Hilfe für Kinderdorf und Schule "Fountain Gate"
Das Sambia-Projekt ist gefordert
as. Jesteburg. Vor zwölf Jahren vom Sambia-Förderverein gegründet, werden im Kinderdorf "Fountain Gate" in der Nähe der sambischen Hauptstadt Lusaka derzeit rund 450 Kinder betreut. Die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind katastrophal, berichtet Dr. med. Werner Huber, Vorsitzender des Sambia-Fördervereins. "Es gibt deutlich mehr Armut, Elend und Hunger."
Seit einigen Monaten unterstützt der Verein zusätzlich zu den rund 130 Waisenkindern, 40 Internatsschülern und 200 externen Schülern deshalb weitere 60 Kinder aus bedürftigen Familien der näheren Umgebung. Sie verbringen den ganzen Tag im "Fountain Gate", besuchen dort die Schule, werden voll versorgt und kehren nur zum Schlafen zu ihren Familien zurück. "So kann für diese Kinder eine Heimaufnahme vermieden werden. Es ist für jedes einzelne Kind ein Riesensegen, hier in einer beschützten Umgebung heranzuwachsen", erklärt Werner Huber.
Die Brüder Samuel und Jones gehören zu diesen Tageskindern. Sie leben bei ihrer Mutter, die Witwe ist. Die ganze Familie wohnt in einem schmalen Raum ohne Fenster. Es gibt keine Möbel. Sie schlafen auf einer alten Matratze und haben nur eine Decke, mit der sie alle, einschließlich der Mutter, zugedeckt werden. Das Wasser müssen die Brüder aus einem Brunnen holen.
Die Familie isst zuhause nur eine Mahlzeit am Tag. Die wenige Kleidung, die sie besitzen, und ihre Schuhe tragen sie ständig. Die Mutter ist abhängig von Gelegenheitsjobs auf den umliegenden Farmen.
Samuel und Jones besuchen die 3. bzw. 4. Klasse und gehen täglich zu Fuß die knapp sechs Kilometer nach Fountain Gate. Dank der vom Sambia-Förderverein unterstützten Tagespflege erhalten sie hier drei hochwertige Mahlzeiten täglich, werden mit Kleidung, Schuhen und Schuluniform, Büchern, Medizin etc. versorgt.
So wie Samuel und Jones gibt es viele bedürftige Kinder. Mittlerweile gibt es im Fountain Gate eine lange Warteliste für sie. Die Tageskinder werden in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt ausgesucht, mit einem Check vor Ort und mit einer Einschätzung des Compound-Chiefs (Ein "Compound" ist eine Art Quartier, Anm. der Red.). "Es ist klar, dass die Familien selbst keinen Unkostenbeitrag für die Versorgung leisten können. Auch gibt es kein Amt, das für diese Kinder einen Zuschuss gewähren würde", betont Huber.
Um mehr Kindern einen geregelten Alltag mit ausreichend Mahlzeiten und Zugang zur Schulbildung zur ermöglichen, ist der Verein auf weitere Spenden angewiesen. Zumal vor einigen Wochen die Photovoltaik-Anlage des Kinderdorfes durch einen Brand zerstört und mehrere Computer bei einem Einbruch gestohlen wurden.
Derzeit unterstützt der Verein das Tageskinder-Projekt mit 2.000 Euro monatlich, in die Basisversorgung der Waisenkinder fließen weitere 6.000 Euro im Monat. Auch die Hungerhilfe wird vom Verein unterstützt.
• Infos unter www.sambia-fv.de. Vereinskonto: Sambia-Förderverein e.V., IBAN: DE06 2075 0000 0001 0113 03, BIC: NOLA DE 21HAM, Sparkasse Harburg-Buxtehude.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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