Telefonleitung erst repariert, dann gekappt
Die Waldschänke in Rosengarten war von der Außenwelt abgeschnitten
as. Sieversen/Langenrehm. Das hört man auch nicht alle Tage: Nachdem die Telekom nach wochenlangem Ausfall von Internet und Telefon endlich die Leitung repariert hatte, schneidet die Gemeinde Rosengarten das Kabel an anderer Stelle wieder durch. Angelika Liegner-Arnim ist auf Zinne. Gut drei Wochen lang war bei der Wirtin des Hotel-Restaurants „Waldschänke“ in Sieversen die Telefonleitung defekt - drei Wochen ohne Internet und Telefon. Und das Handy hatte kein Netz. „Dadurch wurde unser Geschäft immens geschädigt!“ ist die Wirtin überzeugt. Die Revierförsterei Rosengarten und zwei Privathaushalte waren ebenfalls vom Ausfall betroffen.Ende September musste nach einem Sturm auf dem Weg zum Waldparkplatz in Langenrehm ein Telefonmast abgesägt werden. Die Oberleitung hing daraufhin quer über den Weg, war aber noch voll funktionstüchtig. Die Gemeinde sperrte und sicherte den Weg an dieser Stelle durch Baken. Beim nächsten Sturm Ende Oktober wurde dieselbe Leitung an anderer Stelle von einem Stück Baumkrone getroffen - zwei Wochen lang ging nichts mehr. Umso größer die Erleichterung, als die Leitung am 9. November endlich repariert war. Die Freude währte jedoch nur kurz: bereits einen Tag später entdeckten die Anwohner zu ihrer Überraschung, dass die Baken an der Leitung abgebaut, dafür an dieser Stelle aber das Kabel durchgeschnitten war. „Dass es bei Sturmschäden dauern kann, bis ein Defekt behoben ist, dafür habe ich noch Verständnis. Aber dass die Gemeinde dann das Kabel kappt, ohne uns vorher zu informieren, das finde ich unglaublich!“ macht Liegner-Arnim ihrem Ärger Luft.
Carsten Peters, Erster Gemeinderat der Gemeinde Rosengarten, macht einen Kommunikationsfehler für den Zwischenfall verantwortlich. „Wir waren der Auffassung, dass diese Leitung keine Bedeutung mehr hat. Die Gemeinde wurde von der Telekom nicht darüber informiert, dass die Leitung repariert wurde“, sagt Peters. Die hängende Oberleitung habe ein Sicherheitsrisiko dargestellt, sei gefährlich für Motorrad- und Fahrradfahrer gewesen. Man habe die Telekom mehrfach aufgefordert, an dieser Stelle tätig zu werden, so Peters. „Einen Monat lang hat es die Telekom nicht geschafft, dort einen behelfsmäßigen Mast aufzustellen oder eine andere Lösung zu finden“, so der Gemeinderat. Viele Anlieger hätten sich bei der Gemeinde über die Sperrung beschwert, deshalb habe man sich dazu entschlossen, die Leitung durchzuschneiden und den Weg wieder freizugeben.
Eine gute Nachricht kurz vor Redaktionsschluss: Die Leitung wurde ersetzt, Angelika Liegner-Arnim und ihre Gäste sind wieder mit der Außenwelt verbunden.
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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