Anni und Olivia mit großem Engagement
Mit Herz und Zange für die Umwelt

Ordentlich ausgestattet ziehen Olivia (li.) und Anni regelmäßig durch Rosenagarten | Foto: pm
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Zwei Mädchen aus Rosengarten zeigen derzeit außergewöhnlich großes Engagement in Sachen Umweltschutz: Anni Richter (9) und Olivia Doppheide (8), Schülerinnen der Klasse 3b der Grundschule Nenndorf, verbringen einen Großteil ihrer Freizeit damit, durch Wiesen, Wälder und entlang der Straßenränder Müll zu sammeln. Ausgestattet mit Bollerwagen, Handschuhen und Greifzange ziehen sie regelmäßig los – ganz ohne Auftrag, einfach, weil sie es wichtig finden.

Ordentlich ausgestattet ziehen Olivia (li.) und Anni regelmäßig durch Rosenagarten | Foto: pm
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„Wir lieben die Natur und wollten etwas tun, damit sie sauberer wird“, sagt Anni, die sich zu ihrem letzten Geburtstag eine Müllzange wünschte. Ihre Freundin Olivia ergänzt: „Es liegt einfach überall Müll, und das stört uns. Also haben wir angefangen, aufzuräumen.“ Bei ihren anderthalbstündigen Runden finden die beiden nicht nur Plastikverpackungen und Getränkedosen, sondern auch Kurioses: ein abgenutztes Hundegeschirr, alte Rohre, bunte Fliesen und sogar halbleere Thunfischdosen.

Anni (vorne re.) und Olivia (vorne Mi.) starteten eine tolle Aktion mit ihren Schulkameradinnen und -kameraden | Foto: Richter
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Motivation von offizieller Stelle

Mit der Zeit füllten sich die Müllsäcke immer mehr, sodass der Platz in der heimischen Tonne nicht mehr ausreichte. Also fassten Anni und Olivia kurzerhand einen Entschluss: Sie schrieben dem Rosengartener Bürgermeister Dirk Seidler und baten darum, den gesammelten Müll kostenfrei bei der Deponie abgeben zu dürfen. Die Antwort kam prompt – und herzlich: Neben einer persönlichen Danksagung inklusive anerkennendem Lob, erhielten die Mädchen mehrere Müllsäcke zur freien Abgabe sowie ein Schreiben vom Landkreis Harburg samt Knut, dem Maskottchen der Abfallwirtschaft. Für die beiden Nachwuchs-Umweltschützerinnen war das ein echter Motivationsschub.

"Knut" und die Schreiben der Gemeinde und der Abfallwirtschaft des Landkreises sorgten für große Motivation. Eine Fliese haben Anni und Olivia von einer ihrer Touren mitgebracht und behalten | Foto: pm
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Gestärkt durch diese Anerkennung organisierten Anni und Olivia ihre erste eigene Müllsammelaktion – ganz privat, in ihrem Garten. Bei strahlendem Sonnenschein kamen rund zehn Mitschülerinnen und Mitschüler zusammen. In kleinen Teams schwärmten sie aus, jeder mit dem Ziel, möglichst viel Unrat einzusammeln. Als sie später mit vollen Säcken und roten Wangen zurückkehrten, war die Freude groß: Anni und Olivia hatten Medaillen für die drei „fleißigsten Sammelteams“ gebastelt – und am bunt gedeckten Kuchen- und Kekstisch wurde der Einsatz gemeinsam gefeiert. „Ich bin total gerührt und sehr stolz auf die beiden“, sagt Mutter Nicola Richter.

Engagement kennt kein Alter

Doch bei dieser einen Aktion soll es nicht bleiben: Anni und Olivia haben bereits den nächsten Schritt im Blick. Sie wollen ihrer Schulleiterin Angela Harders vorschlagen, eine große Müllsammelaktion mit der gesamten Grundschule zu planen – und so noch mehr Kinder zum Mitmachen motivieren. Auch an die Erwachsenen richten die beiden einen Appell: „Viele sagen, dass sie es toll finden, was wir machen. Aber es wäre schön, wenn noch mehr Erwachsene einfach selbst mithelfen würden.“
Was einst mit einer Müllzange und einem Bollerwagen begann, ist längst zu einer kleinen Bewegung geworden – mit Herz, Tatkraft und dem festen Willen, die Welt ein Stück sauberer zu machen. Denn: Verantwortung beginnt nicht erst im Erwachsenenalter.

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Anni (vorne re.) und Olivia (vorne Mi.) starteten eine tolle Aktion mit ihren Schulkameradinnen und -kameraden | Foto: Richter
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