Althusmann nach Seevetal?

Bernd Althusmann soll Spitzenkandidat der CDU werden. 
Zieht er auch in den Landkreis Harburg?
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    Zieht er auch in den Landkreis Harburg?
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Ehemaliger CDU-Kultusminister soll bei den Landtagswahlen gegen Ministerpräsident Weil antreten.

(mum). Bei den Christdemokraten im Landkreis Harburg gibt es außer den Ergebnissen der Kommunalwahl noch ein weiteres Thema, das intensiv diskutiert wird. Dr. Bernd Althusmann (49), von 2010 bis 2013 niedersächsischer Kultusminister, soll einen Wohnortwechsel in den Landkreis Harburg erwägen. Bekannt ist, dass die CDU-Spitze ihn bei der Landtagswahl Anfang 2018 als Spitzenkandidat gegen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) ins Rennen schicken möchte. Das endgültige Votum fällt während des Landesparteitags am 26. November in Hameln.
„Ja, es ist richtig, dass ich einen Umzug in Betracht ziehe“, sagt Althusmann im WOCHENBLATT-Gespräch. Allerdings sei noch keine Entscheidung gefallen. Der Landkreis sei eine Option. Er verbinde mit der Nordheide viele erfolgreiche Projekte wie die Gründung der Zukunftswerkstatt in Buchholz oder den Start der Oberschule in Jesteburg. „Für den Fall einer Kandidatur außerhalb meines derzeitigen Wohnortes werde ich mittelfristig auch dort hinziehen.“
Althusmann verweist auf den Parteitag. „Sollte ich dort zum Spitzenkandidaten gewählt werden, ist noch genug Zeit, eine Entscheidung zu treffen.“ Wichtig sei ihm, dass die Entscheidung nicht „von oben gefällt“ wird. „Wer mich kennt, weiß, dass es mir sehr wichtig ist, dass die Parteibasis hinter der Entscheidung steht.“ Konkret bedeutet das, die Ortsverbände müssen den Politiker auf ihr Schild heben.
Der Landkreis Harburg stellte zuletzt mit André Bock, Heiner Schönecke und Norbert Böhlke drei CDU-Landtagsabgeordnete. Nach dem überraschenden Tod von Böhlke im Juni 2014 ist ein Wahlkreis unbesetzt. „Zwei Personen, die nicht im Wahlkreis wohnen, haben bereits ihren Hut in den Ring geworfen“, so Sybille Kahnenbley, die CDU-Ortsverbandsvorsitzende für Seevetal. Mit Bernd Althusmann habe sie noch nicht gesprochen. Zudem seien die Mitglieder gebeten worden, mögliche Kandidaten vorzuschlagen. „Wenn die Zeit gekommen ist und konkrete Namen auf dem Tisch liegen, wird der Ortsverbandsvorstand den Mitgliedern eine Empfehlung zur Abstimmung geben.“
Heiner Schönecke (70) hat derweil angekündigt, in den nächsten Wochen bekanntzugeben, ob er wieder kandidiert.
Althusmann, Pastorensohn aus Oldenburg, der sich zunächst für eine Offizierslaufbahn entschied und danach Pädagogik studierte, gehörte zwischen 1994 und 2009 dem niedersächsischen Landtag an. Im Anschluss war er Staatssekretär im Kultusministerium. 2010 berief ihn der damalige Ministerpräsident Christian Wulff zum Kultusminister. Althusmann behielt dieses Amt, als McAllister 2010 die Nachfolge von Wulff antrat. Da er bei der Landtagswahl 2013 im Wahlkreis Lüneburg der SPD-Kandidatin Andrea Schröder-Ehlers unterlag und die Landesliste nicht zog, schaffte es Althusmann trotz Listenplatz 4 nicht wieder in den Landtag.
Altushusmann startete bei der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung eine zweite Karriere. Er wurde Büroleiter für Namibia und Angola, lebte unter anderem in Windhoek. „Die Zeit in Afrika hat mich gelassener gemacht, weniger verbissen“, sagte er gegenüber der „Welt“. Mitte des Jahres ging es zurück nach Deutschland. Althusmann lebt in zweiter Ehe mit drei Kindern im Alter von fünf, neun und 16 Jahren. „Wir haben uns die Frage gestellt, wo unsere älteste Tochter das Abitur machen soll - in Afrika oder in Deutschland“, so Althusmann, der aus erster Ehe zwei erwachsene Kinder hat. Die Familie ist vorerst in ein Haus in Heiligenthal bei Lüneburg gezogen. Die Entscheidung, wohin es geht, müsse auf jeden Fall auch von der Familie getragen werden. „Ich werde mir nicht des Anscheins wegen irgendwo eine Wohnung nehmen.“ Althusmann ist derzeit Partner bei der Personalberatung Topos (55 Mitarbeiter an sechs Standorten) mit Hauptsitz in Hamburg und leitet das Büro Niedersachsen und Bremen.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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