Unterwegs mit dem Altländer Shanty-Chor
Weihnachtskonzert an einem Wohlfühlort oder der Charme eines Shanty-Chors
Willy Vögtel ist mit seinen 87 Lebensjahren der „Senior“ im Altländer Shanty-Chor, dem er bereits seit 31 Jahren angehört. An einem Freitag im Dezember 2022 in Langenhorn, am nördlichen Stadtrand von Hamburg in der 1954 erbauten Broder-Hinrick Kirche, hat er eine besondere Mission, die ihm sehr am Herzen liegt: er moderiert das zehnte Konzert des Chores an diesem Ort und vor Menschen, denen er seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden ist.
Zur Erinnerung an dieses Jubiläumskonzert wurde der Pastorin Bettina Rutz ein Buch der Geschichte und Geschichten des Altländer Shanty-Chors überreicht (Frau Rutz „das war aber so nicht geplant“).
Alles fing in 2004, an einem Abend mit etwas Hochprozentigem, an. Willy und seine Freunde Jürgen Beecken und Eckhard Burmeister hatten eine Idee: die Altländer singen in Langenhorn. Nach den üblichen organisatorischen Schwierigkeiten war es endlich soweit: in der Adventzeit fand das erste Konzert statt, das zum Erfolg wurde.
Willy führte mit sehr persönlichen Worten durch das Abendprogramm. Es war mehrfach deutlich zu spüren, dass ihm diese Örtlichkeit, mitten in der denkmalgeschützten Fritz-Schumacher-Siedlung, und die Menschen im Publikum etwas bedeuten und wichtig sind.
Die Lieder (an diesem Abend in Hochdeutsch, Plattdeutsch, Englisch und Spanisch) wurden von Günter Gröbel angekündigt und mit so manchem historischen Fakt dazu dem Publikum nähergebracht.
Aber ja: Musik wurde natürlich auch gemacht. Stimmungsvolle Shantys und maritime Weihnachtslieder über mehr als zwei Stunden. Das Publikum hat es dem Chor mit mehreren Zugaben und stehendem Applaus gedankt. Wir kommen wieder! / Heinz Raap
Eine weitere Sichtweise zum Ablauf des Abends:
Am Freitagabend stiegen sie in den Bus – zwei Frauen und über 30 Männer.
Problemlos ging es durch den Elbtunnel und kurze Zeit später waren sie in Langenhorn angekommen. Dort gibt es eine kleine Kirche – und eine unglaubliche Fangemeinde.
Vor vielen Jahren war ein freundschaftlicher Kontakt entstanden und ein erstes Konzert verabredet – mit überwältigendem Erfolg, denn am letzten Freitag konnte der Altländer Shanty-Chor das zehnte Konzert in Langenhorn feiern.
Im ersten Teil des Konzertes spielte der Chor Shantys aus vielen Ländern. Angekündigt und mit mancherlei Döntjes versehen wurden sie charmant von Willy Vögtel und Günter Gröbel angekündigt. Michael Bunge, der Chorleiter, dirigierte mit guter Laune den Chor. Das Publikum ließ sich mitnehmen, schunkelte begeistert oder lauschte andächtig.
In der Pause gab es eine Kleinigkeit zu essen für den Chor. Kleinigkeit? Mach mal Essen für so viele hungrige Chorsänger und deren Musiker: immerhin zwei Gitarristen, drei AkkordeonspielerInnen und einen Mundharmonikaspieler waren mit. Aber es war den Langenhornern ein Anliegen, es schön für den Chor zu machen.
Im zweiten Teil wurden Weihnachtslieder gesungen. Die waren schon sehnsüchtig erwartet worden. Es ist so schön für Künstler, wenn z.B. „Sankt Niklaus war ein Seemann“ angekündigt wird und im Publikum froh „Oh ja“ geseufzt wird.
Zwei Zugaben wurden vom begeisterten Publikum gefordert und gerne gewährt. Das Publikum war begeistert. „So viel Charme, so tolle Sänger, so tolle Lieder, und mal ganz ehrlich, die Jungs sind schon ein bisschen über 30?“, wurde mit verschmitztem Lächeln gefragt. Ja, sind sie. Aber Charme versprühen sie wie eh und je!
Der Altländer Shanty-Chor singt übrigens auch noch am 10. Dezember um 17 Uhr in der Kirche in Apensen und am 24. Dezember zum Mitternachtsgottesdienst in der Matthiaskirche in Jork. / Birgit Schröder
Leserreporter:Altländer Shanty-Chor aus Jork |
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