Jahreshauptversammlung mit vier Mitgliedern
BKB-Vorsitzender Koß bestätigt Kritik von "Podium"-Chefin Neudert / Wie geht es in Hanstedt weiter?
mum. Bendestorf/Jesteburg/Hanstedt. "Die Aussagen von Karin Neudert treffen wirklich Punkt für Punkt auch auf uns zu", sagt Gerd Koß, Vorsitzender des Bendestorfer Bürger- und KulturForums (BKB). "Von unseren Gemeinderäten haben wir mit Ausnahme des Altbürgermeisters Hans-Peter Brink und des jetzigen Bürgermeisters Bernd Beiersdorf (beide BWG) kaum ein hiesiges Ratsmitglied auf einer unserer mehr als zwölf Veranstaltungen pro Jahr begrüßen können."
Vorige Woche hatte Neudert, ihres Zeichens Vorsitzende des Jesteburger Podiums, deutliche Kritik geübt und mehr Wertschätzung eingefordert. Bürgermeister Udo Heitmann (SPD) und Samtgemeinde-Bürgermeister Hans-Heinrich Höper (parteilos) hätten noch nie eine der mindestens zwölf jährlichen Veranstaltungen des "Podiums" besucht. Neudert: "Das Ehrenamt wird bundesweit als wichtiger Meilenstein der Gesellschaft gelobt und gelegentlich sogar mit einem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Nicht, dass ich je an so eine Auszeichnung gedacht hätte" Sie hätte aber die Unterstützung seitens der Gemeinde gern häufiger wahrgenommen. Neudert fragt: "Ahnen die Vertreter der Gemeinde oder die des Landkreises überhaupt, wie groß der Arbeitsaufwand all die Jahre war, wie 'papieraufwendig' jeder einzelne Antrag für Zuschüsse sich jedes Jahr gestaltet?"
Nun bekommt Neudert Unterstützung aus Bendestorf: Gerd Koß (BWG), der übrigens wie Neudert (UWG Jes!) ebenfalls Mitglied des Gemeinderates seiner Kommune ist, teilt die Kritik der Jesteburgerin. "Das fehlende Interesse der Ratsmitglieder demotiviert ebenso wie die traurige Feststellung, dass bei der Mitgliederversammlung Mitte Februar genau vier von mehr als 200 Mitgliedern Zeit und Lust hatten, unserer Einladung zu folgen. Die nicht immer freundliche Korrespondenz mit GEMA, Künstlersozialkasse, dem Finanzamt Buchholz und auch die zum Teil sehr komplizierten Förderungsanträge erfordern immer mehr Zeit und Aufwand, sodass auch wir uns manchmal fragen: Warum tun wir uns das eigentlich noch an?"
Spannend wird es heute Abend in Hanstedt: Wie berichtet, findet dort ab 18.30 Uhr die Jahreshauptversammlung des Kulturvereins "Romantischer Kreis" statt (im "Küsterhaus", Bei der Kirche 2a). Konzerte, Tanz und Lesungen - bis zu zwölf Mal im Jahr gibt es in Hanstedt Kultur für jeden Geschmack - und für jeden Geldbeutel. Der Verein verlangt keinen Eintritt. Jeder zahlt den Betrag, den er sich leisten kann. Etwa 1.000 Besucher zählt der Verein jedes Jahr. Zuschüsse der Gemeinde sind kaum erwähnenswert. "Wir finanzieren uns über Spenden", so der Vorsitzende Simon Thompson. Doch dieses großartige Kulturangebot könnte bald ein Ende haben, denn mit Wolfram Meinung und Beate Binder-Karl wollen zwei Vorstandsmitglieder heute Abend nicht wieder kandidieren. Und auch der Vorsitzende selbst würde sein Amt gern zur Verfügung stellen. Auch in Hanstedt ist der Vorstand enttäuscht. Zwar zählt der Verein gut 75 Mitglieder, doch zur letzten Jahreshauptversammlung kamen gerade einmal eine Handvoll Interessenten. Immerhin: Ganz gleich, wie die Jahreshauptversammlung ausgeht, dieses Spieljahr wird auf jeden Fall beendet. Und auch die Planungen anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Vereines am 15. Juni werden nicht gestoppt.
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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