Erfolgreiche Tagung zur Nachkriegszeit
Mehr zur ländlichen Infrastruktur
Wie erlebten Dörfer in den 1950er bis 1980er Jahren den Wandel? Die Fachtagung „DorfModerne III“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg bot zwei Tage voller neuer Einblicke in Herausforderungen und Lösungen, die das Landleben bis heute prägen. Am 28. und 29. Oktober machten rund 50 Expertinnen und Experten aus Museen und Universitäten deutlich, wie der Aufbau von Stromversorgung, Feuerwehrstationen, Sportplätzen und Gemeindezentren das dörfliche Zusammenleben grundlegend veränderte – und wie diese Stätten noch heute Geschichte erzählen. Die Tagung war die letzte einer Dreierreihe in einem Forschungsverbund mit weiteren Freilichtmuseen. Für Interessierte gibt es ab jetzt die Ergebnisse des zweiten Fachtreffens als Buch im Handel und im Museum. Der dritte Band zur aktuellen Veranstaltung wird im Herbst 2025 erwartet.
Stefan Zimmermann, Direktor des Freilichtmuseums am Kiekeberg, erklärte: „Für unsere regionalgeschichtlichen Forschungen im Landkreis Harburg ist der bundesweite Austausch mit Fachkolleginnen und – kollegen sehr wichtig. So können wir historische Gemeinsamkeiten oder grundlegende Unterschiede in der Nachkriegsarchitektur besser verstehen.“ Der Vorsitzende des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg, Heiner Schönecke, eröffnete die Konferenz. Der Verein finanziert schon seit vielen Jahren wissenschaftliche Begegnungen und Publikationen.
In 21 Vorträgen stellten die Fachleute aktuelle Erkenntnisse zu den Gebäuden und Strukturen des ländlichen Lebens vor. Darunter waren auch die Mitglieder des Forschungsverbunds Dr. Herbert May, Museumsdirektor Freilandmuseum Bad Windsheim, und Dr. Carsten Vorwig, Museumsdirektor LVR-Freilichtmuseum Kommern. Eindrucksvoll für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war der Blick auf das, was die Dörfer in Deutschland damals prägte: Von Stromversorgungen und Polizei-Stationen über Freizeitangebote bis zu Rettungsdiensten wurden die Einrichtungen diskutiert und mit Beispielen aus verschiedenen Regionen Deutschlands veranschaulicht. Am Tag vor der Tagung konnten die Gäste an einer Führung durch die Baugruppe Königsberger Straße im Museum teilnehmen, um sich in die Geschichte der Vertriebenen und des Wiederaufbaus in Norddeutschland hineinzuversetzen.
Leserreporter:Freilichtmuseum am Kiekeberg aus Rosengarten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.