Politiker aus Himmelpforten stark genung für drei Ämter?

Bernd Reimers

WOCHENBLATT-Leser George F. Hershey ist irritiert über das Engagement des Frühpensionärs Bernd Reimers

tp. Himmellpforten. "Irritiert" reagiert Leser George F. Hershey aus Stade-Bützfleth auf den WOCHENBLATT-Bericht über den dreifachen Kommunalwahl-Erfolg des parteilosen Bernd Reimers (57) aus Himmelpforten. In einem Leserbrief gratuliert Hershey herzlich zu dem "Hattrick", hinterfragt aber kritisch, ob der frühere Postbeamte Bernd Reimers, der nach einem Arbeitsunfall frühpensioniert ist, den künftigen politischen Aufgaben als Gemeindebürgermeister von Himmelpforten, stellvertretender Samtgemeinde-Bürgermeister und Mitglied im Stader Kreistag gewachsen sei. Zugleich schwingt in Hershey Schreiben wohl auch die Frage mit, warum Reimers dann keine Erwerbstätigkeit aufnimmt.

"Endlich mal eine Lichtgestalt unter den offensichtlich vor sich hin dösenden Volksvertretern, die das Kreuzfahrtschiff 'Bundesrepublik Deutschland' steuer- und ziellos vor sich in dümpeln lassen," lobt Hershey Bernd Reimers. "Ich glaubte allerdings bisher, Beamte würden frühpensioniert, wenn ihnen, obwohl noch jung an Jahren, die mentalen beziehungsweise körperlichen Fähigkeiten fehlen, die Belastungen einer normalen Tätigkeit im Amt zu ertragen. Durch eine lebenslange Alimentation vom Steuerzahler soll selbiger doch vom Schaden durch Leistungsdruck geschützt werden. Muss man sich da Sorgen machen? Oder entspricht dieses alles nur seinem Credo 'Für jeden das Optimale herausholen'?"

Für Bernd Reimers sind solche Nachfragen "nicht neu". Antwort erteile er bislang persönlich - und nun erstmals öffentlich in der Presse: Vor mehr als zehn Jahren sei er bei seiner Arbeit im Frachtzentrum in Bremen, wo er für die Personaleinteilung zuständig war, Lastwagen fuhr und Fracht lud, von einer Rampe gestürzt und habe sich mehrere Brüche am rechten Schultergelenk zugezogen. Es folgten ein längerer Krankenhausaufenthalt und Rehabilitation. In dieser Phase habe er den Beschluss gefasst: "Ich wil weiterarbeiten."

Doch die Post habe ihm keine passende Stelle angeboten, ihn stattdessen aus dem Beamtenverhältis entlassen und als Privatangestellter in einem Callcenter einsetzen wollen. Es kam zu einem Rechtsstreit. In einem außergerichtlichen Vergleich einigten sich die Parteien schließlich einvernehmlich auf den Schritt der Frühpensionierung.

Reimers sieht sich seinen politischen Ämtern mental gewachsen: Schließlich habe er bei dem Arbeitsunfall "nur" körperlichen Schaden erlitten, weswegen er übrigens noch immer in physiotherapeutischer Behandlung sei.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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