Auch Wildtiere beeinträchtigt
Zeitumstellung: Wildunfälle nehmen zu

Vorsicht ist geboten: Durch die Zeitumstellung steigt auch die Zahl der Wildunfälle wieder an  | Foto: Börner/DJV
  • Vorsicht ist geboten: Durch die Zeitumstellung steigt auch die Zahl der Wildunfälle wieder an
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(lm). Wenn in der Nacht zu Sonntag wieder an der Uhr gedreht wird, bringt das nicht nur den menschlichen Biorhythmus durcheinander. Auch Rehe und Wildschweine leiden unter anderem unter der Zeitumstellung.
"Die Wildtiere sind ihren Tagesablauf gewohnt und ziehen zu bestimmten Zeiten in andere Reviere und überqueren hierbei die Straßen", erklärt Bernard Wegner von der Jägerschaft im Landkreis Harburg. Am größten ist das Risiko für einen Wildunfall in den Morgenstunden zwischen sechs und acht Uhr, dabei trifft es am häufigsten die Rehe. Sie machen 49 Prozent aller gemeldeten Wildunfälle aus.

Das geht aus den über 30.000 Datensätzen des Tierfund-Katasters hervor. Diese wurden zwischen April 2018 und Februar 2021 von Verkehrsteilnehmern gesammelt. Durch diese Datensätze ist erstmals eine bundeseinheitliche Erfassung von Wildunfällen möglich. Und die Ergebnisse sind durchaus überraschend. Demnach werden kleinere Säugetiere wie Marder, Ratte und Igel deutlich öfter Opfer von Wildunfällen als bisher angenommen. Rund drei Dutzend Kleinsäuger-Arten machen insgesamt zwölf Prozent der gemeldeten Wildunfälle aus. Hasen und Kaninchen machen zehn Prozent aus, Füchse sieben. Ebenfalls überraschend: Das Wildschwein ist lediglich an fünf Prozent aller Wildunfälle beteiligt.

Beim Tierfund-Kataster kann übrigens jeder mitmachen. Das trägt dazu bei, Unfallschwerpunkte zu erkennen und zu entschärfen. Über eine gleichnamige App fürs Smartphone lassen sich die Daten schnell und unkompliziert von unterwegs erfassen. Mehr dazu unter www.tierfund-kataster.de.

Wildunfälle vermeiden

  • Achten Sie auf die Verkehrszeichen „Wildwechsel“. Diese stehen an besonders betroffenen Straßen. Hier Geschwindigkeit reduzieren.
  • Zusätzlich Geschwindigkeit reduzieren entlang unübersichtlicher Wald- und Feldränder.
  • Besonders gefährlich: neue Straßen durch Waldgebiete, da Tiere gewohnte Wege nutzen.
  • Tier am Straßenrand: abblenden, hupen, bremsen.
  • Ein Wildtier kommt selten allein – Autofahrer sollten stets mit Nachzüglern rechnen. 

Was tun nach einem Wildunfall?

  • Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage, Warnweste, Warndreieck und Polizei rufen.
  • Achtung Infektionsgefahr: tote Tiere nicht anfassen.
  • Abstand halten zu lebenden Tieren. Wildtiere reagieren panisch auf Menschen.
  • Wild nicht mitnehmen, Wilderei ist strafbar.
  • Einem geflüchteten Tier nicht folgen. In der Unfallmeldung die Fluchtrichtung mitteilen. So kann der Jäger das verletzte Tier leichter finden.
  • Für die Versicherung Wildunfallbescheinigung ausstellen lassen
Redakteur:

Lennart Möller aus Rosengarten

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