Was ist wichtig für Bürgermeisterkandidaten?
Ein Netzwerk muss nicht politisch sein

Mehr als 20 Jahre bei der Samt-gemeinde Jesteburg: Bürgermeisterkandidatin Claudia von Ascheraden | Foto: Wiebke Hagemann
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os. Jesteburg. Verwaltungserfahrung oder Politiknetzwerk - was ist wichtiger für Bürgermeisterkandidaten vor einer Kommunalwahl? Nachdem sich in der vergangenen Samstagsausgabe des WOCHENBLATT Christian Horend (CDU-Kandidat für die Samtgemeinde-Bürgermeisterwahl in Jesteburg) und Tobias Handtke (SPD-Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Neu Wulmstorf) - beide ohne Erfahrung in der Verwaltungsarbeit - wenig überraschend für Letzteres entschieden, kommt heute Claudia von Ascheraden (51, parteilos) zu Wort. Sie arbeitet seit 21 Jahren in der Verwaltung der Samtgemeinde Jesteburg, derzeit als Fachgebietsleiterin Finanzen.
Die gebürtige Pfälzerin ist überzeugt, dass es für sie kein Nachteil ist, dass sie keiner politischen Partei angehört und keine Erfahrungen in der Lokalpolitik gesammelt hat. Im Gegenteil: "Da ich mich nicht über eine politische Rolle definieren muss und keinem politischen Klüngel unterliege, kann ich themenbezogener und lösungsorientierter arbeiten", sagt von Ascheraden. Sie sehe die Aufgabe der Verwaltung u. a. darin, Projekte und Anträge so vorzubereiten, "dass die Politik nicht 100.000 Nachfragen dazu hat".
Ihre jahrelange Erfahrung in der Verwaltung sei auch mit Blick auf die Mitarbeiter von Vorteil. "Ich kenne das Potenzial jedes Einzelnen, jeder ist hier hochmotiviert", berichtet die Kandidatin. Personalentwicklung sei ein wichtiges Feld. Auch zusätzlich motivieren wolle sie: Claudia von Ascheraden möchte in Zukunft die Verwaltungsmitarbeiter dazu bewegen, eigene Ideen für die Entwicklung der Samtgemeinde vorzubringen. Am Ende des Jahres soll dann jeweils die beste Idee prämiert werden.
Von Ascheraden sieht ihre Hauptrolle als Moderator im Dreieck Bürgermeisterin - Bürger - Verwaltung. "Wir müssen die Bürger durch transparentes Verwaltungshandeln mitnehmen", sagt sie. Ein Netzwerk vor Ort sei grundsätzlich gut und wichtig: "Es muss aber kein politisches sein!"
• Für Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (parteilos) ist eine hohe Fachlichkeit ein Schlüssel zu einem erfolgreichen Handeln - gerade, wenn man eine Verwaltung in der Größenordnung der Hansestadt mit rund 600 Mitarbeitern leitet. In den vergangenen Jahren seien die Inhalte, mit denen sich Verwaltungen auseinandersetzen müssen, immer komplexer geworden, berichtet sie. "Da hilft es, wenn man etwas von Verwaltungshandeln versteht", betont Oldenburg-Schmidt. Diese Kompetenz sei u. a. bei der Einschätzung wichtig, was eine Verwaltung leisten kann und wo man sich ggf. Rat von außen holen muss - gerade vor dem Hintergrund eines Haushaltes mit einem Volumen von etwa 100 Millionen Euro. Eine besonders wichtige Aufgabe einer Bürgermeisterin sei es, als Bindeglied zwischen der Verwaltung auf der einen und dem Rat auf der anderen Seite zu fungieren.

Was braucht es für ein Bürgermeisteramt?
Mehr als 20 Jahre bei der Samt-gemeinde Jesteburg: Bürgermeisterkandidatin Claudia von Ascheraden | Foto: Wiebke Hagemann
"Eine hohe Fachlichkeit hilft": Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt | Foto: Daniela Ponath
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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