Giftiger Sportplatz: Eltern in Sorge
bc. Jork-Königreich. Eltern in den Estegemeinden sorgen sich um die Gesundheit ihrer Kinder. Der giftige Grandsportplatz an der Grundschule in Jork-Königreich (das WOCHENBLATT berichtete) treibt sie um. Wie sollen die Kinder geschützt werden? Diese Frage tauchte am Dienstagabend im Jorker Jugend-, Sport- und Sozialausschuss auf. Katrin Hauschildt betonte in öffentlicher Sitzung: "Es darf nicht ums Geld gehen, wenn die Gesundheit der Kinder auf dem Spiel steht." Die dreifache Mutter befürchtet, dass durch Staubverwehungen auch der angrenzende Spielplatz mit Arsen und Blei belastet werden könnte.
Nach einem Ortstermin mit dem Umweltamt des Landkreises am Mittwoch kann Bürgermeister Gerd Hubert Entwarnung geben. "Da auf dem Platz derzeit nicht gespielt wird und er ohnehin feucht ist, kann es zu keinen Verwehungen kommen", sagt Hubert. Sofern der Platz trocknet, werde er vom Hausmeister bewässert. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollen in den nächsten Tagen weitere Untersuchungen Aufschluss darüber geben, ob auch der Spielplatz mit Umweltgiften belastet ist.
Damit kleine Kinder nicht mehr auf den gesperrten Sportplatz laufen, hat die Gemeinde am Donnerstag Absperrgitter aufbauen lassen. Eine Abdeckplane sei laut Hubert nicht notwendig. Jorks Bauamtsleiter Thomas Bültemeier hat ausgerechnet, dass eine entsprechende Plane angesichts der Dimension des Sportplatzes ca. 25.000 Euro kosten würde.
Während der Sportunterricht der Grundschule seit langem nicht mehr auf dem Grandplatz stattfindet, hat der ASC Cranz-Estebrügge bis vor wenigen Tagen auf dem Platz trainiert. Die Vereinsfußballer brauchen den Platz als Haupttrainingsstätte. Jetzt hat der ASC seinen Trainingsbetrieb auf den benachbarten Rasensportplatz verlegt. In Kooperation mit dem Bauunternehmen Erich Köster stellt die Gemeinde eine provisorische Flutlichtanlage auf dem Rasenplatz sicher, so dass auch in den Abendstunden gekickt werden kann. Für den Schulunterricht steht laut Hubert im Sommer eine Rasenfläche an der Sporthalle zur Verfügung.
Wie berichtet, ist die Schadstoffbelastung des Sportplatzes doch höher als ursprünglich von der Gemeinde angenommen. Bei einer Untersuchung in der vergangenen Woche zeigte sich, dass an einzelnen Stellen die zulässigen Blei- und Arsenwerte auch für Sportflächen überschritten werden. Bei einer ersten Untersuchung des Platzes vor einem Jahr waren die Grenzwerte nur für Kinderspielplätze überschritten.
Den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes hatte die Politik überraschend aufgrund des klammen Finanzhaushalts der Gemeinde auf Eis gelegt. Über die Zukunft des Grandplatzes muss nun die Politik entscheiden. Entscheidend wird sein, was die weiteren Untersuchungen ergeben. Laut Hubert besteht auch die Möglichkeit, dass schon in den Osterferien ein Teil des belasteten Untergrunds abgetragen wird. Die Eltern fordern eine schnelle Lösung.
Lesen Sie hierzu auch:
Grandplatz wegen Schadstoffbelastung gesperrt
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.