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Kahlschlag in der Kunststätte? Die historische Gartenanlage im Bossard-Tempel wird verjüngt!

Johann Bossard auf dem "Bürgli" südlich des Wohnhauses. Das Foto entstand etwa um 1914 | Foto: Kunststätte Bossard
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  • Johann Bossard auf dem "Bürgli" südlich des Wohnhauses. Das Foto entstand etwa um 1914
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mum. Jesteburg-Lüllau. Kahlschlag auf dem Bossard-Areal? Spaziergänger in Jesteburg-Lüllau müssen in den kommenden Wochen nicht zum Telefon greifen, um einen vermeintlichen Umweltfrevel zu melden. Die Kunststätte Bossard nutzt die bevorstehende kühle Jahreszeit, um die historische, etwa drei Hektar große Gartenanlage des Museums und Gesamtkunstwerks zu erneuern. Ein größerer Teil des historischen Baumbestandes wird gefällt und neu angepflanzt. "Alle Freunde der Kunststätte sind eingeladen, den urwüchsigen Zustand der Kunststätte noch einmal in den derzeit goldenen Herbsttagen zu besichtigen", sagt Dr. Gudula Mayr, Leiterin der Kunststätte Bossard.
Für Besucher des Museums sowie für Anlieger des Bossardwegs kann es ab Mitte November vorübergehend zu Beeinträchtigungen kommen. "Wir möchten Nachbarn und Besucher frühzeitig über die bevorstehenden Arbeiten informieren", sagt Mayr. Durch die Überalterung der Bäume und Schädlingsbefall drohe die historische Bepflanzung der Kunststätte zu einem Sicherheitsrisiko zu werden. Größere Maßnahmen seien daher unumgänglich. "Dies gibt uns die Möglichkeit, die Gartenanlage durch Neuanpflanzungen zu verjüngen", so Mayr. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Firma Karl Konrad Forst-Dienste aus Jesteburg und sind uns sicher, dass sie diese Maßnahme mit dem gebotenen Fingerspitzengefühl umsetzen wird."
Der Künstler Johann Bossard (1874-1950) plante und realisierte die Gartenanlage als zentrales Element eines Gesamtkunstwerkes. Die Gartenanlage wird seit 1997 in Absprache mit dem Denkmalschutzamt Hannover in Teilschritten rekonstruiert. Der letzte größere Eingriff erfolgte im Winter 2002. Damals wurden bereits Teile der geometrischen Baumpflanzungen freigestellt und neu angepflanzt.
Bis zum Frühjahr werden nicht nur trockene Einzelbäume und Wildwuchs entfernt, sondern es soll auch die umlaufende Fichtenreihe durch junge Bäume ersetzt werden. Ergänzend soll ein Teil der verwilderten Heidefläche im südlichen Gartengelände renaturiert und ein Folienteich aus den 1970er-Jahren entfernt werden.
Bis zum 28. Februar wird die Kunststätte ausschließlich an den Wochenenden ihre Tore öffnen. Angemeldete Besuchergruppen können die Kunststätte auch außerhalb der Öffnungszeiten besichtigen.

Hintergrund:
Der Künstler Johann Bossard (1874-1950) plante und realisierte ab 1912 die Gartenanlage seiner Kunststätte als zentrales Element seines Gesamtkunstwerks. Unter anderem pflanzte er Bäume in Form eines großen Omega, legte einen Baumtempel und eine Monolithenallee an, integrierte Nutzflächen für den Obst- und Gemüseanbau sowie Skulpturen für den Außenraum. Durch die Symbiose der Gartengestaltung mit anderen künstlerischen Ausdrucksformen wie Architektur, Bildhauerei und Malerei schuf er eine Stätte, die europaweit einzigartig ist und Besuchern seit 1996 als Museum offen steht.

Johann Bossard auf dem "Bürgli" südlich des Wohnhauses. Das Foto entstand etwa um 1914 | Foto: Kunststätte Bossard
Fiebern den Arbeiten entgegen (v. li.): Dr. Gudula Mayr (Leiterin der Kunststätte Bossard), Dr. Björn Hoppenstedt (Förderkreis) und Michael Schormann (VGH Stiftung) | Foto: Kunststätte Bossard
Dr. Björn Hoppenstedt macht es JohannBossard nach. Der Vorsitzende des Freundeskreises der Kunststätte steht auf dem "Bürgli" | Foto: Kunststätte Bossard
Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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