Viele Gemeinsamkeiten entdeckt: Lehrer der „Macomu Secondary School“ aus Tansania besuchten die Oberschule Rosengarten

Schulleiterin Marthe Pünjer (3. v. li.), die Lehrer und Schüler der Oberschule Rosengarten 
sowie Teilnehmer des Tansania-Projektes tauschten sich mit Henry Nasson Mkiti (5. v. li.) 
und Mary Gladstone Masuki (Mitte) aus Tansania aus
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  • Schulleiterin Marthe Pünjer (3. v. li.), die Lehrer und Schüler der Oberschule Rosengarten
    sowie Teilnehmer des Tansania-Projektes tauschten sich mit Henry Nasson Mkiti (5. v. li.)
    und Mary Gladstone Masuki (Mitte) aus Tansania aus
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as. Nenndorf. „Karibu“ („Willkommen“) hieß es jetzt in der Oberschule Rosengarten. Die Schule hatte Besuch: Mary Gladstone Masuki (34) und Henry Nasson Mkiti (39), zwei Lehrer von der „Macomu Secondary School“ aus dem tansanischen Marangu, seit vergangenem Jahr Partnerschule der Oberschule, haben sich zwei Wochen lang den Schulalltag angeschaut und sich mit den Schülern und Lehrern über das Schulleben ausgetauscht. „Unsere Schulsysteme sind gar nicht so unterschiedlich, trotzdem gestaltet sich der Unterricht völlig anders“, lautet das Fazit von Marthe Pünjer, Schulleiterin der Oberschule.
„Die Schulklassen sind hier viel kleiner als bei uns“, erzählen Masuki und Mkiti. 456 Schüler zwischen 15 und 18 Jahren besuchen die Secondary School. Sie werden in Klassen mit 45 bis 50 Schülern unterrichtet, denn es gibt nur 20 Lehrer.
Ein weiterer Unterschied: Während die Schüler hier zur Schule anziehen, was sie wollen, tragen die Jugendlichen in der Secondary School eine Uniform. „Unsere Schüler sollen sich gleich fühlen, unabhängig davon, wie viel Geld ihre Eltern besitzen“, erklärt die Lehrerin den deutschen Schülern. Auch in Tansania gibt es die Ganztagsschule, von 8 bis 17 Uhr wird unterrichtet. „Einige Schüler sind bereits eine Stunde vor Unterrichtsbeginn dort, um das Schulgelände aufzuräumen“, berichtet Ulrich Ohm, der gemeinsam mit Olaf Schröder, Leiter des Tansania-Projekts, vor Ort war. Hausaufgaben erledigen die Schüler gleich in der Schule. „Nicht alle Schüler haben zuhause Strom und elektrisches Licht“, erklärt die Englischlehrerin. Die Schüler nehmen teilweise bis zu sechs Kilometer Schulweg in Kauf. Zu Fuß sind sie über eine Stunde unterwegs, um zum Unterricht zu kommen. Für die Mädchen, die teilweise weite Strecken allein zurücklegen müssen, ist der Schulweg besonders gefährlich. Deshalb wurde ein Internat eingerichtet, indem rund 100 Mädchen wohnen.
„Es ist an unserer Schule ruhiger im Unterricht“, sagt Mary Gladstone Masuki. Sie und ihr Kollege Henry Nasson Mkiti finden es toll, wie selbstbewusst die Kinder in Nenndorf auftreten - und wünschen sich das auch für ihre eigenen Schüler. „Mir gefällt es, wie aktiv sich die Kinder am Unterricht beteiligen und Fragen stellen. Unsere Schüler sind eher zurückhaltend und haben Angst, Fehler zu machen“. Andererseits sind sie überzeugt: „Klare Regeln und Disziplin sind wichtig.“ Sind Schüler der Secondary laut oder stören den Unterricht, werden sie bestraft - müssen sie drei Minuten mit nach oben gestreckten Armen neben ihrem Platz knien. „Das ist voll anstrengend“ lautet das Urteil der Nenndorfer Schüler bereits nach 30 Sekunden.
„Die Räume hier sind sehr gut ausgestattet“, sagt der tansanische Physiklehrer. An ihrer Schule gibt es noch einige alte Gebäude, die zwar über elektrisches Licht, aber über keine weiteren Stromanschlüsse verfügen. „Und die Art zu lehren, weg vom Frontalunterricht hin zu selbstständigem Arbeiten ist toll“, findet seine Kollegin. Zwar würden sie auch versuchen, so wenig wie möglich frontal zu unterrichten, das sei aufgrund der Klassengröße schwierig. Den Austausch empfinden die Lehrer beider Schulen als Bereicherung. „Es ist interessant, einmal zu sehen, wie an anderen Schulen unterrichtet wird“, sagt Henry Nasson Mkiti. Die Lehrer haben bereits E-Mail-Adressen ausgetauscht und wollen auch zukünftig in Kontakt bleiben.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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