Hirnlos-Raser gefährden Kinder
Das erste Kind wurde bereits angefahren! "Zum Glück wurde es nur leicht verletzt", sagt Carolina Tumm. "Aber ich bin mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es zu einem schweren Unfall kommt." Tumm und viele andere Eltern appellieren an die Autofahrer, in der Itzenbütteler Straße den Fuß vom Gas zu nehmen. Unfassbar: Zuletzt sind ungeduldige Autofahrer sogar auf der Gegenspur der Fahrbahnteilung gerast, um schneller am haltenden Schulbus vorbeizukommen
"Wir haben Angst um unsere Kinder!"
mum. Jesteburg. Ein mehrere Meter langer Fahrbahnteiler soll eigentlich für mehr Sicherheit der zahlreichen Kinder sorgen, die tagtäglich in den Schulbus an der Itzenbütteler Straße in Jesteburg ein-, beziehungsweise aussteigen. Doch zuletzt spielten sich dort Szenen ab, die die Eltern um das Leben ihrer Kinder bangen lassen. Denn wenn ein Bus an der Haltestelle steht, reicht das Fahrzeug in den Fahrbahnteiler hinein. Eigentlich soll dies dazu führen, dass die Autofahrer hinter dem Bus warten und die Kinder sicher aus dem Bus aussteigen - vielleicht sogar die Fahrbahn überqueren können. "Doch mehrfach haben wir beobachtet, dass dies eben nicht der Fall ist", sagt Carolina Tumm. Gemeinsam mit zehn weiteren Eltern organisiert die Jesteburgerin an der Bushaltestelle die Schülerlotsen. Die Autos warten nicht etwa hinter dem Bus, sondern ziehen auf die Gegenspur und rasen mit hohem Tempo an dem Bus vorbei. "Vor wenigen Wochen ist es bereits zu einem Unfall gekommen", so Tumm. Ein kleines Mädchen sei von einem Auto bei so einem Überholmanöver angefahren wurden. "Zum Glück wurde es nur leicht verletzt", so Tumm. Sie ist sich aber sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis etwas Schlimmeres geschieht. An das Tempolimit halte sich ohnehin kaum jemand.
Die Bushaltestelle wird von etwa 25 Kindern genutzt - darunter sind Grundschüler ebenso wie Teenager, die zu den weiterführenden Schulen nach Buchholz fahren.
Inzwischen stellen sich die Schülerlotsen hinter den stehenden Bus und versuchen die Autofahrer dazu zu bewegen, die kurze Zeit zu warten, bis der Bus wieder anfährt. "Aber wir werden angehupt und beschimpft", so Carolina Tumm. Auch Autofahrer, die sich an die Verkehrsregeln halten und warten, würden von anderen Fahrern genötigt werden. "Wir appellieren an die Autofahrer, Rücksicht zu nehmen", so Tumm.
Andere Möglichkeiten scheiden aus. Bemühungen, einen Zebrastreifen einzurichten, scheiterten. "Erst hieß es, es sei kein Geld übrig", erinnert sich die Mutter. "Dann argumentierte unter anderem die Polizei, dass ein Zebrastreifen den Kindern eine Sicherheit vorspielen würde, die es gar nicht gibt."
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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