis-stade.de und dem Stichwort Lebensraum Kirchturm.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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