Henning Oertzen statt Hans-Heinrich Höper?
Jesteburger Rat wählt neuen Gemeindedirektor.
mum. Jesteburg. Irgendwie passte es ins Bild: Die letzte Ratssitzung von Hans-Heinrich Höper als Gemeindedirektor endete um 23.30 Uhr. Sitzungen, die bis weit in die Nacht gehen, sind in Jesteburg eher die Regel als eine Ausnahme. Vielleicht war dies auch einer der Gründe, warum Höper bereits Anfang vergangenen Jahres seinen Rücktritt angekündigt hatte. Der Samtgemeinde-Bürgermeister - seit 2006 im Amt - gab vor allem die Belastung als Grund für seine Entscheidung an. "Meine letzte Erkrankung hat mir gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Wenn ich es jetzt nicht mache, wird sich mein Gesundheitszustand weiter verschlechtern und ich werde dienstunfähig werden, was erhebliche Auswirkungen auf meine hauptamtliche Tätigkeit als Samtgemeinde-Bürgermeister hätte", räumte Höper damals in einem sehr ehrlichen Interview ein.
Doch geändert hat sich nichts. Er glaubte sogar, dass weite Teile des Rates seine Kritik gar nicht verstanden haben. Allein im vergangenen Jahr mussten 40 Sitzungen mit 239 Sitzungsvorlagen erarbeitet werden - nur für Jesteburg (7.883 Einwohner). Zum Vergleich: Die Gemeinde Hanstedt (5.438 Einwohner) kommt auf 26 Sitzungen. Die Sitzungen werden vorbereitet, durchgeführt, nachbereitet. "Das alles kostet Arbeitszeit, Arbeitszeit, die im Tagesgeschäft fehlt", so Höper, der sich nun auf sein Amt als Verwaltungschef konzentrieren möchte.
Neuer Gemeindedirektor soll Henning Oertzen (49) werden. Die Wahl findet während der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 27. Juni, ab 19 Uhr im Schützenhaus statt. Aktuell ist Oertzen, der seit 2003 im Rathaus tätig ist, bereits stellvertretender Gemeindedirektor. In sein Aufgabengebiet fällt unter anderem der Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur. Zudem ist der 49-Jährige Fachbereichsleiter in der Samtgemeinde (Finanzen und Personal).
Alternativ könnte sich auch ein Ratsmitglied zur Wahl stellen. In Frage käme laut Kommunalgesetz auch eine Person aus dem Leitungspersonal der Samtgemeinde. Da sich der Rat während der konstituierende Sitzung gegen eine eingleisige Variante ausgesprochen hat, scheidet eine Lösung mit Bürgermeister Udo Heitmann (SPD) an der Spitze aus.
Sollte Oertzen gewählt werden, hätte das Konsequenzen für die Verwaltung. "Da Herr Oertzen die Aufgaben nicht zusätzlich übernehmen kann, müssen innerhalb der Verwaltung Aufgaben anders zugeordnet werden", heißt es in der Vorlage. Außerdem muss für ihn ein neuer stellvertretender Gemeindedirektor gewählt werden. Für diesen Posten ist Gudrun Behrens vorgesehen. Sie ist derzeit für den Bereich Personal zuständig.
Jesteburg steht in den kommenden Jahren ein großer Umbruch bevor. Höper wird voraussichtlich in drei Jahren pensioniert. Bereits ein Jahr zuvor dürfte Bauamtschef Thomas Burmester in den Ruhestand gehen.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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