Vor der Stichwahl: Drei Fragen an die zwei Bürgermeister-Kandidaten der Samtgemeinde Lühe
Das Duell in Lühe: Gosch oder Gerke?
sla. Lühe. Im Hinblick auf die Bundestagswahl am 26. September wurden die drei Kanzlerkandidaten vorab von den TV-Sendern zum Triell eingeladen. Das WOCHENBLATT hat vor Stichwahl in der Samtgemeinde Lühe für das Amt des hauptberuflichen Bürgermeisters, die am gleichen Tag stattfindet, die beiden Kandidaten Timo Gerke und Michael Gosch zu einem Duell mit der Beantwortung von drei Fragen gebeten.
Wie berichtet, gingen bei der Kommunalwahl am 12. September drei Kandidaten um den Posten ins Rennen: Der Steinkirchener Polizist Jan Dohrmann (parteilos) ist mit 17,08 Prozent (918 Stimmen) raus. Der Bezirksschornsteinfegermeister und ehrenamtliche Bürgermeister von Hollern-Twielenfleth, Timo Gerke (parteilos), konnte mit 45,68 Prozent die meisten Stimmen in Höhe von 2.455 verbuchen. Der bisherige Amtsinhaber Michael Gosch (CDU) erhielt 37,23 Prozent (2001 Stimmen).
Aufgrund der fehlenden Mehrheit kommt es am 26. September zwischen Gerke und Gosch zur Stichwahl. Die Wählerinnen und Wähler der Samtgemeinde Lühe entscheiden, wer künftig auf dem Sessel im Steinkirchener Rathaus sitzen wird. Als Entscheidungshilfe hat das WOCHENBLATT drei Fragen gestellt:
1. Warum sollten die Wählerinnen/Wähler Sie wählen?
Gerke: Ich habe in zehn Jahren als Bürgermeister gezeigt, dass ich mich aktiv für die Belange aller Generationen einsetze. Ich habe keine leeren Versprechungen gemacht, sondern Dinge realisiert.
Ich war dafür verantwortlich, politische Beschlüsse umzusetzen und nicht auszusitzen. Gemeinsam mit den Ratsmitgliedern als funktionierendes Team können wir stolz auf das Geleistete zurückblicken. Dieses möchte ich genauso in der Samtgemeinde verwirklichen. Nicht nur reden und schreiben, sondern handeln.
Gosch: Ich verspreche allen Bürgerinnen und Bürgern der Samtgemeinde Lühe, mich mit aller Kraft für ihre Belange einzusetzen. Dabei helfen meine juristischen Fachkenntnisse. Ich bin Volljurist mit einer 30-jährigen Erfahrung in der Kommunalpolitik und einer siebenjährigen Erfahrung als Samtgemeinde-Bürgermeister. Ich habe stets die gesamte Gemeinde, und zwar alle sechs Mitgliedsgemeinden, im Blick, bevorzuge keinen einzigen Gemeindeteil. Ich bin für alle da. In den letzten sieben Jahren haben wir jährlich ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft, eine komplett neue Kita eingerichtet, das Glasfasernetz beschafft, die Sporthalle saniert und eine Klimaschutzmanagerin fest eingestellt. Weiter eine neue Kita in Hollern-Twielenfleth geplant und die Grundschule in Hollern-Twielenfleth als Ganztagsschule auf den Weg gebracht. In diesem zukunftsweisenden Tempo werden wir weitermachen..
2. Was sind Ihre wichtigsten drei Projekte in der Samtgemeinde Lühe?
Gerke: 1. Die sofortige Ausrüstung aller Schulen und Kindergärten mit geeigneten Lüftungsgeräten. Seit zwei Jahren wird nur diskutiert, aber leider nicht gehandelt.
2. Die Verwaltung möchte ich als Bürgerdienstleistungsbehörde umstrukturieren. Fragen von Bürgern müssen beantwortet und Probleme gelöst werden. Ehrenamtliche sollen eine feste Ansprechperson erhalten.
3. Die Feuerwehrgerätehäuser, die nicht den Vorschriften entsprechen, müssen umgehend instand gesetzt werden.
Gosch: Wichtig ist es, weiter in Schulen und in Kindertagesstätten zu investieren. Alle Grundschulen sind in Ganztagsschulen umzubauen. Die Oberschule Steinkirchen ist bereits eine Ganztagsschule. Für Guderhandviertel bedeutet das den Bau einer neuen Schule. Auch Klimaschutz steht ganz oben. Neueste Heizlüftungs- und Klimatechniken sind in die neuen Gebäude einzubauen. Wo es möglich ist, werden alte Gebäude nachgerüstet. Solar und Windkraft muss eine Option sein. Darüber hinaus ist der Neubau der Bücherei - auch nach neuesten bautechnischen Gegebenheiten - eines meiner Hauptziele.
Die Anbindung unserer Samtgemeinde an das S-Bahn-Netz in Dollern ist ein Projekt, das dringend voranzutreiben ist. Daneben steht selbstverständlich auch die weitere Modernisierung unserer Feuerwehren an. Das anstehende LEADER-Projekt ist ebenfalls ein übergeordnetes Ziel, damit Projekte im Freiwilligenbereich entstehen können, wie beispielsweise Sanierung des Schwimmbades.
3. Was tun Sie, wenn Sie die Wahl nicht gewinnen?
Gerke: Ich habe einen tollen Beruf als Schornsteinfeger. Ich unterrichte an unserer Schornsteinfegerschule die Auszubildenden. Hier gibt es immer wieder die Bitte, auch in der Gesellenbildung und der Meistervorbereitung zu unterrichten. Aus Zeitgründen konnte ich bisher diesen Wunsch nicht erfüllen. Kommunalpolitisch würde ich aber nicht mehr tätig sein.
Gosch: Das Einfachste wäre, ich würde die Wahl gewinnen, dann könnte der Steuerzahler meine Pension sparen und mich arbeiten lassen. Ich glaube, billiger kann man einen Volljuristen als Verwaltungschef nicht bekommen.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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