Ein Wasserkraftwerk an der Seeve?
Christoph Kröger möchte altes Stauwerk im Jesteburger Ortsteil Wiedenhof modernisieren.
mum. Jesteburg. Das Projekt hat das Zeug, Jesteburg in Sachen regenerative Energien weit nach vorn zu bringen. Christoph Kröger, Erbe des Wiedenhofs, einer alten Hofstelle im gleichnamigen Jesteburger Ortsteil (zwischen Lüllau und Jesteburg), möchte ein noch bestehendes Stauwehr an der Seeve wieder auf Vordermann bringen, um ein Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung betreiben zu können. Er rechnet mit Kosten zwischen 150.000 und 300.000 Euro.
Im Ausschuss für Straßen, Wege und Umwelt der Gemeinde Jesteburg stellte er jetzt seine Pläne erstmals öffentlich vor. Seinen Angaben zufolge könnte die Anlage jährlich 200.000 Kilowattstunden erzeugen und damit ein Drittel aller Einwohner von Lüllau mit regenerativem Strom versorgen. Dazu müsste die Fallhöhe des noch bestehenden Stauwehrs von einem auf drei Meter erhöht werden. Der Hofstellen-Erbe wandelt auf historischen Pfaden: Bis in die 1950er Jahre gab es dort eine Wassermühle, in der Korn gemahlen und Strom erzeugt wurde. Die Familie besitzt zudem noch die alten Staurechte aus den 1920er Jahren. Im Zuge der Maßnahme würde auch eine Fischtreppe erneuert werden.
Hansjörg Siede (UWG Jes!), Vorsitzender des Ausschusses für Straßen, Wege und Umwelt, findet das Konzept gut. "Im Sinne des Klimaschutzes kann man die Planung nur unterstützen." Siede ist zudem davon angetan, dass es Kröger nicht nur darum geht, die alte Hofstelle in Bauland umzuwandeln. "Der Investor versucht, unter anderem mit der alten Mühle, auch Teile der alten Hofstelle zu erhalten." An anderen Stellen in Jesteburg würde es nur darum gehen, möglichst viele Wohneinheiten zu realisieren. Siede spielt damit auf die derzeitigen Planungen in Itzenbüttel an. Allerdings möchte auch Kröger Wohnraum schaffen. Während seiner April-Sitzung gab der Rat einstimmig grünes Licht für maximal 15 Wohneinheiten (höchstens acht Wohneinheiten je Gebäude). Das denkmalgeschützte Haupthaus soll erhalten bleiben.
Für seine Pläne bat Kröger die Gemeinde um ein Empfehlungsschreiben, das der Ausschuss einstimmig auf den Weg brachte. Das letzte Wort hat nun der Landkreis Harburg, beziehungsweise die Untere Naturschutzbehörde. Anwohner befürchten, dass sich die Aufstauung auf den Pegel der Seeve auswirken könnte - sie möglicherweise austrocknet. Diese Angst versuchte Kröger den Zuhörern zu nehmen.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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