Weniger Anlagen, mehr Energie
Repowering: Windpark in Brest wird umgerüstet
jab. Brest/Agathenburg. 84 Meter: So lang ist das längste Transportfahrzeug, das bald zum Windpark in Brest unterwegs ist. Dass solche Ausmaße eine enorme Herausforderung darstellen, kann sich jeder denken. Damit dabei nichts schiefgeht, haben Experten einen ausgeklügelten Plan entwickelt. Der sorgt allerdings dafür, dass für das Vorhaben in der Samtgemeinde Harsefeld in Agathenburg gebaggert werden muss.
Mehr Energie mit weniger Anlagen
Im Windpark Brest wird ein Repowering-Projekt durchgeführt. Damit soll mit halb so viel Windkraftanlagen doppelt so viel Strom produziert werden. Ersetzt werden die elf alten Anlagen des Typs Nordex N60 mit insgesamt 14,3 MW Leistung und einer Gesamthöhe von 99 Metern durch fünf neue des Typs Vestas V150 mit einer Leistung von insgesamt 28 MW. Die Fundamente sind gegossen, die Türme, die am Ende bis zur Rotorspitze insgesamt 241 Meter hoch sein werden, werden derzeit mit einem Spezialkran aufgestellt.
Die Teile wie beispielsweise Maschinenhaus, Getriebe und Blätter stammen aus ganz Deutschland und aus Dänemark. Sie werden mittels Schwerlasttransport über die Autobahn und dort über die Anschlussstelle Rade nach Brest gebracht. Doch was sich einfach anhört, ist es bei Weitem nicht. Straßenverläufe, die um ca. 90 Grad abknicken, oder auch Kreisverkehre sind nicht zu bewältigende Hindernisse - jedenfalls dann, wenn nicht ausreichend Platz vorhanden ist.
Mehrere Strecken geprüft
Daher habe das Unternehmen im Vorweg unterschiedliche Wege geprüft, z.B. die L 124 durch Issendorf, erklärt Rene Zinke, Projektleiter bei SLT Schwerlasttransportservice Matthias Pusch. Da dort allerdings die Ortsdurchfahrt saniert wird, musste eine Alternative gesucht werden. Die Wahl fiel auf die B 73. Doch hier befindet sich zwischen Agathenburg und Stade ein Kreisverkehr, der nicht durchfahren werden kann. Abhilfe soll daher eine Behelfszufahrt schaffen. Mit schwerem Gerät haben Bauarbeiter hier eine sechs Meter breite Straße auf der dortigen Kompensationsfläche angelegt. Allerdings mussten dafür auch zehn Bäume weichen.
"Dass wir die Bäume wegnehmen mussten, war nicht schön, aber nicht anders zu lösen", erklärt Zinke. Mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Stade sei das Vorhaben in enger Abstimmung geklärt worden. 35 neue Bäume in gleicher Qualität werden auf der Fläche bzw. entlang der K 30 angepflanzt.
Am 26. Mai soll der Transport der sperrigen Bauteile für die Windkraftanlagen beginnen. Straßen werden dafür nicht gesperrt, versichert Zinke. In einem Konvoi fahren die Schwerlasttransporter in 15 Nächten von 22 bis 6 Uhr bis nach Brest, wo dann der Windpark fertiggestellt wird.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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