Es bleibt bei "Landkreis Harburg"
Britte Witte und Christiane Oertzen stellen Ergebnis der Umfrage zur Landkreis-Umbenennung vor.
(mum). Mit einem Bericht im WOCHENBLATT ging es los! CDU-Kreisvorsitzende Britta Witte und Vorstandsmitglied Christiane Oertzen hatten angeregt, über eine Umbenennung des Landkreises Harburg nachzudenken. "Wenn schon der niedersächsische Wirtschaftsminister nicht weiß, dass der Landkreis Harburg nicht zu Hamburg, sondern zu Niedersachsen gehört, dann wird es wohl Zeit zu handeln", so Witte damals exklusiv im WOCHENBLATT-Gespräch. Die Panne von Olaf Lies (SPD), dessen Büro nicht auffiel, dass der Landkreis Harburg für ein wichtiges Gutachten zur Clusterbildung von Start-Up-Unternehmen vergessen wurde, sei nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. "Wir sollten zumindest einmal darüber nachdenken, ob es Sinn macht, über eine Umbenennung des Landkreises Harburg nachzudenken." Die ersten Reaktionen der Leser waren eindeutig: Eine deutliche Mehrheit gratulierte den beiden CDU-Frauen zu ihrer mutigen Initiative. Und auch überregionale Medien wie die "Bild"-Zeitung oder RTL griffen das Thema gern auf. Doch alle Mühe war umsonst. Es wird keine Umbenennung geben.
Von insgesamt 4.358 Bürgern, die seit Juli auf einer Internetplattform abgestimmt haben, möchten 53 Prozent den Namen "Landkreis Harburg" auch weiterhin behalten! Die übrigen 47 Prozent würden zwar eine Namensänderung begrüßen, gaben aber kein einheitliches Bild ab, welcher Name denn mehrheitlich besser passen würde, teilen Witte und Oertzen mit.
Bei den Vorschlägen lag "Landkreis Winsen/Luhe" mit 771 Stimmen (etwa 18 Prozent) ganz vorn, gefolgt von "Landkreis Elbe-Nordheide" mit 542 Stimmen (etwa zwölf Prozent). Weitere 378 Bürger stimmten für den Vorschlag "Landkreis Nordheide- Elbmarsch", 210 Bürger für "Landkreis Elbe-Heide" und jeweils 70 Stimmen entfielen auf die Vorschläge "Landkreis Elbe-Geest" und "Landkreis Marsch und Heide".
"Daneben gab es weitere zahlreiche Zuschriften abseits der Online-Befragung, die jedoch das Ergebnis nicht verändert haben", so Witte. "Wir freuen uns, dass so viele Bürger unser Angebot zum Mitreden genutzt haben. Das ist gelebte Demokratie, die im Vorfeld von politischen Entscheidungen in dieser Form erstmalig von einer Partei in unserem Kreisgebiet durchgeführt wurde."
Sowohl Witte als auch Oertzen betonen, dass alle Namen Vorschläge von engagierten Bürgern aus dem Kreisgebiet waren, die sich einen unverwechselbaren und identitätsstiftenden Namen für den Landkreis gewünscht hätten. "Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich für all die unterstützenden und positiven Mails, Briefe und persönlichen Ansprachen, die uns erreicht haben", so Christiane Oertzen. "Das hat uns - nach der ersten Berichterstattung im Mai - erst dazu ermutigt, diese Abstimmung anzustoßen. Erstaunlich und unverständlich waren für uns allerdings die persönlichen Angriffe und unsachlichen Anfeindungen, die uns ebenfalls erreicht haben.“ Die beiden CDU Frauen sind sich einig, dass ihr Diskussionsanstoß - der im Übrigen aus dem "vorpolitischen Raum" kam und damit den Steuerzahler auch kein Geld gekostet hat - bei vielen Bürgern zu einem Nachdenken über die Problematik der Verwechselbarkeit des Namens Landkreis Harburg mit dem gleichnamigen Hamburger Stadtteil geführt hat. "Ein Thema, das viele, die im Landkreis und für den Landkreis unterwegs sind, nur allzu gut kennen", so Witte. "Wir respektieren aber das klare Ergebnis und werden daher dieses Thema auch nicht weiter durch unsere politischen Entscheidungsgremien verfolgen." Die beiden Frauen machen allerdings keinen Hehl daraus, dass "wir uns persönlich unter anderem aus Marketing-Gesichtspunkten einen anderen Namen sehr gut hätten vorstellen können".
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.