Stader Saatzucht auf Expansionskurs
jd. Stade/Harsefeld. Die Stader Genossenschaft investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr fast sechs Millionen Euro. Die Stader Saatzucht befindet sich in jeder Hinsicht auf Expansionskurs: Das genossenschaftlich organisierte Unternehmen dehnt sich in der Fläche aus und wagt den Sprung auf Hamburger Gebiet, es erweitert sein Tankstellen- und Geschäftsstellennetz, es erhöht seine Beteiligung an anderen Firmen im Agrarsektor, es investiert in neue Technik und es toppt den Rekordumsatz des Vorjahres: Mit 295 Millionen Euro steigerten sich die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2012/13 um mehr als fünf Prozent. Und die "Stader Saatzucht" will ihre Aktivitäten noch weiter verstärken: Das Vorstandsduo Axel Lohse und Hans-Jürgen Brunkhorst verkündete jetzt auf der Generalversammlung in der Harsefelder Festhalle, dass bereits neue Projekte in Planung seien. Bis 2017 sollen rund 24 Millionen Euro investiert werden.
Mit einer jährlich umgeschlagenen Warenmenge von mehr als 500.000 Tonnen - das entspricht etwa 20.000 Lkw-Ladungen - gehört die "Stader Saatzucht" zu den größten Raiffeisen-Genossenschaften in Deutschland. Zu ihren Geschäftsfeldern zählt nicht nur der klassische Landhandel mit Düngemitteln, Saatgut und Futtermitteln. Einen erheblichen Anteil am Umsatz macht auch die Handels- und Transportsparte mit Baustoffen, Energie, Logistik sowie Raiffeisen-Märkten aus.
In beide Bereiche investierte die Saatzucht im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 5,7 Millionen Euro. Davon wurde mehr als die Hälfte für den Neubau des Raiffeisen-Marktes in Harsefeld aufgewendet, der als Flaggschiff des Unternehmens gilt. Weitere Mittel flossen in die Modernisierung und Kapazitätsausbau des Mischfutterwerkes in Apensen sowie in die Erweiterung des Fuhrparks.
Laut Lohse und Brunkhorst liefen die Geschäfte in allen Sparten gut. Selbst mit dem Agrarsektor, der in den vergangenen Jahren oft heftige Preisturbulenzen verkraften musste, zeigte sich der Saatzucht-Vorstand zufrieden. Bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Milch oder Rindfleisch habe es 2013 eine "schöne Preisentwicklung" gegeben, so Lohse. Von einem hohen preislichen Niveau profitiere auch der Kartoffelhandel, der ein Kerngeschäft der "Stader Saatzucht" sei. "Wir konnten unsere Position beim Handel mit Saat- und Speisekartoffeln sowohl deutschlandweit als auch international ausbauen", erklärte Lohse.
Ganz gegen den Trend handelte die Genossenschaft mit erheblich mehr Knollen als im Vorjahr. Dabei ging etwa ein Drittel ins europäische Ausland. Lohse bezeichnete die europaweite Vermarktung als "ein wichtiges Ventil" bei einer Übersättigung des heimischen Marktes. Nicht ohne Stolz wies er darauf hin, dass das Saatzucht-Eigengewächs "Belana" mittlerweile die meistverkaufte Kartoffelsorte Deutschlands ist.
Doch nicht nur beim traditionellen Agrar-Geschäft brummt der Laden. Auch die Bereiche Handel und Energie laufen so gut, dass die Stader Saatzucht expandiert: So entsteht in Hamburg-Finkenwerder ein weiterer Raiffeisen-Markt und in Kürze wird die 21. Tankstelle in Betrieb genommen. Derzeit arbeite man mit Hochdruck daran, die Tank-Kundenkarten der Saatzucht in das Tanknetz Deutschland (TND) zu integrieren, so Brunkhorst. Dann könnten die Saatzucht-Kunden künftig an bundesweit 250 Tankstellen bargeldlos Sprit zapfen.
• Deutlich verjüngt wurde der Aufsichtsrat: Henning Jarck, Meinhard Kaminsky und Wilfried Viebrock kandidierten nicht erneut. Neue Mitglieder des Kontroll-Gremimus sind Jan Dammann, Jan Dieckmann und Hartwig Tietjen.
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