Windpark Rosengarten
Bäume in Rosengarten bleiben stehen

Der Windpark Rosengarten II soll schon im kommenden Jahr in Betrieb gehen  | Foto: pm
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Bäume in Rosengarten bleiben

Für viel Wirbel sorgte WOCHENBLATT-Artikel , der über die für März und April geplante Anlieferung der neuen Windräder für den Windpark Rosengarten durch die Firma ABO Wind informierte. "Auf dem Grund der Gemeinde Rosengarten wird kein Baum gefällt", stellte Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler klar. Auf WOCHENBLATT-Anfrage erklärte die ABO Wind, dass vier Bäume an der Autobahnausfahrt Dibbersen, Nenndorf (auf dem Gemeindegebiet Buchholz) gefällt und Buschwerk zurückgeschnitten würde. In der Vergangenheit hatten Veranstaltungen stattgefunden, durch die die Bürgerinnen und Bürger über das Vorhaben informiert wurden, betonte Seidler. Demnach sei seitens der Gemeinde nichts im Geheimen entschieden worden.

Die ABO Wind stellt klar, dass die baulichen Maßnahmen wie Wegeausbau, Grabenverfüllung und Verrohrung nur temporär sind und nach Beendigung des Ausbaus wieder zurückgebaut werden.

Zudem sieht sich die Firma durch die Aussage der Autobahn GmbH, dem damaligen Antrag fehle die Rechtsgrundlage, nicht korrekt dargestellt. Pressesprecherin Lena Fritsche von ABO Wind dazu: "Der zitierte Antrag ist unser Genehmigungsantrag von 2021 für den Windpark allgemein. Dabei wurde die Autobahn GmbH als Träger öffentlicher Belange beteiligt. Eine Rechtsgrundlage hat nicht gefehlt und der Antrag wurde auch nicht abgelehnt, sondern genehmigt. Der Antransport von der A261 war laut Autobahn GmbH nicht möglich."

Fritsche erklärt weiter, die geplanten Maßnahmen seien dem Vorhaben entsprechend angemessen. "Der Antransport von Windenergieanlagen ist immer ein aufwändiges Vorhaben, das ist unabhängig von der Route so. Aus diesem Grunde wird der Antransport sorgfältig geplant und optimiert. Die Transporte werden nur nachts genehmigt, um wenig Verkehr aufzuhalten. Der gesamte Antransport der Großkomponenten muss beantragt und genehmigt werden."

Transport soll mitten durch Nenndorf rollen

Die Energiewende muss her. Das wurde in den vergangenen Jahren mehr als deutlich. Damit die Klimaziele allerdings erreicht werden, muss einiges getan werden. Ein Schritt in die richtige Richtung ist grüner Strom, etwa in Form von Windenergie. Auf die setzt man in Rosengarten in Form des Windparks an der A261 zwischen Nenndorf und Tötensen schon seit 20 Jahren. Doch seine Laufzeit endet bald, weshalb an selber Stelle ein neuer, leistungsstärkerer Windpark, der Windpark Rosengarten II, entsteht. Realisator ist das Unternehmen ABO Wind mit Sitz in Wiesbaden, das den Park nach Fertigstellung an die Betreiber der Windpark Rosengarten II GmbH & Co. KG verkaufen wird (das WOCHENBLATT berichtete).
Die Baumaßnahmen für das Repowering des Windparks laufen bereits, aktuell werden Kranstellflächen und Fundamente erbaut. Zwischen Anfang März und Anfang April nächsten Jahres sollen die Anlagen geliefert werden. Genau das könnte schnell zu einem aufwändigen Vorhaben werden, denn der Transport soll mitten durch Nenndorf erfolgen.

Der Windpark Rosengarten wird "repowert" | Foto: pm
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Mit einer Nabenhöhe von 166 Metern sind die neuen Windräder mehr als hundert Meter höher als die alten Windkraftanlagen. Der Durchmesser der Rotoren beträgt 160 Meter. Dass diese nicht "mal eben" angeliefert werden können, ist klar und üblich. In Einzelteilen und mittels Tieflader werden die Teile in einer Nachtaktion nach Rosengarten geschafft. Dabei ist die Route von der A1 kommend, Abfahrt Dibbersen über die K85 durch Nenndorf bis zur Einfahrt des Windparks Rosengarten geplant. Straßensperrungen inbegriffen. Dass der Transport über Nenndorf einen erheblichen Aufwand bedeutet, bestätigte die ABO Wind. So müsse mindestens einer der Nenndorfer Kreisel temporär rückgebaut werden. Bäume müssen im Bereich der Autobahnabfahrt gefällt werden und auch "bauliche Veränderungen wie Wegeausbau, Grabenverfüllung und Verrohrung" sowie die "Demontage von Ampelanlagen sowie Straßenlaternen oder Leit- bzw. Schutzplanken" stünden an. Die Kosten hierfür trägt die ABO Wind.

Bild 90° nach links Bild 90° nach rechts
Der Kreisel in Nenndorf muss für den Transport temporär 
rückgebaut werden. Auch Bäume werden weichen müssen
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Aufwand gerechtfertigt?

Doch wieso ein derartiger Aufwand, wenn die Fläche, auf der der Windpark geschaffen wird, in Sichtweite direkt neben der A261 gelegen ist? Eine Behelfsausfahrt könnte viele Probleme umgehen. "Eine direkte Zufahrt von der A261 aus wurde von Seiten der Autobahn AG abgelehnt", sagt Lena Fritsche von der ABO Wind. Die Ortsdurchfahrt in Westerhof sei außerdem zu schmal für den Transport der Windkraftanlagen, so Fritsche weiter.

Einen Steinwurf weit liegt die Fläche des 
Windparks von der A261 entfernt | Foto: pm
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Christian Merl von der Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Nord erklärte dem WOCHENBLATT gegenüber, dass der 2021 eingereichte Antrag der ABO Wind aufgrund fehlender Rechtsgrundlage abgelehnt wurde. Erst im dritten Quartal 2022 seien die Auflagen durch den Gesetzgeber zugunsten der Energiewende deutlich gelockert worden. "Mehrere Unternehmen haben im Zuge dessen einen zweiten Antrag gestellt, von denen wir viele aufgrund der gelockerten Rechtsgrundlage bewilligen konnten. Ein neuer, den geltenden Regelungen entsprechender Antrag von ABO Wind würde unsererseits sofort geprüft", so Merl. Eine temporäre Ausfahrt von der Autobahn ins Baufeld solle laut Autobahn GmbH vorrangig von Rastplätzen oder Nebenanlagen erfolgen. Schaut man sich den nächstliegenden Rastplatz an der A261 an, der auf Höhe Emsen liegt, könnte sich eine Behelfsausfahrt aufgrund der Entfernung aber schwierig gestalten.

In Nenndorf wird bereits über den Antransport der Windanlagen durch Nenndorf diskutiert. Nicht jeder sieht die Notwendigkeit, alte Bäume fällen oder ganze Ampelanlagen demontieren zu lassen, wenn die A261 direkt neben dem Windpark liegt.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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